Wenn es um die kommende Einschulung geht, drehen Eltern gerne mal durch, werden sentimental oder gar ganz tapfer: das Kind, das vor kurzem noch Windeln trug, geht bald zur Schule! Ich freue mich eher, denn ich denke, dass der große Sohn bald bereit für die Schule ist. Der Einschulungsuntersuchung sah ich gelassen entgegen. Den Termin bekam ich direkt bei der Schulanmeldung an unserer Wunschschule. Man kann wohl aber auch online buchen, wie die Stadt Berlin auf der Website schreibt.
Zur Untersuchung, die eine Stunde dauerte, sollten wir ein freiwilliges Informationsblatt ausfüllen. Darin erwähnt man bspw. die bisherigen Operationen, Geschwister und sonstige Daten des Kindes. Zusätzlich wurde gebeten, das Vorsorgeheft und den Impfpass mitzubringen. Nach ein paar einleitenden Fragen, um die Situation aufzulockern, wurde mein Sohn gewogen und gemessen (21 kg, 1,19 m mit 5 Jahren und 9 Monaten). Danach folgte der Sehtest. Es wurde geprüft, ob er 3D sehen kann und sollte die Tiere nennen, die er auf dem 3D-Bild erkennt. Dann schaute er in den Apparat und sollte sagen, in welche Richtung das "E" geöffnet ist. Das klappte wunderbar. Auch der anschließende Hörtest war kein Problem. Er sollte stets dann ja sagen, wenn er den Piepton hört. Ca. 20 Jas später war auch der Test erfolgreich absolviert. Nun sollte er einen Menschen malen. Das hatte er in zwei Minuten erledigt, denn der Mensch war nur 3 cm groß. Clever, braucht er nicht so viel malen...
Nach diesem Teil folgte die Untersuchung und der Test durch die Kinderärztin. Zuerst sollte er Drachen ergänzen. Ich habe das in etwa nachgestellt. Die Kinderärztin berichtete nach der Untersuchung, dass sehr viele Kinder die fehlende horizontale Innenlinie nicht sehen und vollenden. Ich dachte neben ihm, das muss ihm doch auffallen, allerdings lernen sie das wohl erst später, so die Ärztin, was vollkommen in Ordnung ist.
Im Anschluss darauf sollte Sohn 1.0 eine Kommode von einem anderen Blatt abmalen. Das gelang ihm sehr gut. Auch das Schweizer Kreuz und den Tannenbaum konnte er gut und zügig abzeichnen. Mein Kreuz ist ein wenig wackeliger als das des Sohnes. 🙂
Gleich darauf folgte der Logiktest. Insgesamt ging alles sehr schnell: die Ärztin fragte, mein Sohn antwortete. Der Logiktest fiel ihm sehr leicht. Zuerst sollte er aus fünf Bildern dasjenige heraussuchen, das zu den anderen drei passt. Auf den Bildern waren geometrische Formen abgebildet. Im nächsten Test sollte er Pärchen unter den Bildern finden. Auch darauf waren Dreiecke und Kreise abgebildet.
Am lustigsten fand ich den Sprachtest mit den Quatschwörtern. Worte wie Zippelzack sprach er mühelos nach. Auch die falschen Wörter konnte er zügig zu den richtigen bilden.
Es folgte das Nachsprechen von einzelnen Sätzen wie z. B. "Da gehen die Kinder zur Schule." bevor er die Mehrzahl mehrerer Wörter bilden sollte (z. B. von Baum, Kirsche, Vogel, Stern). Am Ende des Sprachtests sollte er wiedergeben, was er auf den Bildern sieht, wie eine Prinzessin oder einen Stuhl.
Es sollten die blauen Bälle gezählt werden, die er sieht. Dabei ging es um das Mengenverständnis, denn sie sollten nicht Stück für Stück abgezählt werden, sondern mit einem Blick erfasst werden. Zack, zack, zack! In der nächsten Übung sollte er sagen, von welcher Farbe es mehr Bälle gibt, blau oder gelb.
Mit beiden Beinen sollte er von links nach rechts über eine rote Linie hüpfen. Dabei wurde die Zeit gestoppt. Sein Herz wurde abgehört und der Bauch abgetastet. Wie auch in der U9 schaute die Ärztin ihm in den Mund und die Ohren. Beim nach vorne Beugen wurden sein Rücken betrachtet (und es wurde glücklicherweise nichts gefunden). Alles in Ordnung! 🙂
Nach der Untersuchung durfte sich mein Sohn ein Bild aussuchen und dieses am Nebentisch ausmalen, während die Kinderärztin mit mir die Antworten durchging. Sprachlich ist er sehr weit voraus, nur die wenigstens Kinder würden bspw. fehlerfrei die Mehrzahl bilden können. Auch der Logiktest verlief sehr gut. Bis auf die fehlende Linie beim Drachen klappte alles super, sodass er als schultauglich einzustufen ist. Juchu! Das bezweifelte ich nie, denn er liebt es, Vorschulübungen zu machen und schreibt ganze Wörter, kennt viele Buchstaben und lässt sich von uns Matheaufgaben geben. Vollkommen ok, wie mir die Ärztin bestätigte. Es muss nur von ihm kommen. Man soll die Kinder quasi nicht zwingen, Übungen zu machen. Logisch. Mit 5 1/2 hätte ich ihn dennoch nicht eingeschult, da ich denke, ein weiteres Kita-Jahr ist gar nicht so schlecht für seine sozialen Kompetenzen. Der Schritt von freiwilligen Aufgaben zu den Hausaufgaben darf gerne noch ein bisschen warten.
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Lustig, unsere Schuluntersuchung war genau gleich, ich hatte zwischenzeitlich schon ganz vergessen, was da alles gefragt wurde. Und ich war aufgeregter als mein Kind. Inzwischen geht Fiona in die erste Klasse. Die Zeit vergeht so schnell! Ich wünsche euch einen guten Start nächstes Jahr!
Huhu Vivi,
ich war lustigerweise gar nicht aufgeregt. Habe auch zwischenzeitlich alles mit dem Handy mitgeschrieben (wie das wohl aussah).
Das ist für mich total unwirklich: nach 5,5 Jahren bei der Tagesmutter und in der Kita geht er in die Schule! Wahnsinn! 🙂
Sehr interessant, danke für den ausführlichen Bericht! Ich dachte beim Lesen, ohgottohgott, das wird mein Sohn auch in einem Jahr, wenn er dran ist, nicht können, aber da Du schreibst, dass die Ärztin selbst sagte, dass viele Kinder einiges noch nicht schaffen, bin ich beruhigt. Danke Dir, fühle mich nun schon ganz gut vorbereitet.
Liebe Grüße!
Huhu,
nein, keine Angst, vor einem Jahr wären die Sachen auch noch nicht so glatt gelaufen, müssen sie ja auch nicht. 🙂
Ich denke, es ist ähnlich wie bei den U-Untersuchungen: sie müssen zum Bestehen ein Minimum können. Mein Sohn malt eben viel selbst und kann daher sehr gerade Linien ziehen, ausmalen dafür gar nicht.
Er wird Anfang März auch schon 6, das sollte man auch berücksichtigen. Er ist einiger der Ältesten in der Kita. Mehrere Monate können selbst hier noch viel ausmachen.
Habe Deinen Bericht und meinen Kommentar jetzt nochmal gelesen, weil wir heute bei der Einschulungsuntersuchung waren. Und es lief super, er hat alles bestens gemeistert. Unfassbar, wie sehr er sich in dem Jahr entwickelt hat! Ich bin so stolz und erleichtert. Wir hatten haargenau die gleichen Übungen wie ihr, deshalb werde ich Deinen Bericht in meinem verlinken, dann weiß ich, wo ich in 20 Jahren nachgucken muss 😉
Liebe Grüße!
Huhu,
so wird es garantiert kommen: die überlegen sich doch nichts Neues mehr! 😀
Danke dir! 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Sehr schöner Bericht. Bin stolz auf meinen Enkel.
🙂
Das finde ich ja mal total spannend. Danke für den ausführlichen Bericht, wo wir doch dieses Jahr hart mit uns am Kämpfen waren, ob der Miniheld schon geeignet wäre oder nicht
Sehr gerne!
Kommt immer auf das Kind an, denke ich. Schwieriger ist wohl eher die soziale Komponente.
Mein Neffe wurde mit 6,25 Jahre eingeschult, war aber noch nicht bereit und lag oft bockend unter dem Tisch. Vorsicht ist besser als Nachsicht, finde ich.
[…] Einschulungsuntersuchung ist zwei Monate, die Schulanmeldung an unserer Wunschschule schon vier Monate her. Doch noch kein […]
[…] wirklich Glück mit unserem Sohn: er geht sehr gerne zur Schule. Er freute sich schon damals zur Einschulungsuntersuchung und bei der Schulbesichtigung darauf, bald ein Schulkind zu sein. Und auch am Tag der Einschulung […]
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich hatte viele der Dinge schon wieder vergessen. Mein Großer Sohn hat 2012 den gleichen Test gemacht und sie ändern augenscheinlich nicht wirklich viel. Bin gespannt auf den Test morgen für unseren kleinen Sohn.
Liebe Anja,
die Mühlen mahlen auch sehr langsam.
So schnell wird sich da wohl nichts ändern. 🙂
Liebe Grüße
Sarah