In der Kita unserer Söhne gehen die Vorschulkinder ein Jahr vor der Einschulung auf Kita-Reise. Das ist dort schon Tradition und alle fahren mit. Vorbei die Zeit, in der er sich nicht traute, mit den anderen in der Kita zu übernachten, er ist nun groß und fuhr mit auf die große Reise - mit dem Zug!
Schon vor einem halben Jahr wurden wir - die Kinder oder die Eltern? - auf die Reise vorbereitet. Auf der Elternversammlung wurde uns das Ziel genannt und die Unternehmungen der Kinder. Mein kleines großes Kind soll 1,5 h mit dem Zug fahren? Sie wollen abends nicht anrufen, sondern nur ein paar Bilder schicken? Nicht, dass mein Sohn gerne telefonieren würde, aber ich höre so gerne seine Stimme, wenn er 2 - 3 Mal im Jahr bei meinen Eltern übernachtet. Das soll mir bei dieser Reise entgehen? Die Kinder freuten sich schon Wochen vorher auf das kleine Abenteuer. Mein Sohn fährt immerhin mit seinen liebsten Kita-Freunden und Erziehern über Nacht weg!
Keine Träne vergoss mein Sohn, als er sich von uns verabschiedete. Warum auch, er verreist und jubelt dem entgegen! Mein 5-Jähriger Junge ist nicht mehr so klein, wie ich dachte (oder es manchmal noch gerne hätte?). Er umarmte uns beide und rannte dann juchzend dem Frühstücksraum entgegen. Und dann hörten wir 12 h nichts von ihm, bis wir endlich die Bilder bekamen. Er hatte am ersten Reisetag viel Spaß! Die Erzieher riefen in der Nacht nicht an, um uns mitzuteilen, dass wir unseren weinenden Sohn abholen sollen. Nachts sagte ich noch zu meinem Mann, dass wie unbedingt unseren Handyton in der Nacht anmachen müssen. Es könnte ja sein, dass... Aber die Sorge ist natürlich völlig unbegründet. Er kennt die Erzieher und die Kinder seit drei Jahren, er liebt die Kita. Warum mache ich mir Sorgen? Selbst am zweiten Abend: nur ein paar Bilder von glücklichen Kindern, die im Museum sind, in der Natur, Sachen entdecken und ihre Eltern kein bisschen vermissen. Das nenne ich eine gute Bindung. 😉
Vermutlich finde ich den Gedanken schwierig, dass ich ihn nicht schnell sehen kann, dass er mir keine lustigen Bilder oder Videos schickt, wie er es (selten) tut, wenn er bei meinen Eltern übernachtet. Für die Kinder haben sich die Erzieher etwas Tolles überlegt: wir Eltern sollten eine Postkarte vorschreiben, die wir mit einer Briefmarke versehen, sodass sie aussieht, als ob sie dorthin geschickt wurde. Wir sollten nicht hineinschreiben, dass wir sie vermissen, sondern nur positive Sachen. Ich suchte eine Karte mit einer Katze aus, die er doch so liebt und die aussieht wie sein Lieblingskater. Am Freitag wird ihn mein Mann nach vier Tagen (endlich) wieder abholen. Vormittags - welch komische Uhrzeit an einem normalen Kita-Tag, an dem Eltern arbeiten müssen. Mein Mann nahm Urlaub und verbringt dann einen Tag nur mit seinem großen Sohn, bis sie zusammen den kleinen Bruder abholen. Ich sehe sie erst zum Abendessen, weil ich lange arbeiten werde. Wann ist mein Sohn eigentlich so groß geworden? Ich habe dazugelernt: mein Sohn kann das. Und ich kann das auch.
Lieber Sohn,
hab viel Spaß und denk nicht an deine sich sorgende Mama. Na gut, ein bisschen ist ok... Ich muss nur noch einen Tag aushalten, bis ich dich endlich wieder in die Arme schließen darf. Dein Papa nimmt es gelassener.
P. S. Wir können leider trotzdem nicht ins Kino gehen, weil wir auf deinen zauberhaften Bruder aufpassen müssen. Das hätte mir das Warten ein wenig versüßt. 😉
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Hi Sarah,
jepp, solche Momente halten uns Eltern vor Augen, wie fix die Kleinen groß werden - und wie unbekümmert sie dabei sind. Das sollte uns doch Mut machen - sie haben Vertrauen in die großen Vertrauenspersonen.
Deine Gefühle sind menschlich. Es gibt Individuen, die es anders empfinden mögen. Und wenn schon - hier fühlst du. Solange das nicht dazu führt, dass du zu sehr klammerst, ist doch alles wunderbar. Einen solchen Eindruck habe ich bei dir nicht. Du machst das gut!
Sarah, gutes Gelingen!
Best, Nic
Hi Sarah,
jepp, solche Momente halten uns Eltern vor Augen, wie fix die Kleinen groß werden - und wie unbekümmert sie dabei sind. Das sollte uns doch Mut machen - sie haben Vertrauen in die großen Vertrauenspersonen.
Deine Gefühle sind menschlich. Es gibt Individuen, die es anders empfinden mögen. Und wenn schon - hier fühlst du. Solange das nicht dazu führt, dass du zu sehr klammerst, ist doch alles wunderbar. Einen ähnlichen Eindruck habe ich bei dir nicht.
Sarah, gutes Gelingen!
Best, Nic