Naivität begleitete uns beim Hauskauf, die ein bisschen sogar von uns einkalkuliert wurde. Doch dass uns schon die Nachmieterregelung auf die Füße fallen würde, dachte ich nicht. Es gibt nämlich keine.
Das und diverse Handwerkerrechnungen schmälerten unser Hauskauf-Konto ganz schön. Es sollte sich herausstellen, dass einige Bereiche doch mehr Aufmerksamkeit brauchten, als wir vorher annahmen. Ein Hauskauf ist kein Spaziergang.
Unsere Haussuche dauerte nicht lang, wir entschieden uns bereits für das dritte Haus, das wir besichtigten. Das überraschte uns in der Tat. Ich sah das als keine große Sache an, viel teurer als Miete ist das ja nicht. Daher blieb ich in der Wartezeit bis zur Schlüsselübergabe gelassen, wenn mich jemand fragt: "Na, schon aufgeregt?". Nö, es war für mich nur ein weiterer Umzug, hoffentlich der letzte.
Jetzt erst, ein paar Monate später, verstehe ich wirklich, was es heißt, ein Haus zu kaufen. Da hängt nicht nur der Kredit bis zur Rente dran. Daran hängen auch Instandhaltungskosten, Handwerkerrechnungen, Abgaben und Gebühren für drölfzig Einrichtungen. Das wussten wir natürlich und auch, dass viele Rechnungen kommen würden, mit denen wir nicht rechneten. #Wortspiel
Dennoch ist das ganz schön krass, was man da durchmacht. Man lässt sich von Banken durchleuchten, kämpft um jeden Zinspunkt weniger, hofft, dass man den Zuschlag für's Haus bekommt und hat dann plötzlich ein Haus. Und nun?
Das war SO nicht geplant:
Wie damals, als wir mit dem Erstgeborenen nach der Geburt nach Hause gingen. Da war nun ein Baby - was machen wir damit? Es pflegen. Was es bedeutet, Kinder zu haben, bzw. ein Haus, bekommt man erst nach und nach mit.
So viele Dinge wollten wir selbst machen und doch musste für Elektrizität und Wasser ein Elektriker bzw. Klempner kommen. Wir hatten vier verschiedene Klempner. Das war unser größtes Learning: es gibt schwarze Schafe. Viele.
Als wir plötzlich den Hausschlüssel hatten - der Termin war wegen des Erbscheins lange in der Schwebe - brauchten wir sofort Hilfe von Klempnern bzw. Heizungsmonteuren. Immerhin musste eine Heizung aus der Badewanne (!) ausgebaut und umgesetzt werden.
Wir lernten,
Die Punkte zeigen nur ein bisschen von unserem schmerzhaft erworbenen Wissen. Wir saßen zwischendurch ohne Warmwasser und Heizung an einem sehr kalten Oktobertag im neuen Haus und waren wirklich niedergeschlagen:
Wer zur Hölle kann uns endlich helfen, wenn keiner einer Ahnung zu haben scheint? Rechnungen schreiben kann jeder, nur den Job nicht machen? Selbst das Nachbessern (worauf man rechtlich Anspruch hat) half nicht! Unfähigkeit!
Wie unser Bad mit dem Wasserschaden zwischenzeitlich aussah, verfolgt vor allem Sascha noch in seinen Albträumen. Es war sehr schlimm. Nicht zu wissen, ob man das alles gewuppt bekommt. Schlimm, wenn das Wasser aus den Steckdosen läuft. Wenn sich hinter der Tapete Wasserblasen bilden, die auslaufen, wenn man rein piekt.
Ich, die neben den zwei Jobs noch drei Kinder managt. Mein Mann, der die gesamte Haus-Organisation und den Umbau in die Hand nahm - mit guter Hilfe von ein paar Freunden.
Das finde ich besonders krass. Bei der sehr hohen Miete durften wir keinen Nachmieter stellen. Ich rechnete fest damit, wenigstens zwei Monate früher aus der alten Wohnung rauszukommen. Das ging nicht und meine Ermittlungen ergaben, dass es kein Recht darauf gibt, einen Nachmieter in der alten Wohnung stellen zu dürfen. Mist!
Also zahlen wir drei Monate lang die Hausrate und die Miete, quasi eine Doppelmiete. Wir haben die Hoffnung, dass wir die ebenso hohe Kaution vollkommen zurück bekommen.
Auch das steht in der Sternen, obwohl wir uns hier vom Mieterbund vorab informierten, welche Änderungen an der Einrichtungen ok sind und geduldet werden müssen. Wir dürfen gespannt sein.
Denn nein, aus Haftungsgründen durften wir die Wohnung auch nicht ein paar Wochen vor Ende der Mietzeit abgeben. Das hätte uns ein wenig seelische Entlastung und (hoffentlich) ein kleines Budget aus unserer Kaution versprochen. Doppelmist.
Ganz schön viel Verantwortung, Organisation und Geld. Aber nicht so viel wie bei den drei Kindern. Und das schaffen wir ja auch irgendwie, oder?
Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist,
- Oscar Wilde
ist es noch nicht das Ende.
Frage an alle: Wie habt ihr das geschafft? Wie habt ihr gespart, Budgets aufgestellt und priorisiert? Irgendwie ist doch alles wichtig! Rücklagen für Reparaturen, für Sondertilgung, für das alltägliche Leben und Kinderkleidung. WO anfangen?
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Wir leben seit dreieinhalb Jahren in einem alten Haus, dass wir seitdem Stück für Stück sanieren. Es ist knapp an Geld und Zeit mit zwei Jobs und zwei Kindern. Wir machen alles selbst (außer eine Sache die der Elektriker machen musste ... Was eine Katastrophe in 10 Terminen war...), die Materialien und Entsorgung des Alten Zeugs kostet aber auch genug. Wir sehen es als zehnjahresprojekt, anders geht es weder von Geld noch Zeit und Kraft her. Aber man weiß ja wofür man es tut 🙂
Hi Jessica,
das ist ein guter Plan!
Ich glaube, wir planten am Anfang zu schnell.
Wir merkten erst jetzt, dass wir langsam auch ans Ziel kommen. 🙂
Man lernt immer dazu...
Das stimmt: man weiß, wofür! <3
Hallo Sarah,
Zu deinen Fragen. Wir haben ein Haus gebaut. Wir haben schon davor genau kalkuliert was wir uns leisten können. Haben jahrelang gezielt auf eine Immobilie gesparrt ( war zum Glück damals als DINKS gut möglich, haben auch deshalb bewusst noch mit Kindern gewartet)Haben das Haus dann nach unserem Budget geplant und einen Puffer für Überraschungen eingeplant. Die Nebenkosten kannten wir vorher.
Zum Glück blieben wir einigermaßen im Plan. Bei der Finanzierung haben wir lange verhandelt und einen längeren fixzinssatz festgeschrieben damit wir kalkulieren können.
Beim Innenausbau hatten wir das Glück einen empfohlenen Allrounder Handwerker aus Rumänien zu bekommen.
Wir haben nicht alles sofort gemacht, eingezogen im Herbst, Terrasse und rasen im nächsten Frühjahr, gästebad erst ein Jahr später, Zaun und Pergola erst nach zwei Jahren.
Kleinigkeiten sind immer noch zu machen und ja es ist viel Arbeit so ein Haus. Immer fällt noch etwas an.
Ich muss aber dazu sagen da mein Mann aus einer hausbaufamilie kommt wussten wir in etwa was auf uns zu kommt.
Wir sparen jeden Monat was weg als Puffer für Reperaturen. Bis jetzt läuft alles soweit aber mir ist bewusst dass immer was passieren kann.
Ich vermute aber dass es bei einem
Älteren Haus wie bei euch echt noch schwieriger ist da eine Renovierung ja oft ein Fass ohne Boden ist. Toi toi toi für euch aber es wird sicher alles gut und dann habt ihr ein Häuschen fürs Leben.
Liebe Antonia,
vielen, vielen Dank für die vielen Antworten!
Die Erfahrung in unserem Familienkreis liegt über 20 Jahre zurück, daher bin ich froh über jeden Austausch. 🙂
Das hilft sehr!
Danke auch für die Wünsche.
Die geben ich sehr gerne zurück!
Huhu,
Ja das sind so viele unvorhersehbare Fallen und mit Kindern ist der Alltag eben auch nicht für ein paar Monate aufzuschieben. Improvisation mit kleinen ist halt nicht immer leicht.
Wir versuchen seit dem Hauseinzug jeden Monat Geld zurück zulegen. Das klappt über längere Zeit auch immer. Aber dann kam und zweimal schon das Auto dazwischen und kostet uns mehrere Tausend Euro. Ich könnte jedes Mal heulen. Die Heizung läuft und alles ist top, aber man will es nicht beschreien, diesen Winter muss alles gut gehen, aber es wird weiter gespart und auf Rücklagen geachtet.
Trotzdem machten wir von Beginn an Urlaub. Anfangs klein und kurz, inzwischen größer und auch einmal im Jahr teurer. Wir lieben Haus und Garten, aber nur das Haus ist uns zu wenig. Dafür warten alle Schönheitsoperationen (wir haben auch ein älteres Haus gekauft) Terrasse Eingang Überarbeitung der Bepflanzung ... nun nach sieben Jahren wollen müssen wir auch mal das Wohnzimmer streichen, das kostet nicht nur Geld sondern auch Zeit. Wir planen in zwei Jahren ein Urlaubsfreies Jahr, dafür wollen wir einige Baustellen schaffen und uns dann mit kurztrips belohnen.
Genießt das letzte Ferienwochenende...
Hi Alex,
das sind gute Tipps: vor allem mit den Mini-Urlauben.
Haben wir bisher auch immer so gemacht - mehr geht mit Katze auch eher schwierig. 🙂
Die ganzen Kleinigkeiten haben wir noch gar nicht bedacht.
Wir wollen auf jeden Fall noch eine größere Planung machen, was nächstes Jahr gemacht werden soll.
Urlaub auch. 😀
[…] wir letztes Jahr unser Haus kauften, dachten wir nicht, dass wir so schnell einen Wasserschaden entdecken würden. Heimlich sorgte ein unerkanntes, kleines Loch hinter der Toilettenwand bei den […]
Danke für den tollen Beitrag! Schön zu hören, dass andere die gleiche Erfahrung machen. Wir sind zum Glück vor dem Kind ins Haus gezogen. Aber man merkt schon, dass mit dem Kind jetzt sehr viel Zeit (und Geld) fehlt um weitere Renovierungen vorzunehmen.
Eine frage hätte ich zu "Tilgen ist wichtiger als Urlaub."
Spart ihr also lieber einen Urlaub aus, um stattdessen eine Sondertilgung vornehmen zu können um früher mit dem Kredit fertig zu sein?
Hi Klaus,
wir haben noch nie richtig teuer Urlaub gemacht, noch nie eine Flugreise zusammen. Das wird sich demnächst nicht ändert, daher erkunden wir eher mit den Kindern unsere Umgebung und die nächsten Bundesländer.
Das auch aus Gründen für eine frühe Sondertilgung. Das ist jedes Jahr das Ziel.
Uns ist es wichtiger, frühzeitig mit dem Kredit durch zu sein statt jedes Jahr fett Urlaub zu machen oder ein deutsches Auto zu fahren. Wir setzen Prioritäten und haben auch schon no spend Monate gemacht.
https://bitte.kaufen/magazin/lifestyle/no-spend-challenge-ohne-ausgaben/
🙂
Viele Grüße
Sarah
[…] fliegt auch das Chemieklo raus, das bei der Haussanierung benötigt wurde. Bäh! Könnte man noch gebrauchen? Hoffentlich […]