Es geht nicht mehr. Ich dachte, ich bekomme das alles lässig hin. Umzug, nebenbei hauptberuflich (SEO) und nebenberuflich (bloggen), Haushalt und Familie. Es. Geht. Nicht. Also? Mehr Mut zur Lücke.
Bisher kam es nie, zumindest selten vor, dass ich selbst Freunde in ein chaotisches Zuhause einließ. Wir mühten uns stets ab, eine vorzeigbare Wohnung zu haben. Mir war es wichtig, dass zumindest ein (relativ) sauberer und ordentlicher Grundzustand der Wohnung vorherrscht. Heute luden wir unsere besten Trauzeugen-Freunde ein und führten sie an Bergen von Wäsche, Kartons und unaufgeräumten Schreibtischen vorbei in den neuen Garten, in dem das Unkraut wieder lustig vor sich sprießt. Ich schaffe es einfach nicht mehr, alles gleichzeitig zu machen.
Priorität im Alltag hat vormittags mein Hauptjob, dem ich meist im Homeoffice nachgehen kann. Ich versuche, das Gerümpel um mich herum auszublenden, kapituliere in der neuen Wohnung jedoch und verziehe mich lieber nach draußen, wo ich nicht die Arbeit sehe, die in der Wohnung auf mich wartet.
Nachmittags geht es weiter: Kooperationen, Texte für fremde Seiten schreiben und zwischendurch will ich auch die Blogposts schreiben, die auf meiner Seele brennen. Nur wann? Denn die Zeit drängt, ich möchte die Kinder früh abholen, aber vorher bestenfalls noch ein paar Kartons auspacken, endlich mal durchsaugen oder gar das Waschbecken putzen. Das hat es nötig. Ich schaffe es nicht alles. Mein Mann macht natürlich auch mit, baut Lampen an, Möbel auf und macht neben der Hausarbeit auch Sachen, die ich nicht mag: mit dem Auto einkaufen fahren, Termine mit Hausverwaltern, Müll & Flaschen wegbringen. Viel, trotz Vollzeitjob.
Abends kann ich nicht mehr schreiben und denken, ich bin kaputt vom Tag und hoffe, dass ich am Wochenende vormittags etwas erledigen kann. Der Mann denkt, dass ich alles so schaffen sollte: in der Zeit, in der er arbeitet, soll ich eben auch meine Jobs erledigen. Offensichtlich komme ich nicht hinterher.
So hetzten wir heute durch die Wohnung, räumten, saugten, schraubten die neuen Gartenmöbel zusammen und bespaßten die Kinder, die verschiedene Interessen und dann auch noch Hunger haben! Mehr Mut zur Lücke hatten wir. Statt drei Kuchen machten wir nur zwei (die beide aufgegessen wurden - nicht meine Gastgeber-Art). Statt großer Abendessenvorbereitung kaufte der Mann noch ein, während unsere Freunde bereits über 30 min zu Besuch waren und statt durchgeplanter Kaffeerunde hetzte ich nahezu kopflos durch die Gegend, weil ich hier einen Löffel und dort ein Getränk vergaß. Die Wohnung unaufgeräumt. Ich bin sicher, dass unsere Freunde keine Ansprüche an Ordentlichkeit haben und es ihnen total egal ist, wie unsere Wohnung aussieht.
Das Beste ist, mir war es heute auch egal. Mehr Mut zur Lücke. Ich kann nicht alles schaffen, muss ich auch nicht. Ich will nur, dass wir glücklich sind. Das soll wir hinkriegen. Doch, ob ich nächste Woche auch noch so denke? Der Stress entsteht in mir, das muss ich mir nur bewusst machen.
Siri, bitte erinnere mich täglich an mein neues Motto: Mehr Mut zur Lücke.
Dass ich nicht allein bin, zeigt auch Alu von Große Köpfe auf ihrem Blog: "Wie wir versuchten die Pause Taste gedrückt zu halten - das Ende unser Work- Life- Balance"
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Puh, ich stehe oft morgens in unserem Heim und denke "Was ein Chaos", dann räume ich ein bisschen und bin dann irgendwie zufrieden...nie so richtig. Eine Zeit lang ahtte ich einen festen Tag in der Woche in dem ich auf jeden Fall das Badezimmer machte...aktuell schleift alles so...nebenher...
Aber unangekündigt Besuch...nein, der Mut fehlt mir!
Ich wäre also genauso Kopflos ^^
Oh ja, diese Pläne...
Pläne mache ich gerne, hatte sogar mal einen Putzplan. Ich habe nicht mal einen Tag durchgehalten.
Dasselbe gilt leider für Essenspläne am Wochenende. Unser Mittagessen wird dann oft spontan in Nudeln oder Sandwiches geändert. 😀
Ach was soll's. ^^
Hi,
endlich spricht es mal einer aus!
Mutter von zwei Kindern mit Vollzeitjob, die den Haushalt nebenbei schmeißen und am Wochenende die perfekte Gastgeberin sein soll? Wer kann das schon auf Dauer, ohne irgendwann als nervliches Wrack zu enden? Und noch wichtiger: Wer will das schon? Uns ist es lieber, wenn du am Ende des Tages noch gute Laune hast. Wir haben uns auch so bei dir wohl gefühlt :o)
Kristin
Liebe Kristin,
danke dir. <3
Aber dieses Gastgeben macht auch viel Spaß. Und wenn es dabei noch aufgeräumt ist... 🙂
Wunschtraum. Aber irgendwann..
[…] ich mich in dem ganzen Chaos fühle, habe ich gestern aufgeschrieben: es geht nicht mehr alles gleichzeitig – mehr Mut zur Lücke. Deshalb haben wir alles nur ein bisschen gemacht und unsere Freunde durch die halbwegs ordentliche […]
Wenn die Grundordnung stimmt und jedes Ding nen festen Platz hat, sollte sich alles innerhalb von 10-15 Minuten wegräumen lassen. Ansonsten hat man einfach zu viel Zeug und sollte ausmisten. (bei uns ist es, sobald die Kids schlafen, schnell wieder schön - aber sobald sie wach sind, genauso schnell wieder chaotisch).
Davon abgesehen: mit Vollzeitjob und 2 Kindern KANN man NICHT die gleichen Standards erwarten wie wenn man weniger arbeitet. Es kann eigentlich auch nicht aufgeräumt aussehen, während Kinder zugegen sind, das fände ich merkwürdig.
Ich würde aber nochmal die Aufgabenverteilung mit dem Mann überdenken (denn es klingt, als hinge der Großteil immer noch an dir) und, wenn du unzufrieden bist, wie es aussieht, externe Hilfe holen (Reinigung, Spülmaschine ausräumen, Wäsche, Essen to go, Lebensmittel liefern, Rasenmähen). Nur, wenn es dich selbst stört, natürlich 😉 Viel zu viele haben unnötigerweise den Anspruch, alles selbst hinzukriegen (auch noch bei möglichst geringer Kinderbetreuungszeit) aber eigentlich?
Hi Gonska,
danke für deinen wertvollen Input. 🙂
Das stimmt: es hängt sicher auch mit dem Umzug zusammen, aber es liegt noch so viel Zeug rum, das noch keinen festen Platz hat. Gehäuft macht das natürlich unzufrieden. Das kommt mit der Zeit (und der Anbringung der Regale...).
Mein Mann macht das super. Er arbeitet Vollzeit (ich nicht) und macht dennoch oft mehr im Haushalt als ich. Lebensmittel liefern überdenken wir derzeit wieder. Gerade ohne Autostellplatz in der Nähe wird der Selbsteinkauf unattraktiv.
Danke dir!
Mut zur Lücke kann ich. Beherrsche ich. Fast bis zur Perfektion! 😀 Zum Leidwesen meines Mannes. Ich bügle z.B. grundsätzlich nicht. Wäsche hängt bei mir immer ewig und mehr als 2x in der Woche wasche ich nicht. Würde sich nicht lohnen. Aufräumen? Wenn ich Lust habe bzw. sobald der Mann echt sauer wird ob dem Kram 😉 Staubsaugen: regelmässig aber begrenzt, dort, wo ich hinkomme. Der Rest interessiert mich grad nicht. Sprich: die von Spielzeug bedeckte Fläche umgehe ich einfach bis sie wieder frei ist. Kochen? 1x täglich, meist was Schnelles, die andere Mahlzeit bleibt kalt (Brot und so). Bisher beschwerte sich keiner. Ich seh' das echt alles immer sehr locker. Ich mache eben, was geht und ich reisse mir kein Bein aus. Alle paar Wochen überkommt mich der Putzfimmel und ich mache mal was Gründlicheres. Aber die Fenster im Wohnraum? gleich wieder vertatzt, wäre Sisyphus-Arbeit. Spar' ich mir! Ständig alles waschen? Nö, trägt halt Junior mal ein Shirt mit Flecken. So egal... die Freundin meines Vaters hasst mich für diese Nonchalance... die kommt, wenn sie die Kids mal mitnimmt, wühlt sich naserümpfend durch den Kleiderständer mit den Jacken: "alles Wäsche! Wir haben noch Jacken bei uns, kommt's ihr ohne mit..." Jedes mal. Ich rege mich nicht mehr auf, ich grinse innerlich... weniger ist mehr!
Oah, ich bete dich an. 😀
Viele Dinge macht ich davon auch so (grundsätzlich nicht bügeln, ich ziehe selbst leicht befleckte Hosen an, während der Mann die Krise bekommt) und Staub... Ein ewiger Begleiter. 😀
Die Lösung ist wohl: einfach dazu stehen. 🙂
Wie ich zu meinem Geschirrproblem. Hihi.
😀 Danke! Mein Mann hasst wohl diese Seite an mir... nun ja, er rührt aber auch kaum einen Finger. Stellt seine Müslischale morgens nicht in den Geschirrspüler, z.B. Ausserdem sabotiert er mein Abfalltrennsystem konsequent. Geschirr hasse ich auch. Ständig dieses Ein- und Ausräumen der Maschine. Und dann der Restabwasch. Eine Zeit lang habe ich einfach auch die Bratpfannen in den Spüler gestellt weil ich zu faul war oder halt die Kids zu anstrengend. Da war der Mann dann aber zurecht sauer, der Belag geht davon wirklich kaputt 😛 Jetzt findet er die Pfannen halt manchmal abends noch verdreckt in der Spüle. Das kann er nicht ab. Ach, es gibt Schlimmeres, ne? 😉
Wow, ich dachte immer ich wäre eine echte Rabenmutter, weil ich es nicht schaffe meinen Haushalt einigermaßen sauber zu halten.
Und das obwohl ich täglich 15 Minuten Wäsche mache, Abwasch, staubwischen und kehren (Küche). Gut ist nicht die Welt und eigentlich müsste ich jeden Tag die Fenster putzen (Abdrücke von Kinderhänden) , aber meine Kids haben nur einen Altersabstand von 21 Monaten und sind jetzt 9 Monate und 2,5 Jahre alt und ich spiele lieber mit den beiden oder gehe mit ihnen raus...
Schön zu hören, dass ich nicht alleine bin
Denn alle anderen Mütter in meinem Umfeld haben Blitz blanke Wohnungen.
Liebe Grüße
Liebe Laura,
das ist immer sehr fies, wenn man den Eindruck hat, dass es allen besser gelingt.
Das Gefühl hatte ich auch, bis ich dann feststellte, dass andere vielleicht eine Putzhilfe hatten, weniger arbeiteten oder Kinder mit anderem Anspruch. Das kommt ja auch immer sehr auf die Umstände an!
Und bei zwei so kleinen Kindern muss man sich wohl keine Gedanken um den täglichen Putzkampf machen (man verliert eh).
Mit ihnen spielen & Co. das klingt doch genau nach dem, was Kinder brauchen. <3
Das habe ich mal gehört: sie werden sich nicht daran erinnern, dass Mama immer so schön geputzt hat, sondern an die anderen Momente. <3
Liebe Grüße
Sarah
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