Warum weinen Menschen? Aus welchen Gründen kommen die Tränen? Dürfen Erwachsene weinen? In Heul Doch! geht der junge Erzähler diesen und weiteren Fragen auf die Spur. Traumopa ist ein Kinderbuch zum Thema Tod. Leser*innen begleiten Thomas bei der Verarbeitung des Todes seines Opas. Wie erklärt man einem 6-jährigen Kind den Tod? Mit dem Buch können sich Eltern gemeinsam mit ihrem Kind auf die Suche begeben.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Heldenstücke, dem multimedialen Magazin für Kinder und Eltern. Das kostenlose Magazin gibt es nun auch in Buchhandlungen!
Die Verarbeitung von Gefühlen ist etwas sehr Persönliches. Jedes Kind durchlebt Situationen auf andere Weise. Mit Heul doch! gibt es nun ein Kinderbuch, das mit einem sehr klischeebehafteten Thema aufräumt: Dürfen Jungs weinen? Unbedingt, denn jeder tut es.
Ein Kinderbuch zum Tod von Opa ist Traumopa. Über Nacht verstirbt der geliebte Opa, während das 10-jährige Kind bei den Großeltern ist. Als Leser*in taucht man in die Gedankenwelt des Jungen ein. Die Kernfrage ist: Wird er Opa vergessen?
Während Thomas bei seinen Großeltern ist, stirbt sein Opa. In Traumopa erzählt der 10-jährige Thomas, wie er den Tod seinen Opas erlebt und spricht über seine größte Angst: ihn vergessen.
Mal nüchtern, mal wütend oder auch traurig werden in dem Kinderbuch zum Thema Tod Dinge angesprochen, die den 10-Jährigen bewegen. Seine Oma verscheucht ihn, dabei will er genau wissen, wie sein Opa aussieht.
Seine Gedanken werden unterbrochen von Opas Träumen, die unmöglich zu glauben, aber teils witzig sind. Diese Gedanken und ehemalige Träume wechseln sich ab, sodass man nach und nach erfährt, wie Opa gestorben ist, er schließlich abgeholt wird und verbrannt werden soll.
Thomas' Eltern glauben nicht an den Himmel, nur seine Oma hält an dieser Vorstellung fest. Thomas wünscht sich jedoch unbedingt, dass es den Himmel gibt. Warum sollte sein Großvater sonst lächeln?
"Tot ist tot, Thomas. (...) Man schläft und weiß von nichts mehr."
Traumopa, S. 24
Zusammen mit seinem Freund Omar, der Muslim ist, bespricht er seine Überlegungen rund um den Himmel. Doch dessen Gott, Allah, ist nur für Muslime. Darf sein Opa dennoch in den Himmel kommen? Die beiden Jungs reden über die Feuerbestattung und umgehen diese Frage.
"Bei Muslimen geht es ganz anders." - Omar über die Feuerbestattung
Traumopa, S. 34
Wie können Kinder mit dem Tod umgehen? Was ist, wenn der Opa tatsächlich stirbt, wo geht er hin und wird man ihn vergessen? Viele Fragen wirft der 10-jährige Thomas auf und findet später seine Antworten.
Traumopa beschreibt den persönlichen Weg eines Kindes, wie es den Tod des Opas verarbeitet. Das Kinderbuch zeigt Trauer und auch, wie unterschiedlich Erwachsene handeln und reagieren können. Außerdem geht es um Glauben, den Himmel und Gott: Was ist für wen richtig?
Gut finde ich, dass keine Frage abschließend allgemeingültig erklärt wird. Jeder glaubt etwas anderes und darf das auch. Dasselbe gilt für den Umgang mit der Trauer und der anschließenden Verarbeitung. Traumopa taucht in die Welt eines Kindes ein und bietet eine Grundlage dafür, mit Kindern über den Tod zu sprechen.
Mehr über Traumopa
Dürfen Kinder weinen? Und ob! Denn auch Erwachsene tun dies - aus den verschiedensten Gründen. Diese zeigt der junge Ich-Erzähler allen kleinen und großen Leser*innen in dem bunt illustrierten Kinderbuch Heul doch!.
Einmal im Jahr trifft sich seine Familie: Samt Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel und Uroma. Klar wird, dass alle weinen. Nicht nur er, weil er nicht für das Familienfoto stillsitzen will.
Doch auch seine Mama weint. Im Buch z. B. weil sie schmerzhaft von seinem Ball getroffen wird. Anschließend heult sie wie ein Schlosshund!
Wie praktisch, dass das Kinderbuch rund ums Heulen, Plärren, Weinen und Flennen in nebenstehenden Texten genau erklärt, wie Tränen entstehen, warum Menschen weinen und wie sich das Ansehen des Weinens mit der Zeitgeschichte änderte.
"Weinen (ist) ein Teil der Kultur, der Umgang damit wird erlernt. So galt Weinen vor gut 200 Jahren in Europa als angesehen."
Heul doch! - Frauke Angel
Der junge Erzähler berichtet nach und nach, welches Familienmitglied als welchen Gründen weint.
Es gibt also verschiedene Arten des Weinens - mitunter sogar sehr schöne!
Endlich wird mit dem Klischee aufgeräumt, dass nicht geweint werden darf. Dabei ist Weinen etwas vollkommen Natürliches! Jeder tut es hin und wieder. Laut Heul doch! sind es in einem Menschenleben sogar bis zu 100 l Tränen!
Ich mag die Diversität in dem Kinderbuch. Inklusion wird gelebt, sie steht nicht im Vordergrund. Da sind Rollstohlfahrer ebenso alltäglich wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Im Gegenteil: Das Augenmerk liegt auf den Tränen und Erklärungen, die am Rande in kleiner Schrift auftauchen.
Wer mit Kind ergründen möchte, warum und aus welchen Gründen wir weinen und zusätzlich noch Wissen zu Tränen und zum Weinen erlangen möchte, sollte sich unbedingt das sehr hübsch illustrierte Kinderbuch Heul doch! anschauen!
Mehr über Heul doch!
Wer noch mehr Tipps und Inspiration rund um Kinderbücher sucht, sollte unbedingt bei Heldenstücke vorbeischauen. 🙂
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Zwei sehr schöne Bücher zum Thema. Ich halte ja immer wieder die Augen nach so etwas aus, weil meine Kinder mich oft nach meinem Vater fragen. Ich hatte dazu auch mal einen Beitrag: https://www.heldenhaushalt.de/sari02/index.php/2017/12/20/vom-vermissen-kinderbuch/ Vielleicht sind da auch noch Bücher dazwischen, die interessant sind.
Allgemein finde ich gibt es viele Bücher, die das Thema bedacht angehen. Danke für die Empfehlungen.
Danke dir für die Tipps! 🙂
Das sind tatsächlich die ersten Bücher, die ich zu diesen Themen gelesen habe.
Tod und Tulpe war damals ein Buchtipp in der ersten Klasse meines Sohnes.
Bis sich eine Mama darüber beschwerte, dass die Kinder damit in Berührung kommen.
Vollkommen daneben, finde ich.
Die Realität bleibt.
Liebe Grüße
Sarah
Besonders, wo es so schöne und vorsichtige Möglichkeiten gibt mit den Kindern das Thema sensibel anzugehen. Ich habe die Bücher in den letzten Jahren oft an Bekannte verleihen "müssen", weil das Thema wichtig wurde.