Uffz! Dieses Wort gehört unbedingt in meinen Sprachschatz. Wer Kinder hat, kann das vielleicht nachfühlen. Ich finde, man darf meckern! Doch ich denke auch: Man kann aktiv etwas unternehmen, dass die stressigen Phasen ein bisschen besser zu ertragen sind. Denn ganz ehrlich - trotz des Instagram-Flausches wissen alle: Eltern sein kann ganz schön anstrengend sein. Es braucht Überlebensstrategien, die man bestenfalls zu Hause anwenden kann. Die Kinder sind ja auch noch da! 😉
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Man muss sich auskotzen dürfen, ohne dass man ein "Ihr habt es so gewollt!" entgegen geschleudert bekommt. Das kann ich am besten bei meiner besten Freundin. Sie steckt in derselben Phase, zwischen Karriere und mehreren Kindern. Ich weiß, dass ihr immer mein Leid klagen kann, ohne dass ich hören muss:
Im Gegenteil! Ich erfahre wertvolle Rückendeckung, bekomme liebe Worte, manchmal Lesetipps oder Hinweise, ohne den Besserwisserton, der mir schon oft entgegenschlug. Ja, ich habe drei Kinder, mit Liebe selbstausgesucht, wir haben auf vielen Ebenen Glück. Selbst geschaffenes Glück.
Dennoch möchte ich auch jammern dürfen. Man darf jammern, auch wenn man seine Kinder liebt. Vielleicht gerade WEIL man seine Kinder liebt? Jammern, aber als Ventil.
Die Kleinkindzeit, Kita-Zeit und oft auch die Schulzeit sind zum Teil stressig. Ich bekam auf meinen Beitrag Hilfe, das Kleinkind schläft abends nicht ein fast nur positive Rückmeldungen und Tipps oder zumindest liebe Worte. Und diesen Rückhalt wünsche ich mir für alle Eltern. Alle dürfen ihr Leid klagen und sollten liebe Worte bekommen. Manchmal tut es auch nur das Gesehen werden. Was Kinder wollen, brauchen auch Erwachsene.
Mit diesem Punkt habe ich persönliche Schwierigkeiten, weil ich meine Hood ungerne verlasse. Ausflüge mache ich am liebsten mit meinem Mann (und Kindern). Doch um mal runterzuschalten, muss man die Komfortzone ab und an verlassen.
Ich mache seit ein paar Monaten einen Schreibkurs bei einer Schreibpädagogin, lerne Techniken, lese meine Texte in der geschlossenen Gruppe vor und vielleicht wird ein kleines gemeinsames Buchprojekt draus. Alle zwei Wochen lasse ich dem kreativen Schreiben freien Lauf, schreibe mit einem echten Stift auf weißes Blatt und wundere mich, welche Worte ich mitunter aneinandersetzen kann. Ich brauche unbedingt ein Hobby, am besten mehrere, in denen ich aufgehen kann.
Sascha hat sich dem Sport verschrieben, würde gerne verlassene Orte entdecken und Kajak fahren. Doch oft ziehe ich die Reißleine: "Kannst du bitte hierbleiben, ich schaffe es aktuell nicht allein mit drei Kindern." Ehrlich sein hilft, tut manchmal weh und endet leider nicht immer mit einer Win-Win-Situation für alle. Die Familienkonferenz ist auf Elternebene noch sehr ausbaufähig.
Mehr miteinander reden, das möchte ich mir bitte selbst als Tipp mitgeben. Vielleicht passiert ja ein Wunder?
Hier kann ich sehr die Bücher von Thomas Gordon: Familienkonferenz*, Die neue Familienkonferenz* und Familienkonferenz in der Praxis* empfehlen. Die habe ich mir alle selbstgekauft und bemerke bei mir ein Umdenken!
Wir haben keinen Babysitter in der Nähe, andere Eltern im Umfeld nur ein Kind. Da drückt man denen ja auch nicht drei Kinder auf und sagte: "Tschöö, wir gehen mal einen Kaffee trinken!". Das hat früher in unserem Wilmersdorfer Elternnetzwerk in der kleinen Kita super geklappt. Alle kannten sich, trafen sich auf dem Spielplatz und Freundschaften schlossen sich automatisch.
Das finde ich in der neuen Kita schwieriger, zumal auch mein Alltag ein ganz anderer ist. Nur selten verabrede ich mich, weil nach der Kita nur kurz gespielt wird und dann der Esstisch gedeckt wird. Alltag mit drei Kindern ist anders.
Bei uns bleibt also nur: abwechseln. Unsere Wochenplanung machen wir auf einem Whiteboard, auf dem jeder eine andere Farbe hat. Zur Organisation im Haushalt habe ich bereits einen Beitrag geschrieben.
Geht Sascha zum Volleyball, habe ich alleiniges Abendprogramm mit den Kindern, das er sonst macht. Habe ich meinen Schreibkurs, muss er früher mit der Arbeit aufhören, weil der Kurs meist auf den Tag fällt, an dem die Kita kürzer geöffnet ist. Neun Stunden in der Kita hocken ist auch keine schöne Aussicht. Die Nacharbeitszeit fehlt dann an anderer Stelle wieder, wenn ich mit den Kindern allein bin, einer mit mir lernen möchte, ein anderer mir Pokémon-Entwicklungsstufen aufzählen - alle - und ein Kind Playmobil spielen will, ohne dass ich wegblicke.
Was bleibt auch übrig? Drei Kinder bekommt man extern nicht leicht betreut, höchstens wenn alle im Smaland-Alter sind. Vielleicht ist IKEA auch die Lösung aller Eltern? Entspannt drei Kinder parken und Kaffee trinken gehen. Geht aber anscheinend nur von 3 - 10 Jahren, doch vielleicht drücken sie beim Großen bald ein Auge zu, stört ja keinen beim Fernsehen.
Kinder kann man stressfrei eigentlich nur an Orte mitnehmen, in denen man sich nicht leise, langsam oder vorsichtig bewegen muss {oder will}. Viele Museen fallen da schon raus, alles andere ist eher unter Kinderbeschäftigung einzuordnen statt Eltern-Verschnaufspause. Ok, streicht diesen Punkt. Es bleibt nur das Abwechseln, damit beide Partner mal durchatmen können.
Was wir monatlich versuchen ist unser Frühstücksdate. Nicht über Kinder reden, dafür über Organisation im Haus. Eigentlich müsste man hier eine Tabuliste für Themen parat haben. Wie im Brettspiel Tabu. Quietsch! Du darfst nicht über vergessene Wechselwäsche reden! Quiiietsch! Keine Haushaltsthemen beim Date!
So ganz entspannt ist das nicht, da ja immer noch die Arbeit ruft. Doch es ist harmonischer, als abends zu lauern, welches Kind gleich das nachts bestellte Sushi stiebitzen kommt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Freunde treffen: Geht nur bei nicht Eltern. 😉 Warum Eltern sie nie verabreden können.
Bleibt ja nur das: sich separat verabreden. Im Homeoffice habe ich eher wenige Arbeitskollegen - zumindest einer ist da, mit viel Fell. Sascha hat es durchaus leichter. Manchmal kommen da Treffen zustande. Vermutlich für ihn noch viel zu selten.
Doch wie häufig kann ein Partner ausgehen, ohne dass der andere eingeschnappt ist (miteinander reden?!). Wenn man mich fragt, ist das aktuell eher weniger.
Meine Peergroup finde ich auch auf Instagram (früher Twitter). Einige habe ich selbst getroffen, bei anderen fühlt es sich an, als würde ich sie ewig kennen, fiebere mit, kommuniziere, tausche mich privat aus. Das ist zwar kein richtiges Ausgehen, erfüllt aber meine soziale Bedürfnisse.
Weil viele Eltern im selben Babysitter-leeren Boot sitzen, kann man auch hier zueinander finden. Manchmal hilft es schon, sich einfach zu treffen, die Kinder spielen zu lassen. Woanders sind die Kinder ja meist entspannter, entdecken neues Spielzeug und spielen einfach.
Warum nicht auch eine Lösung finden, dass man Spieleverabredungen ohne Eltern mit Freunden und Bekannten macht? "Ich gebe euch mein Kind, dafür bringt ihr eures nächste Woche?". Mal noch den kleinen Freund ebenfalls mit aus der Kita abholen, damit die anderen Eltern sich kurz erholen können. Eine halbe Stunde die Füße hochlegen, nichts tun. Für manche ein Traum (und wenn man unverhofft Zeit hat, weiß man nicht, WAS man nun machen will!).
So doof es auch ist: Gemeinsames Kino ist nicht. Wir haben das versucht: Wie ich mal fast im Kino war. Wir wollten vormittags in Kino - das geht ja, wenn man nicht am Stadtrand wohnt - und dann rief die Kita an. Das Popcorn war gekauft, wir wollten gerade in den Saal gehen - denkste!
Einen Babysitter für 15 € pro Stunde extra wollen wir uns nicht leisten, zumal das Kino samt Snacks schon ein halbes Vermögen kostet. Das kann ich mit meiner doch vorhandenen Sparsamkeit nicht ausmachen. Es geht einfach nicht!
Meine Freundin und ich haben nun zumindest unsere Männer miteinander verabredet (die haben vorher eingewilligt). Manchmal hilft es ja schon, wenn nur einer ein klein wenig mehr gelassen in den Alltag geht.
Doch dass Allerwichtigste für mich ist noch immer: reden! Vielleicht muss vieles auch nicht in dem festgefahrenen System ablaufen, nur weil es immer so war? Nur weil unsere Kinder feste Medienzeiten haben, heißt das nicht, dass wir diese nicht ab und an lockern.
Könnte es mal helfen,
Egal, was es für dich ist. Man muss die kleine Auszeit finden, die glücklich macht. Und das nicht nur einmal pro Woche oder Monat. Jeden Tag. Miteinander reden und Win-Win-Situationen schaffen, dass beide auf einen glücklichen Nenner kommen und gute Eltern sein können.
Entspannt Eltern sein. Und bis dahin bleibt noch das Ausheulen bei der besten Freundin.
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Hi, bei uns dient auch mal der TV als Babysitter und zur Auszeit für einen selber 🙂
Huhu seinfeld,
ohhhh ja, Backshows bringen hier alle wieder runter. 🙂
Manchmal darf es ein wenig mehr sein. 😚