"Ein Kind ist wie Urlaub!" - Wer hat diesen Satz noch nicht gehört, sei es von Mehrkindeltern, Großeltern oder eben Leuten, die auch sonst gerne ungefragt Ratschläge geben. Ich finde diesen Satz nicht gerechtfertigt, denn es ist wie immer: Kommt auf das Kind und die Umstände an! Und bei uns passt dieser Satz bislang überhaupt nicht. Daran ist alles falsch.
Als Sohn 1.o auf der Welt war, änderte das alles. Unser komplettes Studentenleben geriet durcheinander, ein Baby, das regelmäßig gepflegt, gefüttert und geliebt werden möchte. Vorbei die Zeit des stundenlangen Zockens. Das Baby wurde zum Kleinkind, wir gewöhnten uns aneinander trotz vieler Schreinächte.
Doch die Kleinkindzeit wurde ebenfalls fordernd. Ich freute mich auf jede Hilfe und war froh, dass meine Eltern in der Nähe wohnten. Mein Mann pendelte und war erst abends zu Hause.
"Ein Kind ist kein Kind!"
Von wegen. Es war anstrengend und sehr schwierig, mich nachmittags allein zu kümmern. Das war auch der Grund, warum wir nach Berlin zogen: mehr Familienzeit, wenn auch die Großeltern über eine Stunde entfernt sind.
Ein Einzelkind zu haben bedeutet auch, dass dieses (in unserem Fall) komplett auf uns fixiert ist. Bis auf die Kita-ErzieherInnen waren nur wir als Bezugspersonen vorhanden. Die ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf uns.
"Mama, kannst du...?", "Wollen wir spielen?", "Papa, puzzeln?"
Wenn man ein Kind hat, empfindet man es sicher nicht als Urlaub, egal, was andere sagen. Jedes Kind ist fordernd, das eine mehr, andere weniger.
Nein, immer noch nicht. Hat man den seltenen Moment erwischt, dass ein Kind bei den Großeltern nächtigt, hat man zwar ein Kind weniger zu Hause, aber das ist nicht wie Urlaub. Das zu Hause gebliebene Kind fordert ggf. sogar mehr Aufmerksamkeit, da das Geschwisterchen fehlt.
Außerdem hat es nun beide Eltern für sich allein. Das muss das Kind doch ausnutzen! Und wieder geht es los:
"Mama, was wollen wir jetzt machen?"
Zugegeben, ein kleiner Erholungseffekt stellt sich tatsächlich ein, wenn man das Schulkind und Kleinkind bei den Großeltern abgegeben hat und sich nur mit dem Baby zurückziehen kann. Allerdings: das Baby redet noch nicht und ist auch sonst sehr zufrieden.
Anders ist es, wenn das mittlere Kind zum temporären Einzelkind wird, weil das Baby schläft und der Große nicht da ist. Dann fehlt ihm der Bruder zum Spielen und plötzlich sind nur noch wir im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Wenn sich die Konstellation unter den Geschwistern ändert, wird der Alltag schnell über den Haufen geworfen. Da kommt es zu neuen Entwicklungen, Wünschen und Bedürfnissen. Wir wollen, so weit möglich, allen entsprechen.
Der Satz "Ein Kind ist wie Urlaub!" ist für mich für uns falsch. Wie alle Behauptungen rund um Kinder wird es vielleicht Familien geben, wo das zutreffen kann. Besonders, wenn es sich um ältere Kinder handelt, die auch mit Zeit für sich zufrieden sind. Doch vermutlich wird es mehr geben, wo das nicht so ist.
Daher finde ich den Satz unpassend, wenn nicht sogar überheblich. Keine fremde Person kennt unsere Familienkonstellation und unsere Kinder im Alltag. Das von flüchtig Bekannten an den Kopf geschmettert zu bekommen ist unpassend.
Wie man es dreht und wendet und welche Konstellation man auch an Kindern hat:
Ein Kind ist nicht wie Urlaub. Ein Kind ist wie ein Kind und nur Urlaub ist wie Urlaub.
Yay! Seit seinem vierten Geburtstag - der Feuerwehr-Party - schläft unser Sohn endlich besser. Jahrelang hatte wir kurze Nächte, lange Abende, eine Einschlafbegleitung, die nie enden wollte. Auch auf weiteren Ebenen hat sich unser 4-Jähriger toll entwickelt.
Das Kind will nicht schlafen oder steht immer wieder auf? Das kann belastend sein! Das erwartet man ja höchstens bei Babys, dass sie abends schreien und nicht einschlafen. Man denkt an Koliken und dass das nach 12 Wochen besser wird. Wurde es auch - bei einem unserer Kinder. Die anderen beiden schlafen bis heute abends […]
Während der kleine Sohn mit vier Monaten eher speckig war (und er war schon schlank), toppt Püppiline alles. So eine zarte Elfe. <3 Für mich ist das beim Tragen ganz angenehm und die Kinderärztin ist zufrieden, solange sie stetig zunimmt. Juchu, kein starrer Blick auf die Perzentilen im Entwicklungsheft! Und auch sonst macht Püppiline bisher eher […]
Also bei uns passte der Satz.....ein Kind ist wie kein Kind passte wie die Faust aufs Auge.......es war ruhiger und das eine Kind genoss die Aufmerksamkeit, die es auf einmal alleine bekam....
Der Satz......das kommt auf das Kind an ...... würde ich so unterschreiben :o)))
Hallo Pamela,
danke für deinen Kommentar!
Es kommt, genau, aufs Kind und bestimmt auch auf das Alter an.
Wer weiß, wie es bei uns in zwei Jahren aussieht? :)
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah,
natürlich ist das erste Kind eine riesen Umstellung. Also von null auf eins - da kann man wirklich nicht von Urlaub sprechen.
Aber meine zwei streiten sich den halben Tag. Wenn ich mit dem Großen Hausaufgaben mache, versucht die Kleine zu sabotieren und manchmal auch umgekehrt.
Wenn ich mit meiner kleinen Tochter, 2 Jahre, alleine bin, ist das nicht wie Urlaub. Jetzt ist sie aber gerade bei den Großeltern für eine Woche und ich bin mit meinem 6-jährigen Sohn alleine. Das ist wie Urlaub. Wahnsinn. Er macht sich alleine bettfertig, kann alleine ins Auto einsteigen und sich anschnallen. Man muss keinen Buggy einpacken. Er schmiert sich alleine ein Brot. Er genießt die Aufmerksamkeit und ich kann mich in Ruhe mit ihm unterhalten. Und es gibt keinen Streit und keine Machtkämpfe. Das ist gerade wie Urlaub für mich, wirklich ;-)
Hallo Sarah,
Der Spruch kannte ich tatsächlich noch nicht.
Bei uns ist es so, dass egal welches Kind und ob eins oder zwei oder drei fehlen, es tatsächlich ruhiger ist. Noch kein Urlaub, aber entspannter.
Ist das nicht immer so? Wenn man sich an ein gewisses Arbeitspensum gewöhnt hat und plötzlich fällt eine Aufgabe weg, dann fühlt sich alles leichter an?
Viele Grüße
Mama Maus
[…] der Große schon eine Woche bei der Oma ist, ist es nicht weniger anstrengend mit zwei Kindern. Ein Kind ist nicht wie Urlaub. Zwei auch nicht. Wir zocken zu dritt Kirby – Star Allies, dass uns Nintendo zu Ostern schenkte. […]
[…] Nach dem Stress (sollen Spiele nicht entspannen?) flüchten wir nach draußen, also ins Auto, und düsen zum nächsten Pommeshimmel. Wir haben 2 Minuten, in denen alle drei Kinder in dem Indoorspielplatz spielen – in einem anderen Raum! Das ist wie Urlaub. […]