Ein super schöner Park, tolles Wetter, nackte Füße: Das Richtige für den Barfußpark in Beelitz Heilstätten. Wir waren mit unseren Kindern dort und haben einiges erlebt.
Wir parken auf dem großen Parkplatz und müssen rund 500 m laufen. 500 m sind ganz schön viel für Kinder, die eigentlich nur ankommen wollen. Wir fanden es toll, denn wir konnten einen Blick auf den anliegenden Baumwipfelpfad werden.
Auf dem Gelände steht zudem die ehemalige Chirurgie Beelitz Heilstätten, die mal ein Lost Place war und heute noch in Führungen bestaunt werden kann.
Als wir im Juli dort waren, gab es gerade viele Kiefernprozessionsspinner, die im Barfußpark ihr Unwesen trieben. Von diesen wussten wir dank Website-Info vorab Bescheid. Vor Ort gab es einen Nachlass auf den Eintrittspreis, weil einer der drei Parcours nicht betreten werden durfte. Ein Barfußverbot gab es jedoch nicht mehr.
Wir entschieden uns nicht für das Kombiticket, mit dem man am selben Tag auch auf den Baumwipfelpfad darf. Das hätten wir mit den kleinen Kindern nicht geschafft. So blieben wir bei der Familienkarte (selbstbezahlt).
Infos zu dem Öffnungszeiten und Preisen:
Was ich sehr gut fand: Wir bekamen sehr freundliche Hinweise, obwohl die Schlange sehr, sehr lang war. Leider - ein großer Kritikpunkt für mich als Digital Native - kann man bisher keine Tickets online kaufen.
So standen wir in der Schlange, wurden dann aber gut beraten, welche Wege für Kinder geeignet sind, dass aktuell keine Gefahr auf den beiden offenen Wegen herrscht und wir gerne unsere Schuhe ausziehen können.
Ein paar Wegweiser gibt es zu Beginn. Doch unsere kleinen Wegweiser haben andere Pläne mit uns. Sie steuerten zielgerichtet auf den kleinen Spielplatz zu, der mittig im Park liegt - gleich neben dem Café.
Vorher zogen wir noch unsere Schuhe aus und packten alles in die kleinen Schließfächer. Es ist ganz ungewohnt, barfuß über Naturboden zu laufen. Steine, Sand, Gras usw. wir mussten uns wirklich umgewöhnen!
Sehr witzig waren die kleinen Steine mit verschiedenen Botschaften. Gleich am Rand des ersten Parcours konnte man sich hier durch niedliche Notizen lesen.
Aufgeben ist keine Option! Okay! Wir laufen langsam über die zu Beginn piksenden Steine. Tatsächlich gewöhnen sich die Füße schnell an den Untergrund.
Sehr imposant war die viele Meter hohe Figur: Das Waldwesen im Barfußpark. Ein echter Publikumsmagnet für Fotos.
An den verschiedenen Stationen gab es nützliche Infos, warum etwas gut für den Körper ist. Es gab sogar ein sehr kaltes Becken für die Arme. Nicht alles haben wir mitgemacht. Denn obwohl es Juli war, war es zu frisch für fast hüfthohes kaltes Wasser. Für gesunde Leute ist das bestimmt gut für den Kreislauf!
Die Kinder fanden die meisten Stationen super cool und sind halb gerannt. Es waren nicht nur Familien im Barfußpark Beelitz unterwegs. Auch viele ältere Leute waren dort.
Manchmal muss man erstmal ein bisschen Mut tanken, bevor man sich etwas traut. Kein Wunder, für unsere Kinder sind die Stationen natürlich viel höher als für uns. Und für eine 3-Jährige sind die Abstände auf der Hängebrücke ebenfalls viel weiter entfernt. Geschafft haben wir es alle!
Nur manchmal möchte auch ein 3-jähriges Mädchen gerne getragen werden. Das Glas ist zwar abgerundet, war Püppiline aber doch zu heikel. Kein Problem, wir schaffen das gemeinsam.
Und ja, man muss sich ganz schön überwinden, über Glas zu laufen. Immerhin waren es keine glühenden Kohlen. Dann hätte ich wohl auch gestreikt. 😉
Was ich am Barfußpark in Beelitz Heilstätten sehr mag sind die vielen Stationen für Kinder. Somit war es meist kein Problem, die Kinder zum Weiterlaufen zu animieren. Nur zwischendrin gab es einen kleinen Hänger, den wir mit ein paar Snacks und Ausblick auf ein Eis überwinden konnten.
Wir liefen über Baumstämme, sogar mehrmals. Denn nicht immer waren die Stationen so voll, wie an einigen Stellen.
Das waren auch die kritischen Punkte hinsichtlich des Abstands in der Corona-Zeit. Während es an der Kasse eine Maskenpflicht gibt, gilt diese nicht für den Barfußpark. Das ist angesichts der Natur und weitläufigen Flächen auch nicht nötig, gäbe es nicht immer Menschen, die ohne Grund drängeln - wie überall.
Das fiel mir vor allem bei den Klettergelegenheiten auf und beim Aussichtsturm. Ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, ein paar Minuten zu warten, bis man wieder unten ist. Ach, Menschen, ey!
Also bildete ich oft das Schlusslicht und sorgte dafür, dass keiner uns auf die Pelle rückte. 😉 Das ist wie erwähnt auch alles kein Problem, denn zu sehen gibt es viel und man hält sich auch nicht lange an einer Station auf.
Spaß machten alle Dinge, die wir ausprobierten. Klettern mussten wir über diese hohen Holzbalken gleich mehrmals. Ach was, wir wollten! Und selbst die Kleinste hatte viel Freude und keine Mühe!
Anders sah es an der Hangelstation aus. Mit sehr gemischten Erfolgen kamen wir hangelnd weiter. Also, ähm, nicht weiter. Probiert haben wir es zumindest. Sascha hat es natürlich geschafft, aber er ist auch stark wie ein Bär!
Es war recht voll im Park - was sich in der Regel verläuft, nur eben nicht an den Stationen. Daher konnten die Kinder nicht so lange probieren, wie sie wollten. Man fühlt sich eben doch ein wenig gehetzt, da man nicht den Verkehr aufhalten will.
Schön war es dennoch: Die Kinder konnten immerhin alles testen, was sie wollten. Am Wald-Xylophon gab es glücklicherweise gleich zwei Schläger. Das ist mit mehreren Kindern ja immer so eine Sache... 😉
Ein bisschen hat es gedauert, bis wir den Sinn des Spiegels erahnten. Man kann damit in die Baumkronen schauen und genau beobachten, was sich dort regt, wie alles aussieht und zusammenhängt.
Man kann sich wunderbar Zeit nehmen und entschleunigen. Vor allem an den Orten, die nicht so sehr überlaufen sind. Und falls doch wartet man eben ein bisschen, bis wieder Platz ist. Zeit mitbringen ist ein sehr schöner Tipp für den Barfußpark.
Dort gibt es sogar noch mehr Tipps: Z. B. 10 Minuten lang einen Baum umarmen. Das entschleunigt ungemein.
Das ist doch genau das, was euch am meisten interessiert, oder? 😀 Ja, wir sind durch Matsch aka Torf aka Erdbrühe gelaufen. Und das Gefühl war sehr eigenartig.
Sascha war sehr tapfer hat und nahm beide Matschbecken mit. Sohn 2.0 stand dann gleich breitbeinig über dem ersten Becken und ging wieder rückwärts.
Es kostete mich wirklich viel Überwindung, meine Füße knöcheltief in den schmatzenden Schlamm zu stecken. Danach folgte sehr kaltes Wasser, was fast noch mehr Überwindung kostete. Doch wir waren dabei!
Brav mit Abstand folgen wir den anderen Leuten, die es wie wir scheinbar kaum fassen können, was da mit ihnen passiert. 😀 Alle schauen auf ihre nicht mehr sichtbaren Füße.
Tipp: Leicht hochkrempelbare oder kurze Hose anziehen!
Man muss es wirklich mögen, durch Matsch zu laufen. Gut gerochen hat das auch nicht. 😀 Man sieht an der Hose: Schlammfrei geht man nicht nach Hause.
Nee, also, nee! Bei den Kiefernzapfen streikten wir dann - bis auf Sascha. Er stieg mutig und mit schmerzverzerrtem Gesicht durch das Kiefernzapfen-Becken. Und wir nutzten den Weg drumherum aus und machten feine Fotos von ihm.
Ich kann mir vorstellen, dass man mit mehr Übung im Barfußlaufen auch das Kiefernzapfen-Becken schafft. Ganz cool und ohne eine Miene zu verziehen meine ich. 😉
Wir machten erst den einen Parcours und kehrten dann für einen Mittagssnack zum Café in der Mitte zurück. Die Kinder aßen schnell ihren Milchreis und rannten barfuß zum Spielplatz mit dem super weichen Sand.
So konnten wir noch an unseren Sandwiches nagen. Die Preise sind gehoben, das Essen war vollkommen okay.
Leider konnten wir am Ende nicht wie versprochen dort ein Eis oder Kuchen essen: Die Schlange war unglaublich lang. Am besten man sucht sich einen Tag aus, der weniger gut besucht ist. Viel Glück dabei.
Ein kleines Highlight für mich war der Kräutergarten. Hier durfte man schnuppern und entdecken. Wer hätte gedacht, dass es so viele Arten von Minze gibt (die für mich alle gleich riechen, sorry!).
Hier fand ich so einige Kräuter, die sich gut in der nächsten Suppe machen würden. Zudem gibt es auch eine Station zur Entschleunigung. Der perfekte Ort dafür. Nur was macht man so lange mit den Kindern? 😉
Es war sehr lustig: Nach der letzten Matsch-Station sah man überwiegend Leute mit halb-braunen Beinen. So liefen alle durch den Barfußpark in Beelitz Heilstätten!
Ich kann stolz behaupten: Das fühlte sich toll an! Es war ein Erlebnis für die Füße und für uns. Wir haben viel gesehen, sind sehr viel gelaufen und konnten erfolgreich die Kinder auspowern.
Das "Beste" kommt zum Schluss: Es gibt mehrere Reinigungsstationen mit Wasserschläuchen und Bürsten! So geht man sicher mit sauberen Füßen nach Hause, wenn man danach gleich in die Schuhe schlüpft.
Nächstes Mal bunkern wir noch ein kleines Handtuch im Schließfach, dann kann man auch bei etwas kühlerem Wetter den Park erkunden. Immerhin fehlt uns noch ein Parcours!
Ich kann den Barfußpark sehr weiterempfehlen! Die Eintrittspreise sind fair, die Pfade sind wunderschön aufbereitet und man hat die ganze Zeit das Gefühl, etwas Neues zu erleben. Außerdem steht Entschleunigung im Mittelpunkt - ein wichtiges Thema bei uns!
Schade finde ich nur, dass es bisher keinen Online-Kauf der Tickets gibt. Warteschlangen von 30 min und mehr muss man wirklich nicht mehr haben.
Eine schmerzliche Erfahrung mussten wir zudem alle machen: Nachdem wir uns die Füße wuschen entdeckten wir kleine Holzsplitter in unseren Füßen. Der kleine Sohn hat es auch unterwegs gemerkt, sodass wir ab und an Splitter ziehen mussten.
Ich vermute, das hängt mit dem neuen Belag dort zusammen. Der Waldboden / Rindenmulch hat es scheinbar in sich. Vielleicht legt sich das mit der Zeit oder man nimmt einfach eine Pinzette mit...
Ich bekam eine sehr nette E-Mail vom Barfußpark zur Erklärung der Holzsplitter. Das möchte ich hier gerne transparent weitergeben (ohne, dass ich dazu aufgefordert wurde!).
So gibt es laut Barfußpark-Info tatsächlich nur wenige Besucher*innen, die vor Ort nach einer Pinzette fragen. Allerdings ist es wohl so, dass ungeübte Barfußläufer*innen eher damit Probleme haben - selten. Weil noch keine Hornhaut aufgebaut ist.
Bei uns ist es definitiv so, dass wir ungeübt sind, denn Barfußlaufen in der Wohnung zählt nicht zum "echten Barfußlaufen" in der freien Natur.
Mein Fazit: Wir müssen mehr ohne Schuhe durch die Natur wandern. Gerne auch wieder im Barfußpark. 🙂
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Mensch, wir müssen da auch unbedingt noch hin, aber ich befürchte es wird langsam zu kühl dafür