Vor kurzen schrieb ich noch darüber, dass mein Mann Karriere macht und ich ihm mehr oder weniger den Rücken dafür freihalte. Nach unserem Herbsturlaub in Ueckermünde entschied Sascha spontan: Teamleiter will er nicht mehr sein. Er trat zurück und damit rückte die Familie für ihn auch zeitlich wieder in den Mittelpunkt. Vorher war das nämlich nicht gegeben. Wie das geht? Bei ihm einfach.
Während ich Geschichten zu Arbeitgebern from Hell sammle, rief Béa (Blog Tollabea) auch unter "Verkauft euch gut, liebe Mütter" dazu auf, Geschichten zum Thema #AGfromParadise zu sammeln. Wir haben Glück mit unseren Arbeitgebern. Bei Sascha gelang auch ein freiwilliger Karriererücktritt ohne Probleme.
Wie gerne er Teamleiter war! Er bekam dafür oft positives Feedback und war mitten drin, in den vielen Organisationssachen, die erledigt werden müssen. Dazu kamen Meetings, teilweise bis 22 Uhr, da die Zeitverschiebung es nicht anders erlaubte. Das war eher stressig für uns.
Wir sind betreuungstechnisch ohne Großeltern in der Nähe auf uns gestellt. Fällt er aus, um die Kinder abzuholen, bin ich pro Weg zur Kita und Schule eine Stunde ohne Auto unterwegs. Das Auto für drei Kinder hat mein Mann. Fiel wieder ein Meeting auf diese Zeit, musste ich mit dem Baby im Gepäck beide Jungs abholen. War ein Meeting zur Abendbrotzeit, war er zwar zuhause, aber nicht anwesend. Abendbrot machen und das Waschen der Kinder blieb oft bei mir.
Im Urlaub war das anders. Ist es natürlich immer. Doch tagsüber Dinge erledigen, Sightseeing machen und abends in die Unterkunft kommen und zwei Wochen lang keine Meetings abends haben: das war neu. Und schön.
Natürlich war das auch für mich schön: nicht so oft auf mich allein gestellt sein mit drei Kindern, die alle andere Bedürfnisse haben, manchmal gleichzeitig. Dachte ich morgens an den Abend, war meine Laune manchmal schon abgesackt.
"Na toll, wieder alles allein machen."
Und so war es gar nicht, denn mein Mann arbeitete und half mit. Er fuhr extra früh los, damit er zwischendurch Pause machen und ein Kind abholen kann, damit ich nicht so viel Abholstress habe, obwohl ich in Elternzeit bin. Dennoch fühlte es sich so an, obwohl er mir half, wo es möglich war und viele Botengänge erledigte. Ich war in diesen Zeiten nicht mal allein verantwortlich, er war immer erreichbar.
Trotzdem fühlte ich mich manchmal nicht so glücklich in dieser Situation. Ich fand es gut, dass er einen verantwortungsvollen Job hat, doch hatte es Einfluss auf unser Familienleben. Wir merkten es alle. War einer gestresst, wirkte sich das auf den anderen aus und schließlich bekamen das auch die Kinder mit. Soll das so weitergehen?
Eine glückliche Familie erfordert glückliche Eltern.
Kurzum verkündete er seinem Chef seinen Wunsch, von seiner Teamleiter-Position zurückzutreten. Es folgte kein Donnerwetter, sondern Respekt für seine Entscheidung. Wow! Ob das überall so laufen würde oder überhaupt möglich wäre? Ich denke, dass es ganz klar auf das Unternehmen ankommt.
Möchte man in einem Unternehmen arbeiten, wo Vereinbarkeit von Job und Familie nicht möglich sind?
Wir nicht. Aber auch das wird (noch) nicht in allen Regionen und Branchen möglich sein. In Berlin sind Jobs vor allem in der digitalen Welt breit gestreut.
Doch mal ehrlich, wenn große Konzerne (wie Saschas Arbeitgeber) und kleine Firmen (wie meine Arbeitgeber) Spaß am Job und Vereinbarkeit von Familie und Job auf die Reihe bekommen, warum nicht auch andere?
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Ich denke immer wieder, dass man seine Prioritäten gut ausloten sollte. Ich sehe so oft Familien, die auf Leistung und Geld aus sind. Ich kenne eine, da arbeiten beide voll und die Kinder besuchen zudem Sportvereine, wo jedes Kind für sich drei mal die Woche trainieren muss. Dazu dann die Wettbewerbe am Wochenende, Konfer- Unterricht und die Eltern gehen noch ins Fitness Studio. Ich frage mich, wo da noch Zeit für das Füreinander bleibt. Ich sage auch oft dem Helden, dass ich lieber auf das eine oder andere verzichte, dafür aber mehr Zeit mit ihm habe. Das ist einfach so viel wertvoller, auch wenn Geld in einer Zeit wie heute leider eine viel zu große Rolle spielt. Ich finde das toll von deinem Mann, dass er sich mehr auf euch besinnt, obwohl es ihm als Teamleiter Spaß gemacht hat. Das ist ja auch nicht unbedingt üblich, dass man das von seiner Arbeit sagen kann.
Andersrum gibt es natürlich auch Familien, da geht es nicht anders. Da müssen Schichten gearbeitet werden, was das Familienleben sehr wuselig gestalten kann. Oder meine Mama damal: https://bitte.kaufen/magazin/familie/frauen-ddr-kindererziehung-arbeit-alltag/
Wir haben echt Glück, dass wir es uns aussuchen können.
Zu viel Aktivitäten am Nachmittag sehe ich auch kritisch. Meine Söhne haben jeweils 1-2 Dinge, die nach Kita und Schule passieren und selbst das ist manchmal viel, wenn man sich noch mit Freunden verabreden will, Arzttermine dazwischen kommen usw.
Zeit ist wichtig. <3
[…] organisiert alle Termine rund ums Haus und Auto und nimmt an allen teil und verabschiedete sich damals sogar von seinem Teamleiter-Job – für Vereinbarkeit von Job und […]
Zum Thema Vereinbarkeit: ich wollte in der Elternzeit wieder Teilzeit bzw. auf 450€-Basis arbeiten. Da wir unseren 1 jährigen noch nicht in die Betreuung schicken wollten, wollte ich meine 2 halben Tage wöchentlich wechselnd vormittags und nachmittags arbeiten, sodass mein Mann, der Schicht arbeitet, in der Zeit den Kleinen hüten kann. Für meinen Chef war das ein GROßES Problem und es hat einige Diskussionen gegeben, in der er mir u. a. gesagt, dass es ja schon sehr schwer ist meinen Wünschen gerecht zu werden und ich müsse ja auch an die Firma denken, meine Arbeitszeit muss ja auch mit den Kollegen, den Kunden und dem Service unter einen Hut gebracht werden. Man muss dazu sagen, dass ich in meinem Job keinen Kontakt zu Kunden oder dem Service habe und keine gesamten Kollegen arbeiten Vollzeit, sind also vor- und nachmittags da und außerdem habe ich einen Vertrag als AUSHILFE bekommen!! Unfassbar!!
Liebe Barbara,
es ist erschreckend, was in manchen (oder vielen?) Firmen und Köpfen von leitenden Angestellten noch passiert.
In der Regel ist es doch kein Problem für die meisten Kolleg:innen, Rücksicht zu nehmen?
Ich drücke dir die Daumen, dass du dein Glück auch in der Arbeit findest.
Ein schlechtes Gefühl bringt doch niemandem etwas. #arbeitgeberfromhell
Liebe Grüße
Sarah