Endlich ist es überwunden! Nach einem Jahr des Wartens, in welchem wir hofften, dass schließlich beide Paukenröhrchen aus den Ohren hinauswachsen, sind wir am Ziel. Auch wir Eltern wollten die Ohren beim Baden und Schwimmen irgendwann nicht mehr abdichten, musste aber sein.
Nach der Paukenröhrchen-Operation des Kindes mussten (?) wir dem Kind ständig sagen, dass er bitte nicht ohne Stöpsel ins Wasser gehen soll. Im Nachhinein war das für ihn womöglich gar nicht so schlimm, wie für uns. Denn wir haben uns Sorgen gemacht, dass Wasser ins Ohr fließen könnte, was vermieden werden soll. Sobald der Ohrinnenraum feucht wird, könnte sich dort eine Infektion bilden, der Zugang wird immerhin durch die Paukenröhrchen offen gehalten. Und diese Infektion sollte verhindert werden.
Für unseren Sohn war das alles weniger nervig. Ihm war auch schon im Alter von 3 Jahren klar, dass er erst Watte, Pflaster und Badekappe benötigt, bevor er in den Pool hüpfen darf. Später hat er uns sogar darauf hingewiesen, dass er noch die Stöpsel braucht. Zuhause verwendeten wir Gummistöpsel, die leicht ins Ohr zu drehen sind, jedoch auch ein wenig aus dem Ohr ragen, sodass man beim Schwimmen leicht hängen bleiben kann. Daher griffen wir im Schwimmbad auf Watte und Badekappe zurück. Dennoch hatten wir stets Angst, dass wir die Ohren unzureichend abdichten und Wasser ins Ohr gelangt.
Es ist gut, dass wir uns zusammen mit Kinderärztin und HNO zu der Operation entschieden haben. Unser Kind konnte damals schlecht hören und hatte vermehrt mit einer Mittelohrentzündung zu tun. Die ersten Tage nach der OP waren sehr schlimm. Der Schmerzauslöser ist jedoch das Verkleinern bzw. Lasern der Mandeln, die im gleichen Zug operiert wurden! Die Ohren-OP hatte meines Wissens nach keinen Einfluss auf seine Schmerzen.
Auch ein Jahr nach der ambulanten Operation erinnere ich mich sehr gut an die Nachwirkungen. Das Aufwachen nach der OP, wo er nicht wusste, was mit ihm geschieht. Er brüllte und schlug um sich und war kaum zu beruhigen. So ging es auch den anderen Kindern, die im selben Raum waren und vor ihm wach wurden. Es war schlimm mit anzusehen, wie es den anderen kleinen Patienten ging und auch den Eltern, die hilflos ihre Kinder beruhigen wollten. Er hatte sogar noch einen Schlauch im Hals, der erst beim Aufwachen entfernt wurde. Dieses Bild vergisst man nicht.
Im Anschluss hatte er starke Schmerzen und musste regelmäßig Schmerzsaft bekommen. Essen, sofern er Hunger hatte, wurde in Breiform verabreicht. Reden mochte er logischerweise gar nicht. Er hatte einen angeschwollenen Hals und wollte nicht schlucken, sodass er seinen Speichel lieber im Mund sammelte. Von Tag zu Tag wurde es jedoch besser. Man glaubt gar nicht, wie gut Kinder so etwas wegstecken können und schnell gesunden.
Bis heute hatte er keine Mittelohrentzündung mehr, er hört gut (wenn er denn hört, aber das ist ein anderes Problem... ;-)) und bis auf wenige Erkältungen im Jahr ist er fit wie ein Turnschuh. Auch beim zweiten Kind würde ich mich sofort wieder für eine Operation entscheiden. Der HNO-Arzt meinte, es gäbe eine Veranlagung dazu (Mandeln, Hörgänge?). Ich wurde als Kleinkind auch an den Mandeln und Ohren operiert. Wir hoffen dennoch, dass unserem zweiten Sohn das erspart bleibt...
Jetzt kann die Badesaison kommen! Rein in den Pool, ohne Angst vor Wasserspritzern, juchu!
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Hallo Sarah,
Dein Artikel macht mir Hoffnung, dass unsere Kleine von dieser OP-Kombination ebenso profitiert. (ich hatte darüber dann auch einen Erfahrungsbericht geschrieben wie du: http://www.kinder-tipps.com/gesundheit/erfahrungsbericht-operation-rachenmandeln-und-parazentese/) Sie hat die Röhrchen im Februar, nach der Mandel-OP im September zuvor gelegt bekommen. Es gab keine Schmerzen beim Legen der Röhrchen, dementsprechend kann ich bestätigen, dass die OP wohl generell eher nicht mit Schmerzen verbunden ist. Die Rachenmandel-OP war da schon weit schmerzhafter. Essen und Trinken waren eine ganz schöne Qual
Noch hab ich ein wenig Angst vor der Badesaison. Hatte bisher gar nicht an Badekappen gedacht - vielleicht kann sie den Sommer dann doch auch unbeschwert genießen. Hattet ihr spezielle Stöpsel vom Kinderarzt bekommen? Uns wurde nur gesagt, wir sollen mit Watte abdichten beim Haare waschen?
Ich wünsche eurem Kleinen alles gute auch für die nächste Zeit ohne Röhrchen.
Hallo Lisa,
danke für deinen Bericht und Post 🙂
wir haben ähnliche Stöpsel wie diese hier: (Amazon-Link) http://amzn.to/1luUsKF zum baden in der Wanne benutzt.
Im Schwimmbad erschienen sie uns als zu leicht rausfallbar und daher die Watte-Pflaster-Badekappenlösung.
Der HNO hatte uns sogar ein Privat-Rezept für Stöpsel bei einem Hörgeräteakustiker gegeben, die individuell angepasst werden. Das haben wir jedoch (warum auch immer?) nicht eingelöst.
Uns wurde gesagt: Gar kein Wasser darf rein. Auch kein Tauchen, ins Becken springen etc. Alles muss sehr abgedichtet sein. Hat meist auch gut geklappt.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr auch gut durch die Stöpsel-Zeit kommt. Besonders im Sommer auf Wasserspielplätzen oft ein kleines Hindernis.
LG
Sarah
Hallo Sarah,
danke für den Tipp mit den Ohrenstöpseln. Habe sie mir tatsächlich gekauft (hast du bestimmt gesehen ;)) Unsere Kleine hat damit allerdings mit ihren 4 Jahren noch ein ganz klein wenig Probleme. Ein bisschen zu groß sind sie noch, aber da können ja Wochen entscheidend sein. Danke also nochmal. Ich bin sicher sie helfen uns auf Dauer.
Liebe Grüße
Hi Lisa,
notfalls wirklich zum Hörakustiker gehen und anpassen lassen. Kostet bestimmt nicht die Welt und die Ohren sind sicher geschützt..
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah
Ich weiss nicht genau wie das mit diesen Kommentaren so läuft, versuche es trotzdem mal:-) Bist du noch auf diesem Blogg, wenn ja hab ich da so einige Fragen über das Paukenröhrchen, welches man bei einer MOE "einpflanzt". War heute mit meinem 19 Monate alten Sohn beim HNO, welcher mir / uns zu solchen Röhrchen riet. Kannst du dich kurz melden, wenn du noch auf diesem Blogg bist? Liebe Grüsse, Katrin
Liebe Katrin,
willkommen auf meinem Blog!
Ja, ich schreibe noch sehr regelmäßig hier. Das kannst du auch am letzten Beitrag auf der Startseite sehen.
Medizinischen Rat kann ich zwar nicht geben, nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten, falls du etwas wissen möchtest.
Viele Grüße
Sarah
Hallo Sarah
Danke für deine Antwort.
Mein Sohn (19 Monate) hat im vergangenen Jahr 7 Mittelohrentzündungen mit Loch im Trommelfell erlitten.Nun sind wir anfang Woche beim HNO Sepzialisten gewesen.Er hat uns kaum Aufgeklärt,welche Nebenwirkungen dieser Eingriff mit dem Röhrchrn hat.Auch nicht,ob das Röhrchen von alleine oder wieder operativ entfernt wird.Kann unser Sohn wenn er grösser wird wieder normal baden oder sogar tauchen gehen?Wie wurdest du darüber aufgeklärt?Hast du vom Arzt eine Informationsbroschüre odet etwas in der Art erhalten?Gibt es andere Möglichkeiten diese Probleme der MOE zu aus dem Weg zu schaffen?Was passiert,wenn man das Röhrchen nicht einoperieren lässt?verspricht das Röhrchen komplette Heilung?Welche Wirkung hat die Vollnarkose auf unser Kind?Hast kannst du mir dazu raten,bei unserm Kleinen diese OP zu machen?
Ich weiss,dass sind viele Fragen,die du evtl nicht beantworten kannst.Trotzdem sind vielleicht einige darunter,bei denen du mir einen Tipp geben kannst.
Ich wünsche dir eine gute Zeit und vielen dank noch einmal für die schnelle Antwort.
Katrin
Hi Katrin,
zu den medizinischen Fragen wendest du dich am besten nochmal an den HNO-Arzt.
Ich kann nur von uns berichten:
- Die Röhrchen wachsen irgendwann allein raus
- Fallen sie zu früh raus, muss nochmal eins eingesetzt werden (bei mir so gewesen)
- Mit Röhrchen: schwimmen ist erlaubt, mit Ohrenschutz (z. B. Watte + Pflaster oder Stöpsel)
- Mein Sohn darf wieder schwimmen und tauchen
- Für uns gab es keine Alternative zur OP lt. Arzt, dem ich vertraue
- Eine Broschüre bekamen wir nicht
- Ohne Röhrchen hätte unser Sohn stets schlecht gehört und wäre vermutlich mehr krank gewesen. Allerdings ließen wir zeitlich die Polypen entfernen und Mandeln verkleinern. Diese Dinge spielen da auch noch rein.
- Normalerweise sind Komplikationen sind nicht zu erwarten bei der OP lt. Arzt
- Aufgeklärt wird man natürlich über die allg. Komplikationen, die durch die Narkose kommen können
Ob du das machst, musst du selbst entscheiden. Wir sind glücklich, da unser Sohn viel seltener krank an den Ohren ist und nach der OP viel besser hörte.
Viele Grüße
Sarah
[…] Über die Erfolge der Paukenröhrchen-OP habe ich ein Jahr später gebloggt. […]
Mein Sohn wurden vor 2 Wochen die Röhrchen entfernt, heute hat er Wasser ins Ohr bekommen. Kannst du mir sagen ob es im Ohr schon wieder zugewachsen ist oder wir nun wieder von vorne anfangen können 🙁
Hi Jessica,
ich bin keine Ärztin, "nur" Mama.
Mein Stand ist, dass es nicht so tragisch ist, wenn Wasser ans Ohr kommt. Das wurde eher früher verboten, um keine Entzündung hervorzurufen. Viele Kinder bleiben jedoch trotz Wasser im Ohr und liegendem Paukenröhrchen gesund.
Wenn sie entfernt wurden ist doch wieder alles in Ordnung?
Mein Sohn durfte danach wieder ohne Einschränkungen schwimmen und tauchen. Und das tut er meisterlich. Er hat seitdem viel weniger Probleme mit den Ohren.
Viele Grüße
Sarah
Liebe Sarah, vielen Dank für deinen Bericht. Genau so etwas habe ich gesucht. Wir stehen auch kurz davor, uns für die OP zu entscheiden. Mein Sohn 23 Monate alt hatte zwar noch nie eine Mittelohrentzündung, hat aber beidseits Paukenergüsse und hört auf beiden Ohren sehr schlecht laut Tympanometrie und Hörtest, Mandeln und Polypen sind vergrößert. Zusätzlich schnarcht unser kleiner öfters mal nachts. Hat denn dein Sohn Röhrchen, Mandeln und Polypen verkleinert bekommen und habt ihr das in einer Klinik machen lassen oder beim HNO direkt. Würdest du es empfehlen, den Eingriff aufzuteilen oder lieber direkt alles machen zu lassen? Hoffe sehr auf deine Antworten und vielen Dank schonmal. LG Natalie
Hallo Natalie,
ich möchte nichts empfehlen, da ich keine Ärztin bin. Bitte sprich das mit euren Ärzten ab. Wir waren beim Kinderarzt und dann noch beim HNO, der auch selbst operiert. Natürlich empfiehlt er die OP. 😉
Beim kleinen Sohn steht das derzeit auch zur Debatte. Wir warten erstmal ab, ob sich sein Hörvermögen wieder bessert. Denn er hat nicht viele Antibiotika-Einnahmen oder Paukenergüsse, die ihm zu schaffen machen.
Doch wie gesagt: aus dem Medizinischen halte ich mich raus. Ich schreibe nur als Laie über meine Erfahrungen als Mama.
Liebe Grüße
Sarah