Mein 7-jähriger Sohn bekommt Taschengeld, seit er in er Schule ist. Mit der Einschulung bekam er quasi die frohe Botschaft: er bekommt wöchentlich sein eigenes Geld. Dafür muss er allerdings auch im Haushalt mithelfen. Ab dem nächsten Schuljahr soll es die erste Taschengelderhöhung für ihn geben.
Im letzten Jahr beschäftigte ich mich mit dieser Frage. Dafür gibt es sogar Tabellen im Internet, welche die angemessene Taschengeldhöhe beinhalten. Das Bundesministerium schlägt eine altersgemäße Staffelung vor.
Unter 6 Jahre 0,50-1,00 Euro/Woche
6 Jahre 1,00-1,50 Euro/Woche
7 Jahre 1,50-2,00 Euro/Woche
8 Jahre 2,00-2,50 Euro/Woche
9 Jahre 2,50-3,00 Euro/Woche - Quelle: Bundesministerium
Wir entschieden uns, dem damals 6-Jährigen 1 € Taschengeld pro Woche zu geben. Das ist so viel, dass er sich etwas kaufen kann, aber so wenig, dass er für viele Dinge sparen muss. Mit steigendem Alter und vor allem seit Schulbeginn reichte ihm das Geld nicht mehr aus. Eine Zeitschrift kostet allein rund 4 €. Dafür hätte er vier Wochen sparen müssen. Das schaffte er kaum.
Dennoch denke ich, dass das eine gute Erfahrung ist. Man kann nicht alles kaufen, was man möchte. Das konnte er in seinen Augen nur, wenn er von den Großeltern oder seiner Tante mal Geld geschenkt bekommt. Das ist dann aber auch gleich alle. Von den 25 € kaufte er sich in den Sommerferien ein Xbox 360 Spiel, das auf unserer Xbox One nicht mehr läuft und eine riesige Wasserpistole. Beides Dinge, die ich ihm nicht gekauft hätte. Das Geld war alle, die restlichen 10 Cent verbummelte er.
So schnell ist das Geld alle. Doch auch das lernt er so: Geld kommt und geht. Und das meist sehr schnell. Am Anfang der Ferien wollte er sich unbedingt ein neues Lustiges Taschenbuch kaufen. Diese habe ich vor einiger Zeit mal im großen Paket gebraucht für rund 50 Cent pro Stück ergattert. Neu kosten diese 6,50 € - knapp 9 €, wenn es Sonderausgaben sind. So viel Geld hatte er nicht, also bot ich an, dass ich das Geld auslege und er in den kommenden Wochen das Geld an mich zurückgibt. Er machte Schulden. Ein schönes Gefühl ist das nicht. Jede Woche sagte ich, dass er jetzt das Taschengeld bekommen würde, aber ich behalte es, weil er Schulden hat. Ob er das nochmal machen würden? Bestimmt, wenn er etwas unbedingt haben möchte (was immer der Fall ist, sobald wir einen Laden betreten). Ich hoffe dennoch, dass auf diese Weise etwas bei ihm hängen bleibt. Dass Geld nicht endlos zur Verfügung steht.
Bei uns muss jeder mithelfen. Das klappt mal gut, mal weniger gut, doch wir fordern es ein. Gemeinsam den Tisch (ab-)decken und den Geschirrspüler ein- und ausräumen. Als wir noch eine Katze hatten, musste das Klo gesäubert werden. Die Jungs helfen auch mal beim Müll raustragen. Der große Sohn wird aufgefordert zu helfen, damit er überhaupt Taschengeld bekommt. Ohne Mithilfe gibt es kein Geld oder nur gekürztes Taschengeld.
Noch bezahlen wir alles, was unsere Söhne brauchen, logisch. Wenn sie Teenager sind, müssen sie das x-te Paar Schuhe eben von ihrem Taschengeld bezahlen. Bis dahin kann das Schulkind theoretisch aussuchen, was er sich von seinem Taschengeld kaufen möchte. Ich weise ihn jedoch darauf hin, dass Süßigkeiten im Supermarkt billiger sind als am Imbiss.
Zudem kaufe ich nicht ständig Zeitschriften. Besonders bei denen mit Spielzeug drin weigere ich mich häufig, Geld dafür auszugeben. Mein Sohn kann sich die Zeitschriften gerne von seinem Geld kaufen. Oft merke ich, dass das dann doch nicht mehr so wichtig ist. Dasselbe gilt für Kuscheltiere. Bei Dingen wie extrem lauten Laserschwertern sage ich jedoch nein. Das kann ich mit meinem Harmoniewunsch zu Hause nicht vereinbaren. Mit den lauten Dingen kann er bei Opa spielen. 😉
Frei verfügbar ist das Taschengeld also nicht. Ein Fehler, weil er so den Umgang nicht korrekt lernt? Oder gut, weil auch ich nicht alles kaufen kann?
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Unser hat quasi zum 5. Geburtstag die Ansage bekommen, dass er ab jetzt Taschengeld bekommen würde. Ich habe ehrlich gesagt damals keine Tabellen oder so durchgesehen, sondern nach Bauchgefühl entschieden. Er bekam seitdem 50 Cent jeden Montag. Das reichte rein rechnerisch, um sich dann immer Mal seine geliebten Panini Aufkleber selber kaufen zu können oder eben ein bisschen zu sparen. Beim 6. Geburtstag gab es dann die Taschengelderhöhung, passend dem Alter: 60 Cent ^Er hat sich total darüber gefreut. Kinder können am Anfang so dankbar sein.
Ich habe nun witziger Weise gestern erst diese Tabellen entdeckt und gesehen, dass wir damit super im Rahmen, eigentlich sogar drunter liegen. Ich überlege nun auf 1 Euro die Woche zu erhöhen. Wünsche wachsen mit dem Alter und Kinder gehen auf dem Schulweg gerne mal in den Kiosk usw... da muss ich nochmal in mich gehen.
Huhu,
eine Sammelleidenschaft hat er noch nicht entwickelt, nur die Lesesucht packte ihn.
Ohne diese hätten wir vielleicht gar nicht erhöht. Never change a running system. 😀
Hi, unsere bekommen deutlich mehr, warum und wieviel hab ich auch mal verbloggt. https://bloggermumofthreeboys.com/2017/06/12/taschengeld-wie-macht-man-das/
Ich denke, da gibt es eben viele Überlegungen und Wege, das zu lösen. Wir gehen eben den genau anderen Weg als ihr. Liebe Grüße
Liebe Denise,
danke, sehr spannend!
Habe ich gerne unter meinem Beitrag verlinkt!
Liebe Grüße
Sarah
Darf ich Dich auch verlinken?
Sehr gerne! 🙂
Hört sich vernünftig an wie Du es planst. Ich finde das ein sehr schwieriges Thema - ich konnte gut mit Geld als Kind umgehen, sehe aber auch bei vielen Kids dass sie es nicht können oder halt verwöhnt werden weil sie alles kriegen.
Noch ist unsere nicht mam ein Jahr alt, wie haben also noch Zeit aber die Gedanken wie man der Kleinen den richtigen Umgang mit Geld beibringt überlege ich schon lange.
Danke für den Beitrag, könnte bei uns auch mal ein Thema werden. Bis jetzt haben wir uns davor gedrückt 😀 Mithilfe im Haushalt erwarten wir aber auch ohne Taschengeld. Finde, das sollte selbstverständlich sein. Allerdings sind es wirklich marginale Dinge wie den Tisch decken und abräumen und ohne Aufforderung wird es noch nicht gemacht... 😛
Jupp, vorher musste er auch schon helfen. Der 3-Jährige muss auch beim Tisch abräumen helfen. Klappt so mittel... 😀
Hier gibt es seit der Einschulung Taschengeld. Beim ersten Kind waren wir schluderig und es fiel nicht groß auf, da sich schon von Geburtstagen und Omabesuchen viel Geld in der Spardose befand. Beim zweiten Kind wurde es zunächst besser. Da die Kinder von diesem Geld aber quasi "nichts" kaufen MÜSSEN, fällt das Fehlen manchmal gar nicht so auf.
Inzwischen braucht das große Kind eine Sparkassenkarte für die Schulkantine, daher überweisen wir den Betrag für einen Monat aufs Konto. Beim zweiten Kind habe ich vorgestern die Auszahlung schon wieder verbummelt. Vergessenes Geld wird aber nachgezahlt, zugunsten der Kinder, falls wir uns nicht so recht erinnern können, wann es das letzte Mal etwas gab.
Wir orientieren uns übrigens am Schuljahr: 1. Klasse=1€,... 5. Klasse 5€... usw.
Mithilfe im Haushalt möchte ich nicht mit finanziellen Anreizen einfordern, dass muss so erledigt werden. Wirklich außergewöhnliches Engagement wird spontan vergütet.