Liebe Mama, lieber Papa, ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst, wenn dein Kind mit zwei oder drei Jahren keinen Mittagsschlaf mehr macht oder machen soll. Mein Kind macht mit 2 Jahren keinen Mittagsschlaf mehr und wir unterstützen das.
Wenn wir das im Freundeskreis erzählen, gibt es Unverständnis. Außerdem berichte ich über mein anderes Kind, das abends so lange wach war, dass wir den Mittagsschlaf in der Kita mit zwei Jahren abschaffen wollten. Wir stießen auf Widerstand. Also ging ich auf die Suche: Ab wann braucht ein Kind keinen Mittagsschlaf mehr? Die Antwort ist logisch: Es kommt darauf an.
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Ich weiß noch, wie genüsslich unser erstes Kind mittags geschlafen hat. Es war für uns die heilige Mittagspause. Wir brauchten offen gesagt Zeit zum Durchatmen, da kamen die Mittagsstunden gerade recht. Doch eins unserer anderen Kinder brauchte nur wenig Schlaf. Schon mit 5 Monaten schlief er als Baby wenig. Wie unterschiedlich der Schlaf bei Geschwistern ausfallen kann, überraschte uns eiskalt.
Ich habe diese bestärkende Studie gefunden, die mit Kindern zwischen 0 und 5 Jahren durchgeführt wurde:
Die Beweise deuten darauf hin, dass Nickerchen ab einem Alter von 2 Jahren mit einem späteren Einschlafen in der Nacht sowie mit einer verminderten Schlafqualität und -dauer einhergehen.
Übersetzt, Quelle Archives of Desease in Childhood
Dort steht allerdings auch, dass diese Ergebnisse weiter untersucht werden sollten und bei Schlafproblem im Kita-Alter der Kinderarzt konsultiert werden sollte. Mit nun drei Kindern bin ich sicher: Wann das Kind keinen Mittagsschlaf mehr braucht, ist höchst individuell. Es ist wie bei uns Erwachsenen: Es gibt jene, die viel Schlaf brauchen (oder zu wenig bekommen) und andere, die um 5 Uhr ihre To-do-Liste fertig haben, weil sie hellwach sind.
Okay, als Dreifachmama weißt ich, dass Kinder, die Mittagsschlaf machen oder schlimmer: im Auto unterwegs einschlafen, abends nicht einschlafen oder richtig durchschlafen. Daher haben wir auch unsere Kinderärztin gefragt, was wir machen können. Sie empfahl uns ein Einschlafbuch, was sehr umstritten ist und ich nicht empfehle. Das half also nicht weiter. Also hieß das für uns: auf unser Gefühl hören und mit der Kita sprechen. Die Kindergarten-Erziehenden waren überzeugt, dass Mittagsschlaf super wichtig für unser Kind ist.
Es ging in dem Buch um Einschlaftraining mit Schreien lassen. Das ist vollkommen verkehrt für ein Kind, das sich abends nicht mal hinlegen möchte, weil es schon 10 Stunden Schlaf über Tag und Nacht verteilt hatte. Schon wieder ein Nickerchen machen? - Empfindet das Kleinkind als langweilig!
Wir gingen als Eltern am Stock. Gewünschte Freizeit, wenn die Kinder um 20 Uhr schlafen ist die eine Sache. Doch unser Kind schlief nicht um 20 Uhr ein. Unser Sohn war hellwach bis um 22 oder 23 Uhr, als wir auch ins Bett fielen. Bei einem längeren Mittagsschlaf war es noch schlimmer und wir feierten nachts eine Party. Nach unserem Schlafbedarf hat übrigens niemand gefragt.
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Auch das habe ich nachts gegoogelt: Wie viel muss mein Kleinkind schlafen, damit es noch gesund ist? Und die Antworten haben mich ernüchtert. Es gab (logischerweise) keine eindeutige Aussage. Als Mama weiß ich, dass Ruhezeit, und eine reizarme Schlafumgebung wichtig sind. Das bringt jedoch auch nichts, wenn das Kind lieber spielend im Bett sitzt.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sagt dasselbe: Mittagsschlaf für Kleinkinder variiert stark. Es gibt nur die groben Richtwerte, die jedoch nicht für jeden passen. (Quelle DKKV)
Babys mit 6 Monaten | ca. 10 - 18 Stunden |
Einjährige Kinder | ca. 11 - 17 Stunden |
Zweijährige Kinder | ca. 10 - 16 Stunden |
Das Schlafverhalten ist bei jedem anders, zeigt die Tabelle zum Kinderschlaf perfekt. Unser Kind war eher bei 8 - 10 Stunden Schlaf.
Braucht es den Mittagsschlaf noch? Oder brauchen ihn die Eltern? 😬 Ich habe es schon erwähnt, für uns ist die Mittagspause wichtig um zu verschnaufen. Das Schlafverhalten war bei diesem einen Kind (von drei Kindern) katastrophal.
Was wir schon beim ersten Kind lernten:
Das sind meine persönlichen "Regeln". Ja, Kleinkinder brauchen ihre Ruhezeit. Und ja, das Kind beim Einschlafen begleiten ist eins der wichtigsten Themen, die Eltern wachhalten. Daher achten wir darauf, dass das Kind am Mittag lieber spielt, damit der Schlaf in der Nacht zuverlässig eintritt. Und zwar vor 21 Uhr.
Meine eigenen Beobachtungen mit inzwischen drei Kindern bringen dir persönlich vielleicht Bestätigung. Jedoch sollten sie nicht wahllos übernommen werden. Biete deinem Kind das, was es braucht.
Reduziere den Mittagsschlaf nur langsam. Ein weiteres Learning: Wenn das Kind ins Bett geht, dann um zu schlafen. Das Bett soll als Ruheort gelten, nicht als "Mama beschäftigt sich toll mit mir." Also fingen wir an, eine gesunde Schlafroutine aufzubauen und die Zeiten zu verkürzen.
Das Wichtigste: Dem Kind muss es dabei gut gehen. Es bringt nichts, wenn es sich nur mit Mühe wachhalten kann und es dafür unendlich erschöpft ins Bett fällt oder fast den ganzen Tag durchhängt.
Das Zweitwichtigste: Irgendwann schläft dein Kind, auch nachts, versprochen. Heute, viele Jahre später, habe ich das verinnerlicht. Wann dein Kind keinen Mittagsschlaf mehr macht, ist individuell. Bei uns ging es schneller, weil wir das auch in der Kita so forderten.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich erwähnte, dass einer unserer Söhne ein schlechter Schläfer ist. Die Nächte, in denen er mit seinen drei Jahren durchschlief, kann ich an einer Hand abzählen. Das Durchschlafen ist jedoch nicht das Problem, denn viele Kinder schlafen nicht durch. Das ist vollkommen natürlich und für uns okay.
Wir gingen ins Gespräch mit der Kita-Leitung. Wir wollten unbedingt, dass unser Sohn nicht mehr in der Kita schläft. Der Schlafrhythmus war vollkommen durcheinander. Wir forderten deutlich: Bitte kein Mittagsschlaf in der Kita mehr. Bitte, wir können abends nicht mehr bis 23 Uhr mit Kleinkind wach sein!
In der Kita schafften wir den Mittagsschlaf des 3-Jährigen auf unser Drängen hin schließlich ab. Eigentlich wäre das Abschaffen des Mittagsschlafs schon mit zwei Jahren sinnvoll gewesen! Doch hier sträubte sich die Kita noch.
Fun Fact: Noch heute im Grundschulalter schläft unser Kind nur sehr wenig und dafür spät ein. Es ist sicher eine biologische Komponente dabei. Der Nachtschlaf ist weiterhin unterbrochen. Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt und Lösungen gefunden.
Kleiner Rückblick auf die Zeit in der Kita
Spät schlief unser Kind schon immer ein. Durchschlafen ist trotz seiner drei Jahre noch gar kein Thema: Er wird jede Nacht mehrmals wach. Doch das späte Einschlafen wurde zum Stressfaktor. Wir konnten uns abends nicht ausruhen, denn er ging teilweise mit uns zusammen ins Bett. Wir versuchten so viel: ihn allein spielen lassen, stundenlanges Vorlesen und Kuscheln, ein striktes Abendprogramm ohne Action - es half alles nichts.
Und ja, für manche Eltern mag das als Luxusproblem klingen. Doch wer ein Kind mit extrem wenig Schlafbedürfnis hat, wird mich besser verstehen können. Zumal unser Kind schon immer etwas anders war. "Das Kind ist nicht normal! - Das ist ein anstrengendes Kind" hörte ich bereits.
Ich besprach meine Sorgen mit der Kinderärztin, die zustimmte: Wir sollten es auch in der Kita mit einer Streichung des Mittagsschlafs versuchen. Zu Hause schlief er schon lange nicht mehr. Eine Reduzierung des Schlafes wurde auf unseren Wunsch hin bereits ein paar Monate zuvor durchgeführt. Der 3-Jährige ist allerdings Meister des Powernappings und hielt auch mit einem kurzen Schläfchen sehr lange abends durch.
Versuche mal dein Kind vom Powernapping abzuhalten. Schon 5 Minuten Fahrt mit dem Auto sorgten für die besten Träume und leichtes Schnarchen tagsüber.
Ich mag unsere Kita sehr - wir können mit allen Problemen zu den Erzieherinnen kommen. Unsere Bitte, den Mittagsschlaf abzuschaffen, wurde jedoch mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Sie kannten das nicht, dass Kleinkinder in der Kita keinen Mittagsschlaf mehr macht.
"Der Kitaalltag ist sehr anstrengend für Kleinkinder. Hier brauchen sie den Schlaf oft noch, damit sie durchhalten."
Sagte uns unsere Kita
Ich bot an, den Sohn abzuholen, falls er unleidlich wurde. Ich wollte es unbedingt versuchen. Zu sehr, wie ich im Nachhinein sah. Die Erzieher nahmen ihn gemeinsam mit den großen Kindern nach dem Mittagessen auf den Spielplatz mit.
Anfangs war er sehr müde, das ist die Umstellung, dachte ich. Die Abende waren herrlich. Er schlief gemeinsam mit seinem großen Bruder spätestens um 19.30 / 20.00 Uhr ein. Eine Verschnaufpause für uns. Das hielt jedoch nur kurz an.
Ich sprach vorab mit meinem Sohn, wie er es ohne Mittagsschlaf in der Kita finden würde. Toll, schien es, doch an einem Nachmittag sprach die Erzieherin mich an, dass mein Sohn sehr traurig war, dass er nicht mit den Kleinen schlafen gehen durfte. Das hat uns sehr überrascht! 😧
Verschnaufpause: ja, die wollten wir, aber nicht um jeden Preis. Natürlich darf er schlafen, wenn er gerne möchte! Wir gaben ihm wieder eine kleine Kuscheldecke mit in den Kindergarten. Falls er eine Pause braucht, darf er sich auch einfach auf der Couch ausruhen. Sie machen dort sehr viel möglich, damit alle zufrieden sind.
Wir beobachteten das über mehrere Monate und irgendwann wollte er keinen Mittagsschlaf mehr halten. Über die Sommermonate durfte er während der Mittagszeit mit den größeren Kindern auf den Spielplatz. Dann war die Kuscheldecke vergessen. Für uns war das als Familie ein dringend benötigter Übergang.
Natürlich war das eine große Umstellung für unseren Sohn, zumal er zeitgleich tagsüber trocken wurde. Mit drei Kindern will ich aber auch das Wohlbefinden aller gemeinsam im Auge behalten. Dazu gehören glückliche Eltern und Kinder. Das ist quasi das Ziel der bedürfnisorientierten Erziehung.
Pausen zum Durchatmen gehören für mich dazu. Zudem möchte ich Dinge mit meinem Mann durchsprechen, der oft lange Meetings hat. Daher muss ich die turbulenten Stunden mit den Kindern oft allein wuppen. Und ja, ich weiß: allein verantwortlich, nicht alleinerziehend und dafür bin ich dankbar.
Unser Sohn entschied mit der Regelung nun jeden Tag in der Kita, ob er sich nur kurz ausruhen oder ein wenig schlafen will oder ob er mit den großen Kindern rausgehen möchte.
Die Erzieher wecken ihn, wenn er doch schlief, damit er nicht den ganzen Schlaf schon mittags aufholt und erst nachts einschläft. Diese Lösung finde ich perfekt für alle. Er ist ausgeglichen und glücklich und wir ebenfalls.
Und das kann ich dir mit inzwischen drei Schulkindern auf den Weg geben: Findet eure eigenen Lösungen, die euch als Familie helfen. Probiert es gemeinsam aus und kämpft dafür. Damit die Abende auch für Eltern wieder zur Ruhezeit werden.
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