Vor 10 Jahren war ich ganz frisch schwanger mit meinem ersten Kind. Ich studierte, wohnte mit meinem Freund in unserer eigenen Wohnung und zählte das Geld der Kassenbons zusammen: wo können wir noch sparen?
Ich wusste nicht wirklich, was uns erwartet, ein Kind im Studium zu bekommen, wo ich doch meine Freizeit mit Computerspielen verbrachte. Alles änderte sich schlagartig mit der Geburt meines Kindes. Und dann erneut, als wir aus der Heimat wegzogen, das zweite und dritte Kind bekamen. Ein Leben als Dreifachmama, wie es verschiedener zu meinem Studentenleben nicht sein könnte. Doch auch doofe Dinge gab es: Narzissmus in der Familie und die Folgen für uns.
Ich wollte immer jung Kinder haben. Das fand ich so schön bei meiner Mama, mit der ich sogar einen noch geringeren Altersabstand habe. Als der Test vor zehn Jahren dann den zweiten Streifen zeigte, war ich doch überwältigt. Alles würde sich ändern. ALLES.
Die Familien freuten sich mit uns. Wir kauften schon früh auf dem Flohmarkt Kleidung und mein Vater sogar Spielzeug. Dass er dort einen gebrauchten Plüschlöwen mitnahm, nehme ich ihm heute noch übel. Doch die Kinder lieben ihn, den Löwen, doch Opa auch.
Wir hatten Glück, so viel Unterstützung zu bekommen, das BAföG und die Einkünfte unserer Werkstudentenjobs reichten nicht für alle größeren Anschaffungen. Eine Zeit, an die ich mich gerne erinnere, wenn ich wahllos den Einkaufskorb mit Lebensmitteln fülle. Mir bewusst machen, in welchem Luxus ich jetzt, zehn Jahre später, bin. Minimalismus ist etwas für Reiche, wurde mir im Gespräch mit Frau Papa verdeutlicht, und das stimmt auch. Jedenfalls der Gedanke daran, was ich weggeben oder gar wegschmeißen kann, weil wir im Überfluss leben.
Ich hatte ein Lieblingsbuch: Meine Schwangerschaft: Woche für Woche (Werbelink). Es war so spannend, genau zu wissen, was mein Baby macht, wie es wächst und gedeiht. Wie anders das damals war - im Vergleich zur letzten Schwangerschaft, in der ich nicht mal mehr wusste, in welcher Woche ich überhaupt bin!
Nebenbei studierte ich, schrieb hochschwanger noch die letzten Prüfungen mit, wenige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Und ich schaffte alles bis dahin, setzte ein Jahr aus und schrieb mit Baby an meiner Seite meine Bachelorarbeit im Bereich SEO. Ich wurde sogar Beste meines Jahrgangs in BWL - worauf ich noch immer stolz bin und das auch so sage. Irgendwie funktionierte das.
Das "Dorf" war da: gleich drei Omas und drei Opas hatten wir in der Heimat, die mal auf unseren Sohn aufpassen konnten, weil die Tagesmutter krank war, die mein Sohn schon mit sieben Monaten besuchte.
Aus der Heimat ging es nach Berlin, wo ich meine beiden anderen Kinder bekam. Meine Eltern sah ich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr jede Woche, der Weg war mit einer Stunde Fahrzeit (mit dem Zug noch länger) einfach zu weit. Mein Herz seufzt ein wenig, wenn bei anderen Kita-Eltern wieder Oma-Opa-Tag ist und diese ihr Enkelkind unter der Woche regelmäßig abholen.
Das haben wir uns ja so ausgesucht, hören wir dann manchmal, wenn ich ins Schwärmen komme. Nur hilfreich ist diese Antwort nicht, eher empathielos. Ja, wir haben es uns so ausgesucht, damit mein Mann nicht mehr jeden Tag nach Berlin pendeln muss. Damit ich Chance auf einen Job in meinem Gebiet SEO habe. Dennoch war es keine leichte Entscheidung, denn mit der Hauptstadt hatten wir damals kaum Berührungspunkte. Knapp fanden wir einen (katastrophalen) Kita-Platz, wenig später einen echt guten, wo alle drei Kinder hingingen.
Unsere Kinder sehen meine Eltern nun 1 - 2 x / im Monat - was immer noch schön ist. Doch langsam kommt der Neid unter ihnen auf, dass der Große viel öfter zu Oma darf. Auch Püppiline möchte bei Oma schlafen, sagt sie, mit ihren zwei Jahren. Doch wir sind vorsichtiger geworden: wenn das Vermissen größer wird, wollen wir lieber in der Nähe sein. Die kleinen Geschwister, echte Berliner, wachsen nun also anders auf: entfernt von den Großeltern, von denen sechs noch in unserer alten Heimatstadt wohnen.
Und doch sind wir häuslich geworden, obwohl mir Berlin am Anfang viel zu groß, zu laut, zu unangenehm war. Ich habe mittlerweile zwei Jobs: einen als Angestellte, einen als Selbstständige mit meinem Blog und versorge zusammen mit meinem Mann drei Kinder und das Haus, das wir 2018 kauften.
Unser Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Von den zockenden Studenten, die gefühlt jeden Cent dreimal umdrehen mussten (danke, liebe Eltern, dass ihr uns so gut unterstützt habt <3), zu den spießigen Dreifacheltern mit Reihenhaus am Stadtrand und Katze. In den Jobs läuft es gut, wir versuchen, Kind und Karriere irgendwie gewuppt zu bekommen. In den Ferien helfen die Omas zum Glück mit aus.
10 Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Wir haben uns persönlich weiterentwickelt, uns von dem ein oder anderen distanziert, gelernt und nach vorne geblickt. Die Haussanierung war eine echte Belastungsprobe, zusammen mit drei Kindern - eins davon gerade kein Baby mehr mit familiären Eskapaden.
Großer Egoismus und Narzissmus spielen hier eine bedeutende Rolle. Ich hoffe, das Kapitel ist nun nach 15 Jahren Mobbing, Manipulation, Scheidungswünschen, schlechtem Gerede und Schmeicheleien (wenn sie es brauchte) vorbei. Sie macht weiter - aber mit anderen, doch nicht mehr auf dem Rücken meiner Kinder, so viel ist sicher. In den paar Sätzen steckt ganz viel Wut.
"Von Freunden kann man sich trennen, von Familie nicht."
Ach nein? Doch, und das sollte man, wenn jemand nicht guttut. Man sollte sich und auch die Kinder schützen.
Wut darüber, warum es nicht einfach funktionieren kann, warum es immer ein schwarzes Schaf geben muss. Warum Menschen andere manipulieren, um ihren Willen durchzusetzen und weitere mit ihrer Niederträchtigkeit anstecken. Warum ich nach dem ausgesprochenen Kontaktverbot entscheiden muss: entweder mein Sohn geht mit *ihr* mit, oder eben nicht in den großen dänischen Freizeitpark, zu dem wir demnächst selbst wohl nicht kommen.
Man merkt, dahinter steckt noch mehr. Wut, Entsetzen, Fassungslosigkeit. Warum machen das andere mit, merkt das denn keiner? Das Schlimme: es kommt alles zurück: am Ende bin ich die Schlimme. Spreche ich etwas aus, was u. a. eine gemeinsame Entscheidung war, bin dennoch ich die Böse. Alles wird verdreht. Das ist purer Narzissmus.
Doch auch das hat mich geprägt. Ich weiß nun, was ich will und vor allem: was ich nicht will. Ich bin sehr direkt, kann mittlerweile sagen, was ich möchte und denke und handle entsprechend. Familiengeburtstage? Nein danke, wenn *sie* da ist, dann nicht mit den Kindern und mir. Eine sehr gute Entscheidung, die mein Mann und ich seit einem Jahr gemeinsam tragen.
Erwachsen werden passierte nicht, als wir 18 wurden. Auch nicht, als wir mit 23 Jahren Eltern wurden. Es ist ein Prozess, der noch immer anhält. "Man lernt nie aus!" sagt meine Mama noch heute. Dem stimme ich zu. Man lernt nicht nur Fachliches dazu, auch Zwischenmenschliches. Und neben diesem Negativbeispiel habe ich von so vielen positiven zu berichten.
In zehn Jahren kann ganz schön viel passieren, echt mal.
Zusammen mit Heldenstücke, dem neuen multimedialen Magazin für Kinder, stelle ich drei wunderbare Bücher bzw. mit den Duden Minis sogar eine ganze Reihe vor. Geeignet sind alle Kinderbücher für Grundschüler, die Spaß am Lesen und Lernen haben. Mit dabei sind zudem ein wundervolles Grundschullexikon sowie der Roman Fritzi Klitschmüller.
Der Weg zum umgestalteten Kinderzimmer war lang, zumindest aber nicht steinig, denn es hat sehr viel Spaß gemacht! Zusammen mit meinem Kooperationspartner Kinderzimmerhaus haben wir eine Lösung gefunden, die uns alles gefällt. Im Kinderzimmer steht nun ein sehr großes Geschwisterbett, der Schreibtisch hat in der Eck-Komibination der Schränke auch einen Platz behalten. Das Kinderzimmer ist schön […]
Eigentlich ist das gar nicht so schwer und es muss auch nicht stressig sein: mit Kindern Osterkörbchen basteln. Statt Kleber kann ein Tacker benutzt werden, statt akkurater Linienkunst gibt es Scherenschnitt à la Kleinkind und schief darf es auch sein: geboren ist das Osterkörbchen von Kinder-Hand!
[…] zweiten Kind war ich plötzlich auf mich gestellt, fernab der Familie, im großen Berlin. Ein paar Mal traf ich mich mit Bekannten, konnte bloggen, doch ich fühlte mich einsam. Es fehlte […]