Sechs Jahre war ich nur Jungs-Mama. Sechs Jahre, in denen ich mich manchmal fragte, ob wirklich alle Jungs so wild sind und sich mit Schwertern verhauen - kann man das nicht abstellen? Wild, lebhaft, abenteuerlustig, wettkämpferisch: sind so tatsächlich alle Jungs? Nicht alle, aber viele. Heidemarie Brosche zeigt in ihrem Buch Jungs-Mamas, worauf sich Mamas von Söhnen gefasst machen können - auf eine sehr liebevolle und zugewandte Weise.
Das Buch wie auch die beiden Gewinnspielexemplare werden vom Kösel-Verlag unbezahlt zur Verfügung gestellt. Mit * markierte Links sind Werbelinks.
Heidemarie Brosche beschreibt die Reaktionen des Umfelds in ihrem Buch Jungs-Mamas sehr treffend: manchen Frauen wird mit Spott oder Mitleid begegnet, wenn sie erwähnen, einen weiteren Jungen zu bekommen. (S. 18/19). Doch auch Neid ist bei einigen Frauen ein Thema, was vielleicht nicht viele öffentlich zugeben wollen. Neid darauf, dass die Freundin ein Mädchen bekommt, das man sich so sehr gewünscht hat. Doch warum eigentlich?
Im gesamten Buch kommen weitere Mamas von Söhnen zu Wort, die verschiedene Situationen subjektiv beschreiben. Hier kann ich mir Meinungen anhören, mit denen ich nicht immer mitgehe, doch diese vielfältigen Frauen zu hören, macht Mut, Rückversicherung.
Wie passend, dass genau das die Autorin schreibt:
"Ich kann als Jungs-Mutter nur die sein, die ich ohnehin bin."
Jungs-Mamas, Heidemarie Brosche, S.36
Authentisch. Ich finde mich wieder in ihren Worten, finde toll, was sie über den Umgang mit Jungs schreibt, wie sie verschiedene Situationen handhabt. Auch der Blick zurück gefällt mir: wie die Autorin über die Kleinkind- und Schulkindzeit sinniert und wie diese heute beurteilt.
Sehr erfrischend sind auch die Zitate ihrer erwachsenen Söhne, die über ihre Sicht auf ihre Kindheit mit ihrer Mama erzählen.
Jungs wollen Action und stoßen auf den Alltag, schreibt die Autorin weiter. Wir sollten unseren Söhnen einen "jungsmäßigen Alltag" bescheren (S. 40/41), stillsitzen gehört nicht dazu. Das Problem ist: sie haben bereits zu wenig männliche Vorbilder in der Kita und Grundschule.
Alle sind verschieden!
Sie beschreibt Jungs als diejenigen, die meist Spätentwickler sind - auch wenn es generell Unterschiede zwischen Kindern gibt: Menschen sind einzigartig. Laut Heidemarie Brosche gibt es nicht die Jungs, die alle Rabauken sind, einige sind sicher auch sensibel. (S. 51/52)
Im Verlauf ihres Buches schreibt die Autorin u. a. über Platzwunden, grobmotorische Eigenschaften, Fußball-Söhne, Abenteuer, Kämpfe & Wettbewerbe und zeigt auf, wie das Leben mit Söhnen sein kann. Dabei will sie keine Angst schüren, im Gegenteil: sie äußert nach jedem Kapitel hilfreiche Gedanken als Zusammenfassung.
Und tatsächlich helfen mir diese Worte als Gedankenstütze:
"Gegenstände sind nicht wichtiger als meine Söhne." ; "Shit happens"
Heidemarie Brosche über kaputte Einrichtungsgegenstände, S. 63
Und tatsächlich wurmte es mich als frische Jungsmama, wenn mein Kita-Kind mit Waffen (!) kämpfte. Zum Glück hatten wir eine coole Kita-Leiterin, die sagte: wenn sie keine Waffen haben, nehmen sie andere Dinge als solche.
Wahrhaftig ist auch die Autorin dieser Meinung: Verbote bringen nichts!
Einige Jahre später habe ich einen vollkommen veränderten Sohn, der noch immer gerne kämpft - mit nun erlaubten Spielzeugwaffen - dafür aber zum Obercoolen mutiert, wenn seine Freunde in der Nähe sind.
Heidemarie gibt den wertvollen Hinweis: die Freunde des Sohnes kann man sich nicht aussuchen. Manchmal hilft nur das Aushalten und das gemeinsame Begleiten. Entweder bleiben die Freunde (dann aus gutem Grund) oder die Freundschaft verfliegt von allein. S. 75
Wie bei jedem Elternratgeber kann man sich die Aspekte herausgreifen, die persönlich relevant sind. So konnte die Autorin nie verstehen, was ihre Söhne an PC & Konsolen-Spielen fanden, ich hingegen liebe sie - obwohl ich eine Frau bin. Dennoch schaffte sie es, ihre Söhne zu begleiten. Einer ihrer Söhne bedankte sich im Nachhinein sogar dafür, dass sie nicht alles durchgehen ließ - er wäre von allein nicht von den Spielen losgekommen. S. 81
Sie empfiehlt weiter, echtes Interesse zu zeigen, in Beziehung zu den Söhnen zu bleiben und ehrlich zu sein. S. 147 Man sollte zudem zeigen, dass man mit dem Partner nicht immer einer Meinung ist. Das gehört ebenfalls dazu:
"Ich ziehe der Konsequenz der Klarheit vor."
Jungs-Mamas, S. 147
Die Ratgeber-Autorin geht noch weiter und katapultiert die Leser in das spätere Leben, wenn die Söhne erwachsen werden. Vielleicht ist es wirklich so, dass die Söhne dann eher bei den Herkunftsfamilien ihrer Partnerinnen zu Besuch sind. Ein Punkt, der mich sehr graut.
Doch diesen Aspekt spricht sie sofort an und regt zum Nachdenken an: In Zeiten von WhatsApp ist das Kontakt halten kein großes Problem mehr. Selbst wenn die Söhne mehr bei der Schwiegerfamilie sind: Quantität geht nicht vor Quantität.
Tatsächlich ist das in unserer Familie bereits so: Wir haben einen großen Chat mit meinen Eltern, meinen Schwiegereltern und den Großeltern sowie einer Schwester meines Mannes. Wir schicken nahezu täglich Bilder unserer Kinder. Warum habe ich dann Angst, dass wir uns später nicht so oft sprechen?
Über die Beziehung zu meinen (vielleicht) künftigen Schwiegertöchtern machte ich mir noch keine Gedanken. Dafür sind meine Söhne zu klein. Und doch finde ich die Einstellung der Autorin wundervoll:
Keine Lager bilden, nicht vergleichen, keine Intrigen spinnen, niemanden schlecht machen. (S. 183)
Jungs-Mamas, S. 183
Das klingt alles sehr einleuchtend und doch ist das im Alltag nicht in jeder Familie Usus.
Heidemarie Brosche hat wirklich ein zauberhaftes Buch, einen Ratgeber für Jungs-Mamas geschrieben. Und tatsächlich denke ich, dass es gerade für Mamas geeignet ist, die sich Sorgen machen, ihren Söhnen nicht gerecht zu werden. Es sind tolle Ideen und hilfreiche Gedanken einer dreifachen Mama mit viel Erfahrung. Man merkt, dass sie bereits erwachsene Söhne hat und mit Abstand auf viele Situationen blicken kann. Dass sie zudem Lehrerin ist, half ihr sicher bei ihren Beobachtungen.
Nur eine kleine Sache hätte ich besser gefunden: Wären mehr Mütter meiner Generation befragt worden. So sind es z. B. beim Thema Mutter-Sohn-Beziehung vier Mütter im Alter von 39, zweimal 51, 57 und 67, die ihre Meinungen darlegen. Alle sind weitaus älter als ich und mit ihren Ansichten gehe nicht immer konform - mit denen der Autorin (Jahrgang dazwischen) allerdings schon.
Manche Zitate der Mütter klingen für mich schon sehr nach Wehmut und Sehnsucht, keine Tochter bekommen zu haben. Was sie sagen, nehme ich nicht immer ab, es klingt nach Schönrederei.
"Ich muss keine "rosa" Sachen kaufen und zum Reitunterricht fahren. (...) Und man kommt viel an die Luft."
Kathrin, S. 196 in Jungs-Mamas
Und doch gehe ich mit der Autorin und den meisten ihrer angesprochenen Punkte mit: Söhne sind toll, man kann alles schaffen, man hat immer Spielkameraden im Haus, streitet nicht ums Fernsehprogramm (nur noch ob Lego Ninjago oder Trolljäger...). Dazu noch einiges mehr. Das Lesen lohnt sich, ich hatte einige Aha-Effekte!
Jungs sind Jungs. Wild, abenteuerlustig und wunderbar.
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Ich bin ebenfalls eine Jungs Mama und würde mich sehr über ein Exemplar dieses Buches freuen.
Ich habe mich damit angefreundet meine Wochenenden mit dem großen am Fußballplatz zu verbringen. Er ist ganz der Papa.
Der Kleinere ist dafür ein begnadeter Gärtner und Handwerker, was voll meinen Interessen entspricht.
Aber ja, ich hab mir auch immer ein Mädchen gewünscht. Ich nähe zum Beispiel sehr gerne Kinderkleidung und es gibt da für Mädchen einfach weit mehr Möglichkeiten. Außerdem wäre es schön dieses Hobby weiter zu geben... obwohl ich dafür natürlich auch bei einem Mädchen keine Garantie hätte.
Meine größte Herausforderung ist momentan das Playstation spielen. Es macht mich wahnsinnig, wenn sie am Liebsten den ganzen Tag davor hocken würden! Und ich muss immer diejenige sein, die sie dazu "zwingt" mal raus zu gehen. 😉
Aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so ein Jungs-Thema ist oder doch eher eine besondere Herausforderung der jetzigen Zeit.
Liebe Simone,
danke für die ehrlichen Worte!
Eine Garantie hätte man nie, das ist richtig.
Ich z.B. habe in meiner Jugend die meiste Zeit gezockt. Meine Eltern haben das nie limitiert und ich frage mich, ob ich das auch so handhaben könnte: ABER: unsere Kinder haben viel mehr Möglichkeiten und da steckt die Gefahr: von Nintendo zu Netflix zum Tablet zum PC usw: viel zu hohes Angebot. Medien fordern auch uns Zockereltern heraus. Denn das kann interessanter sein als der Gang in den Wald.
Das ahnen die Kinder ja vorher nicht, dass es dort auch schön ist! 😉
Liebe Grüße
Sarah
Hallo, ich bin seit Kurzem 2fache Jungsmama. Der Große ist 5 Jahre und der Kleine 2 Monate alt. Was mich am meisten fordert ist auf jeden Fall die unglaubliche Energie, die Jungs haben. Man muss wirklich jeden Tag rausgehen und den Großen auspowern und selbst danach hat er noch Lust auf dem Bett zu hüpfen... Ja und ich habe auch nicht immer Lust nur mit Autos, Lego und Transformers zu spielen. Ich freue mich immer sehr über die seltenen Mal- und Bastelaktionen 🙂 Liebe Grüße, Franziska
Ohhhh ja,
ich weiß was du meinst.
Obwohl meine Jungs auch gerne mal malen oder basteln. Aber viel lieber zocken. 😗
Doch gemeinsam schaffen wir das irgendwie. 😂
Ich würde es gern meiner Schwester schenken ☺️ Sie hat die Jungs und ich die Mädels.
Wenn sie total aufgedreht sind und wenn sie rumjammerm, das finde ich sehr anstrengend. 😬
Oder wenn meine Erwartungen nicht erfüllt werden und ich z.B. meine Aufgaben nicht zu erledigen schaffe.
Danke für die Ehrlichkeit!
Das mit meiner eigenen Erwartung nervt mich auch am meisten!
Na das ist doch mal ein passendes Buch für uns, auch wenn wir ja gerade vor 4 Wochen unser Mädchen in der Familie begrüßen durften - aber Jungsmama bin ich dank meiner 2 Söhne ja trotzdem 🙂 Und war es jetzt sogar 8, 5 Jahre ausschließlich! Ich finde es momentan schwierig, allen Kindern gerecht zu werden - und in Bezug auf die Jungs fordert mich tatsächlich auch Beschäftigungen für beide zu finden, die eben auch beiden Spaß machen! Der Große liest für sein Leben gern, der Kleine kann ja noch nicht lesen, und würde so gern mit dem Großen Lego spielen oder sowas, aber der Bruder ist dann genervt und will eben lieber lesen. Ist es bei euch ähnlich? Spielen die Jungs viel miteinander oder eher nebeneinander her?
Das Buch klingt toll. Und ich brauche es glaube ich dringend...ich bin Mädchen- und Jungen Mama und bin fasziniert von den scheinbar angeborenen Wesens- und Temperamentsunterschieden. (Das ist jetzt der Versuch, positiv zu sagen, dass mich die Jungs-Wutanfälle gerade fertig machen...).
Also hüpfe ich schnell in den Lostopf!
Viele Grüße
Das hast du sehr schön ausgedrückt. 😂
Huhu,
es kommt drauf an: meist ist es wirklich so wie im Geschwisterbuch (andere Rezension) beschrieben: die Jungs streiten alle 10 Minuten. Allerdings, wenn der Große gut gelaunt ist, machen sie auch mal etwas zusammen: Kämpfen zb (🙄). Lego leider nur ganz selten.
Da ist es eher so, dass der Mittlere mit Püppiline spielt. Der Große ist mit 9 Jahren im lasst-mich-allein-Alter.
Wasser und Strand geht aber mit allen ganz gut.
Doch allen gerecht zu werden: ganz ehrlich? Das schaffen wir nicht. Die Kinder sind mehr als wir. Aber wer erwartet auch, dass es zu 100% klappt? Ich nicht mehr. Ein Lernprozess. Bei uns ist es oft laut, stürmisch, eben Großfamilie.
Aber wir lernen zusammen, kommunizieren und hoffen, dass alles eine Phase ist. 😂
Alles wird gut. ❤️
Oh ich lese gerade ein anderes Jungs-Buch, das hier tönt aber auch sehr überzeugend. Ich bin seit 7 Monaten Doppel-Jungs-Mama und kenne die Themen nur gut..... und ich gehöre auch zu denen - da bin ich offen - die im ersten Moment dachten: oh, noch ein Junge? Ich wollte doch ein Mädchen.
Was wir immer machen ist, viel draussen sein. Wobei ich denke, dass dies ja nicht nur für Jungs gelten muss!
Ich würde das Buch gerne gewinnen (hab auch eine Lieferadresse in D, obwohl ich in der Schweiz wohne)!
liebe Grüsse moana (miss broccoli)
Draußen sein ist der beste Tipp für überhaupt alles und jeden.
Dann hört das Nörgeln manchmal auf. 😬
Mich fordert vorallem die Lautstärke meiner 2 Jungs. Das Wilde und das viele Streiten und Geschrei. Das macht mich wirklich fertig. Der Rest ist okay bis wunderbar.
Vielleicht kann ich aus dem Buch noch etwas lernen. Ein Gewinn wäre toll!
Ich habe 2Jungs,wollte auch immer Mädels.Komme oft an meine Grenzen weil sie so oft streiten u.einfach zu viel Energie haben.Danke für die tolle Chance
Deine Vorstellung dieses Buches kommt wie gerufen. Ich bin Mama von einem Jungen und habe mir schon öfters die Fragen zu Beginn deines Textes gestellt. Besonders diese Vorliebe fürs kämpfen fordert mich sehr. Ich würde mich sehr über das Buch freuen.
Hallo Sarah,
auch ich bin eine Jungsmutti und sehr, sehr glücklich damit. Domi liebt Feuerwehr über alles. Da ich viele Jahre Aktiv in ner Freiwilligen Feuerwehr war (als Mama ist das jetzt mit den Einsätzen nichts mehr für mich), können wir toll zusammen spielen. Ob Feuerwehrmann Sam oder Ähnliches geht immer.
Ich würde mich sehr über ein Buch freuen. Vg Domi und Katja
Tolle Buchempfehlung. Ich selbst habe einen Sohn und im Umgang mit ihn empfinde ich es oft ihm nicht gerecht zu werden, weil er sehr impulsiv reagiert. Das Buch wurde mir bestimmt helfen.