Ich liebe ja das Ausmisten, hauptsächlich das Ausmisten im Kinderzimmer. Seit über fünf Jahren mache ich das regelmäßig. Vor allem Marie Kondo brachte mich mit ihrem Buch Magic Cleaning und der KonMari-Methode dazu, unser Gerümpel zu überdenken. Dieses Jahr las ich von der Flylady-Methode rund um die magische Küchenspüle von Marla Cilley. Was mich aus beiden Bücher überzeugt und wir für uns als Familie übernommen haben, zeige ich dir gerne.
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Welches Buch eignet sich besser für dich: Magic Cleaning oder Flylady? Marie Kondos Magic Cleaning ist auf ganzheitliches Ausmisten mit gleichzeitiger Dankbarkeit für die Gegenstände ausgerichtet. Bei KonMari sammelst du dabei alle Gegenstände einer Kategorie und sortierst aus.
Flylady arbeitet nach dem Zonen-Prinzip. Täglich widmest du dich 15 Minuten einer der fünf Zonen, mistest erst aus und putzt dann. Das Putzen ist bei Marie Kondo nicht im Fokus. Durch das Zonen-Modell scheint Flylady nachhaltiger in den Haushalt zu passen.
Jetzt stelle ich dir die beiden Ausmist-Methoden im Detail vor.
Natürlich könnte man statt ausmisten auch einfach mal nichts kaufen. Doch der Drops war gelutscht. Wir zogen damals mit den Möbeln unserer Kinderzimmer zusammen und häuften eine Menge an, die wir nicht brauchten. Wir horteten DVDs und Bücher, die ich eigentlich nur noch digital las - und doppelt hatte.
Das war der Zeitpunkt, als ich Magic Cleaning zum ersten Mal zu Hand nahm: im August 2015. Seitdem gab es so viele Entrümpelungsaktionen, dass meine Familie teils den Kopf schüttelte, sagte, das könne man doch nicht wegschmeißen oder einfach mitmachte.
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Das war der Wendepunkt, der mich zu unserer Form des Minimalismus in der Familie führte. Der mich zudem zum Nachdenken beim Einkaufen in vielen Lebensbereichen brachte. Doch ehrlich: Überall schaffen wir das nicht, weil es einen zu großen Einschnitt bedeuten würde - in Lebensqualität (festes Shampoo) oder zu mehr Stress oder höheren Ausgaben führen würde (unverpackt einkaufen, echte Fair Fashion für fünf Leute).
Du schnappst dir die Gegenstände nach Kategorie - aus allen Räumen - und nimmt jedes Stück einzeln in die Hand. Dann prüfst du, ob dir der Gegenstand Freude bereitet.
"Does it spark joy?"
Marie Kondo in Magic Cleaning
Den Ansatz finde ich gut: Damit packt man wirklich alle Gegenstände aus derselben Kategorie auf einen großen Berg. Dann sieht man, wie viele Stifte, Klamotten und Bücher man tatsächlich besitzt.
Mit der festen Reihenfolge widmet man sich zuerst den Dingen, die man leicht aussortieren kann. Kleidungsstücke, die nicht mehr passen, kann man weggeben. Gelesene Bücher, die man nur noch aufbewahrt, ebenfalls.
Das klingt vielleicht komisch, aber es ist hilfreich für die Entscheidung. Ich merke sofort, ob mir ein Buch wichtig ist, wenn ich es aufschlage. Mit der Konmari-Methode habe ich vier große Bücherregale ausgemistet. Bücher, die ich behielt, weil man das eben so macht. Bücher gibt man nicht weg, hieß es. Dabei las ich schon damals vorrangig eBooks!
Dann findest du am Ende des Ausmistens aller Gegenstände der Kategorie einen festen Platz. Nur einen Ort, an dem du den besonderen Schmuck aufbewahrst. Einen Ort für die Bücher, die du noch lesen magst und nur einen Ort für Büromaterialien (mein Kryptonit!) usw.
Auf magische Art und Weise - Magic Cleaning - finden plötzlich alle Familienmitglieder die gewünschten Dinge. Wir müssen nun nur noch einen Schrank öffnen, um Stifte zu finden!
Wie man nach der KonMari-Methode Wäsche faltet, lernst du anschaulich in ihrem zweiten Buch: Magic Cleaning - Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben.
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Die KonMari-Methode zum Falten von Wäsche haben wir grob übernommen. Allerdings habe ich das stark vereinfacht. Bei so viel Wäsche kann ich nicht akkurat falten. Auch nicht mit Marie Kondos Wäschefalttechnik.
Entscheide je nach Zustand: Kann es gespendet werden? Möchte jemand es geschenkt haben oder gar kaufen? Mit unseren vielen Büchern und DVDs haben für mehrere hundert Euro eingesammelt. Und nicht in neuen Krimskrams gesteckt. (Okay, manchmal schon!)
Es gibt viele Stellen, wo man Bücher abgeben kann, z. B. die Bücherschränke, Tauschbörsen, Flohmarkt und auch manche Bibliotheken nehmen gut erhaltene Bücher.
Kleidung spenden, die wirklich dort ankommt, ist schwieriger. Denn die Container für Kleidung sind nicht alle geeignet. Gut sind in meinen Augen die DRK-Sammelcontainer (steht auch DRK drauf!) und Annahmestellen der Caritas, Kältehilfe (z. B. Berliner Kältehilfe), AWO, Sozialkaufhäuser etc.
Überflüssige Papiere schreddert man am besten, für Komono, also Nippes findet sich vielleicht ein Liebhaber auf dem Flohmarkt. Was ich in erst Berlin kennenlernte: Zu verschenken Kisten. Hier stellen oft Familien Kisten vor die Tür, in denen viele bunte Sachen enthalten sind, die sie nicht mehr brauchen. Sie werden einfach verschenkt.
Seit ein paar Jahren machen wir das auch. Die Kinder machen regelmäßig mit und verschenken Dinge, die sie oder die Geschwister nicht mehr brauchen.
Tipp: Keine Kisten mit "zu verschenken" beschriften, die man behalten will. Die sind dann auch weg. 🙈 Upsi!
Das Buch hat tatsächlich mein Leben verändert. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr von meinem eigenen Besitz belastet! Ich brauchte nicht mehr die Fülle an Regalen, die unsere Wohnung voll stellten - mit Dingen, die ich nie zur Hand nahm.
Die Befürchtung, dass ich etwas noch einmal brauchen könnte, bewahrheitete sich nicht. Höchstens bei Kabeln. Doch dazu schreibt Marie Kondo: Alles, was man für unter 20 € leicht setzen kann, kann man im Zweifel weggeben.
Beim Lesen hatte ich gemischte Gefühle: Die Idee zum Ausmisten und richtigem Aufräumen fand ich super. Doch bitte, ich verabschiede mich doch nicht von jedem einzelnen Gegenstand und bedanke mich für den Einsatz. Zu esoterisch für meinen Geschmack, obwohl der Kern gut ist: Man trennt sich von einem Gegenstand, der gehen darf, weil er den Zweck erfüllte.
Empfehlen kann ich Magic Cleaning dennoch von ganzem Herzen. Es hat eine echte Veränderung in unser Leben gebracht. Ich sehe die Oberflächen unserer Kommoden - was manch einer als leer betitelte. Für uns ist es okay. Denn wir müssen das ja auch allein putzen.
Wo wir beim passenden Thema wären: Wie halte ich mein Haus sauber? Die Antwort dazu hat Marla Cilley in ihrem Buch Die magische Küchenspüle.
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Die Flylady-Methode startet mit einer sauberen Küchenspüle. Und das war mein erster Aha-Moment. Ich konnte es nicht glauben, dass eine saubere Spüle mich glücklich macht (ich mag putzen nicht!). Allerdings hielt ich mich an den Rat und schrubbte unsere Spüle, bis der letzte Kalk verschwunden war.
Da die Spüle nun glänzte, ist es einfacher, sie seither sauber zu halten. Statt nur zu putzen, wenn Besuch kommt, ist meine Küche inzwischen meist sauber - wenn auch mit Geschirr überladen, weil wir nur einen Geschirrspüler für fünf Leute haben. 😸 Es ist tatsächlich ein anderes Gefühl.
Nach dem Putzen der Spüle folgen Tipps zur eigenen Haltung: Marla rät, sich stets hübsch zu machen und Schuhe beim Putzen zu tragen. Letzteres lasse ich lieber.
Sie gibt viele Tipps rund um eine Morgenroutine (u. a. Bett machen) und Abendroutine (aufräumen) und eine positive Haltung. Da weiß ich jedoch noch nicht, ob diese wirklich zum gewünschten Erfolg führt. So rät die Flylady: Statt sich aufzuregen, dass keiner den Geschirrspüler ausräumt, soll man es ohne Groll selbst erledigen. Die Familie würde dann irgendwann selbst mithelfen, weil sie nicht ständig angemeckert wird, weil es keinen Druck gibt.
"Hör auf zu heulen, ich will das nicht hören!“
S. 159 Flylady - Die magische Küchenspüle, englische Ausgabe
Davon bin ich nicht überzeugt. Gibt es jemanden, bei dem das so klappte? Wir halten uns weiterhin an den Haushaltsplan, der mal gut, mal schlecht funktioniert.
Was uns auch hilft, ist der Ewige Speiseplan. Das ist ein rollierender Plan, der dir die Essensplanung stark vereinfacht. Drucke dir gerne die Vorlagen dazu aus!
Sie unterteilt das Haus bzw. die Wohnung in fünf Zonen:
Jeden Tag verbringt man maximal 15 Minuten in einer Zone. Erst mistet man so lange aus, bis das letzte Stück weg ist. Dann erst wird geputzt. Die Flylady rät, nicht beides zu vermischen.
Nach den kurzen Tipps werden die Schritte für jeden Raum sehr, sehr ausführlich erklärt. Der Teil hätte ruhig kürzer ausfallen können. Dennoch bietet das Flylady-Buch eine umfassende Anleitung zum Putzen - wie man anfängt und wie es sauber bleibt.
Die Flylady sagt, man soll keine Märtyrerin sein und sich beschweren, sondern ein Haus schaffen, in dem man sich wohlfühlt. Das fühlt sich so gar nicht nach dem Lebensmodell an, das mein Mann und ich leben.
Und dann werden Leserbriefe der hauptsächlich amerikanischen Frauen abgedruckt. In dem typisch-begeisterten Ton von Frauen, die es lieben, das Haus für ihren Mann zu putzen, der sich dann freut. Na super!
Nein, diese Art Frau bin ich nicht. Frauen allein werden in dem Buch angesprochen. Die Begründung von Marla ist, dass sie nicht über die Partner bestimmen kann. Familien werden jedoch später in einem Kapitel sehr kurz erwähnt.
Für Kinder stellt die Flylady den spielerischen Ansatz vor. Sie dürfen eine Aufgabe ziehen, die sie dann innerhalb eines 10 Minuten Timers erledigen können.
Der beste Tipp für Kinder im Haushalt:
Kinder in Badesachen kleiden, feuchtes Handtuch & Babyseife schnappen und die Kinder über damit über den Boden rutschen lassen.
Flylady-Tipp
Das macht sicher Spaß und bringt Abwechslung. Das Kapitel für Familien erscheint mir jedoch viel zu kurz. Ich vermute, dass gerade Eltern Unterstützung im Haushalt suchen. Die Umsetzung muss dann auch mit Kindern machbar sein.
Die Autorin Marla Cilley rät ganz klar: Picke dir die Dinge heraus, die für dich passen. Fehl am Platz finde ich bei der Flylady die religiösen Bemerkungen, die ich nicht brauche. Wie auch die esoterischen Äußerungen von Marie Kondo.
Jedoch fühle ich mich oft ertappt, wenn es um Wäscheberge im Schlafzimmer geht. Aber ganz ehrlich? In unserem 5-Personen-Haushalt ist es illusorisch, die Wäsche immer sofort wegzulegen. Das mache ich meist an einem Tag in der Woche - oder nur 2x im Monat. Dann haben wir eben Wäscheberge, dafür muss ich nicht jeden Tag Wäsche falten. Gebügelt wird hier eh nicht.
Toll finde ich den Ansatz, dass man bei sich und der eigenen Haltung anfängt und tatsächlich die Wirkung der sauberen Spüle auf den Rest der Wohnung. Täglich 15 Minuten für jeweils eine Zone findet vermutlich jede, die Interesse am Flylady-Programm hat.
Was ich für unsere Familie mitgenommen habe: Spüle täglich reinigen, nebenbei mal etwas wegputzen, statt Großputz bei Besuch und einen rollierenden Essensplan. Den stelle ich gesondert nochmal vor, weil der wirklich, wirklich Entlastung bringt!
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Die Flylady rät: Erst ausmisten, dann putzen! Ich würde die Bücher nicht in Konkurrenz zueinander sehen, sondern als wertvolle Ergänzung. Beim Ausmisten hat mich die positive Energie von Marie Kondo sehr mitgezogen - ohne esoterisch klingen zu wollen.
Also wird erst mit der KonMari-Methode ausgemistet, alles hübsch verstaut, dann das richtige Putzen umgesetzt. Es fühlt sich besser an, wenn man putzt, während die Staubmäuse bisher nicht durch das Haus jagen. Es ist sichtbar sauberer und das mag ich von ganzem Herzen für mein eigenes Wohlbefinden.
Wer diese Art von Ratgebern mag, kann sich ruhig beide Bücher ansehen. Und wenn es nicht gefällt, empfiehlt Marie Kondo: Miste das Buch aus!
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Nach Konmari habe ich auch unsere Schränke sortiert und gefaltet letztes Jahr wie eine Wilde. Blöd nur, dass die Männer hier dennoch alles immer einfach rausreissen, wieder reinstopfen und es nach einer Woche meist wüst aussieht.
Was das Ausmisten angeht habe ich hier zwei Männer die sich von wirklich nichts trennen können und einen der alles gnadenlos immer wieder hervorholt und bespielt. Mir selber fällt es zum Beispiel total leicht auszumisten und mich von Dingen zu trennen. Daher stehe ich ziemlich alleine da. Aber was mir geholfen hat ist mit Hilfe von Flylady ein paar Routinen zu schaffen, die gut für mich funktionieren....
Ja, genau so!
Meine Jungs lieben es, auszumisten!
So sehr, dass mein Großer kaum noch eigene Sachen hat (außer Digitales...). 😉
Auch der Kleine sortiert super gerne aus, da muss ich oft schon bremsen.
Mein Mann hat eh nichts eigenes, nur einen großen Hobbykeller.
Daher bin wohl ich die mit den meisten Sachen außerhalb des Kinderzimmers.
Ich werde nur manchmal komisch angeschaut, wenn plötzlich Küchensachen vermisst werden. 😀
Liebe Grüße
Sarah
Ich habe bereits mit beiden Methoden gearbeitet und finde beide auf ihre Art unschlagbar!
Zumindest meistens. Denn ein bisschen muss man sie schon auf die eigenen Gegebenheiten anpassen.
LG
Sabiene
Hallo Sabiene,
danke für deinen Kommentar! 🙂
Was noch fehlt: Ein Bücher für Eltern, das speziell darauf ausgerichtet ist, wie man schnell sauber macht und Ordnung hält, wenn man Kinder hat.
Eine Mischung aus beiden Konzepten!
Liebe Grüße
Sarah
[…] Essensplanung machen wir als Familie einen Monat im Voraus. Dabei setzen wir dank Flylady (Buch ansehen*) auf den ewigen Speiseplan. Die Grundlage für jeden Monat ist meine […]
Vielen Dank für die tollen Tipps in Ihrem Artikel.
Danke für den Kommentar! 🙂
[…] Trommel und dem Spiel ein glücklicheres Leben in einer anderen Familie zu ermöglichen. Ganz à la Marie Kondo vs. Flylady verabschieden wir uns artig und geben sie […]
Ein wunderbar zu lesender Beitrag, der gleichzeitig informiert, und anschubst den Haushalt in Ordnung zu bringen :). Vielen Dank dafür!
Gruß Alisa
Liebe Alisa,
danke für deinen Kommentar!
Viel Erfolg für deinen langfristig aufgeräumten Haushalt. 🙂
Liebe Grüße
Sarah