Eigentlich sollte ich mich nun richtig freuen. Die kritischen 12 Wochen sind vorbei. Die Erschöpfung verschwindet immer mehr, ich werde wieder aktiver. Sogar ein bisschen Haushalt schaffe ich nun. Nicht mehr alles bleibt beim Mann hängen. Doch eine Sache fehlt: ich merke mein Baby noch nicht, jedenfalls nicht bewusst.
Ich dachte, dass ich damals beim zweiten Kind recht früh merkte, dass ein Baby in mir heranwächst. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher. Nun bin ich in der 16. Woche und warte sehnsüchtig auf den ersten sanften Tritt, das erste Stupsen meines dritten Babys. Bis auf den wachsenden Bauch und dem Schlappmachen beim Treppen steigen merke ich kaum etwas.
Die Angst, dass etwas schief geht blieb auch nach der 12. Woche, als ich beim Harmony-Test erfuhr, dass mein Kind ein Mädchen ist und keine Trisomie-Erkrankung hat. In der 14. Woche sah ich zuletzt ihren Herzschlag und beobachtete, wie sie während des Ultraschalls Fruchtwasser schluckte. Das ist nun drei Wochen her. Was ist, wenn das kleine Herz nicht mehr schlägt? Keine schönen Gedanken, doch Optimismus war leider noch nie meine Stärke. Ich warte sehnsüchtig auf ein gutes Zeichen. Beim nächsten Arzttermin wird wohl auch kein Ultraschall gemacht.
Irgendwie bedeuten Schwangerschaft und Elternschaft immer eines: Warten. Warten auf den positiven Test, auf das Vergehen der kritischen Zeit, auf das Erreichen der nächsten Woche, Geburtstermin und die tatsächliche Geburt. Danach geht es weiter mit den sog. Meilensteinen der Kindesentwicklung. Das erste Krabbeln, Laufen, Sprechen. Warten eben.
Manchmal, ganz selten merke ich etwas im Bauch, was allerdings auch ganz normale Bewegungen des Darms sein, so Google. Aber man soll ja nichts googeln. Es könnte sein, doch regelmäßig merke ich da nichts, obwohl ich sehr schlank bin - was laut Google eher günstig sein soll. Da war es wieder, dieser Unwort in Zusammenhang mit Gesundheitsthemen. Natürlich könnte ich mir jetzt ein überteuertes Ultraschallgerät für zu Hause (Fetal Doppler, Amazon-Affiliate) kaufen, das für hysterische Frauen wie mich erfunden wurde. Aber nö. Das was ich brauche, ist Zuversicht. Dass diesmal alles gut wird. Google sagt übrigens auch, dass es ganz verschieden ist, wann man das Baby spürt. Liliput-Lounge spricht bspw. von der 16. - 17. Schwangerschaftswoche, wenn es nicht das erst Kind ist. Uff, da ist ja noch Zeit. Aber warten ist nichts für mich. Wirklich nicht.
Also, hat jemand ein Säcklein Zuversicht für mich? 🙂
Geduld ist nun gar nicht meine Stärke. Davon kann meine Familie, besonders aber ich, ein Lied singen. So schrieb ich vor 1,5 Wochen einen nahezu verzweifelten Beitrag: Wann spüre ich mein Baby? Dass dies in der 16. Wochen auf keinen Fall sein muss, erzählte mein Arzt bei der letzten Vorsorgeuntersuchung. Und mit dem Wechsel in die 18. Schwangerschaftswoche war es da: die erste spürbare Bewegung von Baby 3.0.
Schon in meiner ersten Schwangerschaft beschrieb ich in meinem selbstgebastelten Schwangerschaftsalbum, dass sich die ersten Bewegungen des Babys wie ein Schmetterling anfühlen. Genauso ist bei meinem kleinen Bauch-Mädchen: sanfte Bewegungen, die ich besonders abends spüre, wenn ich zur Ruhe komme. Ganz kurz, ganz wenig, dann ist das schon wieder vorbei. Diese Momente versuche ich besonders zu genießen. Im Gegensatz zu den Schwangerschaften mit meinen Söhnen bin ich nun noch mehr in den Alltag, Job und die Gedanken rundherum eingebunden.
Beim ersten Sohn war ich mitten im Studium, hatte einen Nebenjob als Online-Redakteurin und SEO, dem ich bis zum Mutterschutz nachging, und musste nur noch an meine Bachelorarbeit denken. Die Verantwortung war gering, wir mussten nur für uns beide sorgen und langsam unser Familienheim ausstatten. Wir zogen von einer 2- in einer 3-Raum-Wohnung und freuten uns auf unseren ersten Sohn.
Die Schwangerschaft mit dem zweiten Sohn verlief eher sorgenvoll mit vielen, kleinen Problemen. Blutungen, vorzeitige Wehen, Stress. Ich landete früh im Beschäftigungsverbot. Bis zuletzt dachte ich, dass Sohn 2.0 doch niemals so lange im Bauch bleibt. Doch er schaffte es fast bis zum Geburtstermin. Schon in dieser Schwangerschaft merkte ich, dass wir weniger Gedanken und Zeit für das Kind im Bauch hatten. Statt eines ausgiebigen Kurses belegten wir nur einen Geburtsvorbereitungskurs am Wochenende.
Unser Leben hat sich stark verändert. Statt BaföG und Studentenstellen haben wir einen Vollzeit- bzw. Teilzeitjob, eine Wohnung mit krasser Miete und zwei Kinder, die nicht nur Nahrung & Kleidung brauchen, sondern auch Liebe und Zuwendung. Zeit mit uns. Wir haben die volle Verantwortung für zwei Kinder (und eine Katze). Von 0 auf 100 in wenigen Jahren. Das zeigt sich nun auch in der Schwangerschaft mit meinem dritten Kind.
Statt stundenlang auf Babyausstattungsseiten zu surfen, mache ich Einkaufslisten, denke über anstehende Termin in Kita, Schule und Job nach und versuche, gemeinsam mit meinem Mann den Haushalt zu bewältigen. Aktuelles Ziel: ein Wäschekorb, der sich auch wieder schließen lässt. Keine Zeit dafür, unter den vielen Angeboten ein passendes Schwangerschaftsöl zu finden, bzw. mich damit einzuölen. Ein weiterer Geburtsvorbereitungskurs erscheint uns unnötig. Atmen: das schaffen wir schon irgendwie. Wieder Zeit, die für fokussierte Gedanken an mein Bauch-Baby fehlen. Wichtig ist nun, dass wir die Geschwister auf die Geburt vorbereiten und wir eine Betreuung für die Kinder während der Geburt finden.
Daher genieße ich abends die kleinen Stupser, die Baby 3.0 mir widmet. Ok, vielleicht nicht ganz allein mir, doch die Vorstellung ist doch schön, oder? Unsere gemeinsame Zeit am Abend. Nur ich spüre sie. Bis zu den kräftigen Tritten, die man auch auf der Bauchdecke spürt, ist es noch ein wenig hin. Doch sehr eilig habe ich es nicht damit. <3
Nachdem ich, meinem Gefühl nach, lange warten musste, bis ich Baby 3.0 von innen spürte und es in der 18. Woche tatsächlich tat, wartete ich natürlich darauf, dass auch mein Mann unser Baby aktiv bemerkt. Für ihn ist die sehr gewünschte Schwangerschaft noch weniger fassbar als für mich, da ist jedes Zeichen hilfreich. Doch mein Mann war nicht der erste in der Familie, der das kleine Wunder zu spüren bekam. 🙂
In der 22. Schwangerschaftswoche spürten wir das Baby von außen! Ich hatte schon vor ein paar Wochen das Gefühl, dass ich unser Baby-Mädchen von außen merken würde. Doch sicher war es nicht, denn die Bewegung spürte ich auch von innen und so ganz abgrenzen konnte ich das voneinander nicht. War das kleine Mini-Strampeln nun im Bauch oder auch an der Hand zu spüren?
Beim abendlichen Vorlesen überzeugte ich den 6-Jährigen davon, auch mal seine Hand auf den Bauch zu legen, da ich vermutete, mein Baby würde strampeln. Sonst lehnte er rigoros ab, das Baby-Thema ist nicht so seins und der Gedanke, ein weiteres Geschwisterchen zu bekommen, ist ihm fremd, kommt ihm gar abwegig vor. War doch alles gut, wie es war, findet er. Er wäre auch als Einzelkind glücklich. Doch an diesem Abend - ich kam gerade in die 22. Schwangerschaftswoche - machte er mit und legte seine Hand auf meine kleine Mini-Kugel.
Mein großer Sohn war der erste, der unser Baby von außen spürte! <3
Ich war sehr gerührt, mein Sohn tat das mit einem Nicken ab. Wir staunten und auch der Mann teilte ihm mit, wie neidisch er wäre, dass unser Sohn zuerst unser kleines Mädchen im Bauch spürte. Natürlich hatten wir da auch das Ziel im Auge, ihn ein wenig an den Baby-Gedanken zu gewöhnen und wollten ihn bestärken, dass das etwas Tolles ist. Leider weiß er, worauf das hinausläuft: ständiges Stillen und einiges Schreien des Geschwisterchens. Es war damals schon eine sehr große Umstellung für ihn. Mit Eifersucht hat er noch heute viel zu kämpfen und das wird wohl so bleiben - vermutlich normal bei Geschwistern. Dennoch sind die Jungs in den letzten Woche mehr zusammen gewachsen und spielen toll miteinander. Es wird! Daher bringen wir das Thema Baby oft ins Gespräch mit ein.
Was ist eigentlich der nächste Meilenstein? Ich muss schon zugeben, dass diese dritte Schwangerschaft so schnell an mir vorbei rast, wie noch keine. Beim ersten Kind las ich noch in einem Schwangerschaftsbuch ausführlich, wie der Entwicklungsstand ist. Nun googel ich ab und an, wie groß es ist, aber viel Zeit investiere ich nicht mehr. Selbst meine wöchentlichen Bauchfotos vergesse ich regelmäßig, was ich sehr schade finde.
Doch worauf kann ich mich als nächstes freuen? Nächste Woche ist der nächste Arztbesuch, allerdings ohne Ultraschall. Dann freue ich mich einfach auf das Hören der Herztöne, die sicher irgendwann gemessen werden. Zeit zu zweit, eine kleine Zwangspause am CTG sozusagen, wann auch immer das kommt. Beim letzten Arzttermin zum zweiten großen Ultraschall wurden nur Wehen geschrieben.
Und ich freue mich darüber, dass ich aktuell keine Schwangerschaftsbeschwerden habe, lediglich leicht aus der Puste komme. Auf das eklige Sodbrennen würde ich gerne verzichten. Vielleicht komme ich da auch noch ein wenig drum rum, mein Bauch ist immerhin erst 97 cm dick - in der fast 24. Schwangerschaftswoche. Ich kann ihn mit weiteren Teilen auch noch gut verstecken. Will ich aber gar nicht, denn ich mag es, meine kleine Kugel zu präsentieren. <3
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So schön eine Schwangerschaft auch ist...dieses Warten ist schrecklich. Ich bin auch jedes Mal erst zur Ruhe gekommen, achdem deutliche Bewegungen dar waren. Und wehe da war dann einen Abend lang auf einmal Ruhe. Da hatte ich direkt wieder Angst.
Aber schön, dass es Dir inzwischen wieder besser geht. Und lange lässt Dein Mädchen sicher auch nicht mehr auf sich Warten 😉 Und dann kannst du es endlich genießen!
Ja, Mädchen, Mädchen, Mädchen. Hihi.
Ach, diese Geduld. Phh, habe ich nicht! 😀
Also von mir bekommst du eine ganze Wagenladung Zuversicht. Ich würde mir an deiner Stelle noch keine Sorgen machen. Vielleicht ist das kleine Mädchen einfach etwas zurückhaltender. Oder es ist eben etwas zarter, als deine beiden Jungs. So oder so, du hast es bald geschafft, nur noch ein klitzekleines bisschen Geduld. Lenk dich ab! Und vielleicht kann ja dein Mann mal sein Ohr an deinen Bauch halten und auf den Herzschlag lauschen. Das hat bei uns immer gut funktioniert.
Ich drück dir die Daumen!
Echt, klappt das mit dem Ohr?
Wir haben das bei Sohn 2.0 mal mit einem Hebammenhörrohr (oder wie das heißt) probiert, hat nicht geklappt. 😀
Es gibt eben die aktiven Babys und jene die man kaum spürt. Meine beiden Jungs waren schon sehr früh aktiv und das war auch nicht immer schön.
Meine Mutter sagt immer dass sie mich kaum bis gar nicht gespürt hat und dennoch war ich ein gesundes Baby. Mach dich nicht verrückt! Ich weiß wie schwer das ist und dass man das gerne mal so daher sagt, aber deinem Baby wird es sicherlich gut gehen!
Sonnige Grüße.
Liebe Sonnenshyn,
danke! <3
Stimmt alles! 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Ich bin jetzt 19. Woche, zum zweiten Mal schwanger und hab auch wie verrückt darauf gewartet mein Baby endlich zu spüren. Seit ein paar Tagen stupst und flattert es immer mal wieder in meinem Bauch herum. 🙂 Also noch ein klein wenig Geduld!
Huhu Anett,
juchu, das freut mich sehr. 🙂
Stimmt, es ist noch sehr viel Zeit. Mein Arzt war auch sehr verwundert, dass ich jetzt schon was spüren will.
Und woher ich die Idee denn habe... 😉
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah,
Ich habe auch beim vieren Kind sehr lange auf die Kindsbewegungen warten müssen. Deshalb kann ich dir nicht versprechen, dass du in vier Wochen bereits deine kleine Prinzessin spüren wirst.
Es ist so wie es ist und das Warten kann dir leider keiner ersparen. Aber seien wir mal ehrlich ein bisschen Spannung ist doch auf toll.
Wenn dann die ersten Tritte zu spüren sind, wirst du dich umso mehr freuen.
Viele Grüße
Mama Maus
Hallo Mama Maus,
vielen Dank für deine ehrliche Meinung. 🙂
Das stimmt, die Vorfreude ist groß! Mir fehlt nur die Gewissheit, dass alles ok ist mit meinem Baby.
Die bekam ich ja heute. Ich hoffe, das hält an. <3
Liebe Grüße
Sarah
Halli Hallo! Bin ebenfalls in der 16. Woche. Es ist mein zweites Kind. Und auch ich spüre leider noch nichts. Freue mich schon so sehr darauf. 🙂 Warten wir einfach gemeinsam. 🙂
Alles Liebe, Christina
Hallo Sarah,
nach allem, was ich so gelesen habe, ist es bei "Folgekindern" zwar früher, aber wenn man bei Erstgebärenden von der 20.-22.SSW ausgeht, wäre auch die 16. SSW für Drittgebärende ganz schön früh. Ich würde mir keine Sorgen machen! Bestimmt nicht mehr lange! Und zur Not gibt es vll beim nächsten mal einen US, wenn Du Dir Sorgen machst... Sorgen gehen bei meiner FÄ jedenfalls immer vor.
Und übers Warten habe ich auch gerade geschrieben. Allerdings in der 39. SSW... 😉 Es scheint einfach eng mit Schwangerschaft verbunden zu sein...😉
Alles Gute und schöne Grüße durch die graue Suppe in unserer schönen Hauptstadt!
Das stimmt!
In der 39. Woche schrieb ich auch so einen Text. Es ist ein Jammer!
Aber ein schöner. <3
Ui, die Schwangerschaft. Musste da aus Papa Sicht 2 mal durch und mit VWP hat es bei meiner Frau auch ewig gedauert bis sie was spürte 🙁
War trotzdem eine tolle Zeit voller Freude
LG
[…] der letzten Woche schrieb ich, dass ich mir Sorgen mache, weil ich mein Baby noch nicht spüre. Manche Frauen merken wohl schon früh ein Flattern. 2,5 Wochen nach meinen letzten Arzttermin und […]
Ich schicke dir etwas Zuversicht. Schickst du mir sie in ein paar Wochen zurück? Dann werde ich selbst ganz ungeduldig warten...
Machen wir so. 🙂 P.S. In der Zwischenzeit bin ich in der 18. Woche und spüre mein Bauch-Mädchen.
Ich schicke dir Zuversicht! <3
[…] das erste Herzklopfen beim Ultraschall, dass man es der Familie und auf Arbeit erzählen kann. Man wartet darauf, dass man das Baby im Bauch spürt, freut sich, wenn man es in der 18. Woche spürt. Und dann wartet man auf Arzttermine. Die Zeit ist […]
[…] geht es mir super, meine Energie ist schon seit längerem zurück, wenn auch die Konzentrationsfähigkeit mittags stark nachlässt und mich manchmal zu einem […]
[…] wartet darauf, dass man das Baby im Bauch spürt, freut sich, wenn man es in der 18. Woche spürt. Und dann wartet man auf Arzttermine. Die Zeit ist […]