Es muss nicht immer das Technikmusem Berlin sein. Schon einige Mal besuchten wir mit unseren drei Kindern das Science Center Spectrum in Berlin und lernen bei jedem Besuch dazu. Selbst als Erwachsene kann ich immer wieder staunen: Physik zum Anfassen!
Die Qual der Wahl zwischen sehr vielen Angeboten für Familien in Berlin. Der Auswahlprozess dauert jedes Wochenende sehr lange. Wir einigten uns aufs Technikmuseum, in dem zum Internationalen Museumstag sogar freier Eintritt war.
Dort kamen wir jedoch nicht an, da wir viel Zeit im Science Center Spectrum verbrachten. Und das kann ich nur als Tipp mitgeben: Entweder Technikmuseum oder Spectrum. Beides schafft man - zumindest mit drei Kindern - eher nicht.
Adresse:
Science Center Spectrum
Möckernstraße 26
10963 Berlin
Internetseite
In der Corona-Pandemie hat nicht der gesamte Bereich des Spectrums Berlin geöffnet. Einige enge Ausstellungen sind geschlossen und Kopfhörer etc. gibt es aktuell nicht.
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Für unsere Kinder gibt es viel zu entdecken, viele Knöpfe dürfen gedrückt und die Experimente angefasst werden. Das alles verteilt auf drei Etagen. Dort sahen wir z. B. alte Autos und auch einen alten Wohnwagen. Die Autos - und die Entwicklung von alt zu neu - gibt es im unteren Bereich vom Spectrum.
Das Design ist heutzutage wieder aktuell. Für Kinder gibt es dort kleine Auto-Oasen. Unter der Bank können Spielzeugautos hinter der Scheibe bewundert werden. Genau richtig für Kinder.
Am spannendsten finde ich noch immer die kulturellen Entwicklungen. Also nicht die Autos selbst, sondern wie man z. B. in der DDR im Wohnwagen Urlaub machte, welche Utensilien benutzt wurden usw. Mit dieser Haltung bin ich aber ziemlich allein bei uns. Die anderen lieben Autos.
Auch der gute alte Trabi war zu sehen. Mein Mann und Sohn sitzen probe. Ich kann meinem Sohn auch die meisten Schalter und Hebel erklären. Die Gänge wechselt man nämlich mit einem Hebel am Lenker. Im Hintergrund kamen Trabant-Geräusche aus den Lautsprechern, die Türen knallten wie damals. Ein Stück Erinnerung.
Update: Leider kann man nicht mehr im Trabant sitzen. Sehr schade, das erinnerte mich immer noch an Omas alten Trabi, bei dem man immer so schön hüpfte, wenn man über die Straße fuhr.
Unser Baby wollte alles anfassen, krabbelte jedoch zielgerichtet auf die Steckdosen zu. Also durfte der Mini-Sohn zurück auf den Arm. Gut gelaunte Kinder. Mag ich! Plasma, Baby!
Diese "Hellseherkugel" fasziniert uns jedes Mal aufs Neue. Mir ist die ja unheimlich. 😉
Wir beobachteten, wie Wellen funktionieren. An dem Simulator kann man super sehen, wie stark Wasser ist und mit welcher Wucht schon Mini-Wellen auf die Mauer stoßen.
Hier könnte ich wirklich lange zuschauen, es hat etwas Meditatives. Doch wenn man einen Ausflug mit Kindern macht, ist die Zeit dafür nicht da, obwohl man gerade die hier braucht.
Das ist übrigens ein großer Pluspunkt gegenüber dem Technikmuseum. Hier gibt es für Kinder viel mehr zum Anfassen. Sie dürfen und sollen die Sachen ausprobieren! Im Technikmuseum ist das stark begrenzt.
Gerade in der Corona-Zeit wurden fast die gesamten spannenden Angebote für Kinder im Technikmuseum geschlossen.
Ein großes Kugelstoßpendel (aka Newton Wiege) war vor allem für meinen Sohn interessant. Plong-plong-plong-plong...
Auch das hat etwas Meditatives und so langsam beschleicht mich der Gedanke, ob diese Gerätschaften insbesondere für Eltern aufgestellt wurden. Damit die sich zwischen den aufgeregten und hibbeligen Kindern ausruhen können. Mit dem Fokus auf kleine Pausen durchhalten. Klingt doch gut, oder?
Auf der obersten Etage warteten Experimente des Bereichs Hören auf uns. Wir verbrachten viel Zeit am Tisch mit den Musikwürfeln. Diese drehte und schob man auf dem Tisch und erzeugte damit verschiedene Musiktöne. Großartig! Der Mann wünscht sich das nun zum Geburtstag.
Es gibt viele weitere Experimente dort oben. Eine seltsame Apparatur mit Schläuchen, ein Geräusch-Memory, weitere Töne erzeugende Instrumente. Das ist nur was für Eltern, die ganz tapfer sind. Doch natürlich sind auch diese Sachen spannend.
Am liebsten mag ich den Optik-Bereich. Optische Täuschungen, die Augen und Gehirn verwirren. Die Spiegel sind auch toll! Groß, klein, dick, dünn sein: Wie witzig wir in den Zerrspiegeln aussehen! Die Kinder lachen sich schief und wir mit.
Wir schauen uns gerne alte Technik an, zu der aus unserer Sicht auch das iPhone 2G gehört. Technik wird schnell alt! Und ja, ich liebe es inzwischen sehr, alte Technik anzuschauen. Vor allem Spielekonsolen, Telefone mit Wählscheibe und andere Geräte, die ich manchmal nicht mal mehr zuordnen kann!
In diesem Bereich hat das Science Center Spectrum auch nochmal ausgebaut. Wir müssen unbedingt wieder hin! Immerhin kennt unsere Jüngste das Museum zum Anfassen noch nicht richtig. Sie war zuletzt als Baby dort.
Ich richte den Jungs ein Netzwerkspiel bei Blobby Volley ein, das wir damals schon ewig zockten. Damals, im Computerunterricht war das bei uns sehr beliebt.
Sohn 1.0 wünscht sich eher einen gleichwertigen Gegner. Doch so richtig Spaß macht es ihm auch gegen den Computer nicht: Es ist zu schwer.
Ein schönes Thema für einen Blogpost: zocken damals und heute. Als wir Kinder waren, hopsten wir nicht von Spiel zu Spiel. Unsere Kinder haben heute zu viel Auswahl und zumindest in Computerspielen weniger Frustrationstoleranz.
Auf dem Weg nach Hause entdeckten wir die tolle Brücke: Anhalter Steg. Berlin-Kreuzberg kann tatsächlich wunderschön sein! Vorbei an den Trauerweiden am Wasser geht es wieder ab nach Hause. Mit der Freude auf den nächsten Besuch.
Lohnt sich der Besuch im Science Center Spectrum? Ich würde sagen, aktuell lohnt sich der Besuch des Spectrums eher als der Besuch im Technikmuseum. Kinder wollen anfassen, wir Erwachsenen wollen dennoch lernen, wenn wir schon ins Museum gehen.
Das klappt im Technikmuseum (oder vergleichbaren Museen) mit drei Kindern derzeit gar nicht, weil die Stationen, an denen Kinder ausprobieren können im Technikmuseum zu sind (digital Boot fahren, Knoten binden üben, U-Boot entdecken, Segel aufstellen. Lore bewegen usw.).
Das Science Center Spectrum Museum Berlin ist Physik zum Anfassen. Daher ist der Ort perfekt für Familien mit Kindern. Selbst, wenn man sich gar nicht für Physik interessiert: Das Museum macht Physik spannend.
P. S. An jedem ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei! Sonst kostet ein Ticket im Spectrum 17 € für eine Familie mit drei Kindern. Absolut fair!
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Der Tierpark Berlin ist ein genialer Ausflugstipp für Familien. Es gibt viele Tiere (Überraschung!), die in großen Gehegen leben, Spielplätze und reichlich Eisstände. Man schafft keineswegs den ganzen Park an einem Tag. Wir waren in der Corona-Zeit dort - immerhin gibt es breite Wege. Das hindert Menschen jedoch nicht, auf den Abstand zu verzichten. Schade!