Vor kurzem schrieb ich auf, was ich meinem Sohn für seine Schulzeit wünsche. In diesem Blogpost fragte ich euch, wie eure Erfahrungen als Schuleltern bzw. Erwartungen als werdende Schuleltern sind. Es meldeten sich viele Mütter und Väter, die sich gerne zur ersten Schulzeit ihrer Kinder äußern möchten.
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Bald ist es so weit: Sohn 1.0, mit dem die Story hier auf dem Blog 2010 als Baby anfing, wird in zwei Monaten eingeschult. Ich nehme das recht gelassen, doch einige Tweets von Schuleltern machen mir Angst.
Die Hoffnung bleibt, trotz der Unsicherheit. Was sind eure Erfahrungen mit der Einschulung eurer Kinder? Auf den Bildern siehst du die Produkte aus der aktuellen Tchibo-Schulkollektion über die ich auf dem Tchibo-Blog (Werbung) geschrieben habe.
Es ist nun fast ein Jahr her, als mich die Information zur Einschulung von Sohn 1.o erreichte. Wir besuchten verschiedene Schulen, hatten Hürden bei der Schulanmeldung und zitterten, bis endlich der Schulbescheid kam.
Es ist aufregend, dieses Elternleben eines Fast-Schülers in Berlin. Wir haben doch keine Ahnung! Wie leicht ist dieses Kita-Leben! Alles wird vorgekaut, die Erzieher sind allesamt super und nun bewegen wir uns in unbekannte Gefilde. Mein Sohn wird ein Schulkind.
Mein Sohn ist Feuer und Flamme wenn es um den baldigen Schulbesuch geht. So richtig Lust auf Kita hat er nicht mehr. Daher kommen schon des öfteren leichte Ohrenschmerzen auf, die auch schnell wieder verschwunden sind. Zufall? Ist er in der Kita, hat er Spaß, doch er lechzt nach Input. Er will lernen!
Ich erinnere mich, wie gerne ich in den Schulbüchern und Übungsheften geblättert habe. Ich liebte die Aufgaben im Nussknacker-Heft, die Bilder ergaben, wenn man die Zahlen richtig ausmalte.
Der Geruch der neuen und gebrauchten Bücher, die ersten Worte meiner Fibel. Schule machte mir Spaß, soweit ich mich erinnere. Dieselben Gefühle wünsche ich mir auch für meinen Sohn.
Er soll sich freuen, wenn er eine Aufgabe geschafft hat und sich reinbeißen, wenn er die Lösung nicht sofort weiß. Ich wünsche mir, dass er sich auch auf die Pausen freut. Wisst ihr noch? Klatschreime (Ein Mann der fuhr auf See, See, See...), Autokarten zocken, mit einer Blechdose Fußball spielen und sich dann wieder in der Schlange mit der eigenen Klassennummer anstellen, damit man vom Klassenlehrer abgeholt wird. Mir fallen noch viele tolle Momente aus der Grundschule ein, obwohl meine Einschulung 23 Jahre zurückliegt. Er soll eine schöne Zeit haben. Bitte.
Wie wird uns die Einschulung als Familie beeinflussen? Wie wird die Schule unser Familienleben verändern? Welche Auswirkungen hat das auf die Kita-Freundschaften und wird mein Sohn das alles packen?
Ich freue mich sehr, die ersten Beiträge für den Sammelpost Erwartungen und Wünsche zur Einschulung treffen ein. Auch snowqueen von Gewünschtestes Wunschkind schrieb mir ihre Gedanken dazu, die ich gerne als Gastbeitrag hier veröffentliche.
Ich träume noch ziemlich oft von meiner Schulzeit, und immer sind es Albträume. Ich träume davon, dass ich morgen mündliches Abitur habe und noch nichts dafür gelernt habe. Ich träume davon, die Hausaufgaben vergessen zu haben und mich als einzige im Raum deswegen melden zu müssen.
Ich träume davon, vor der Klasse ein Gedicht aufsagen zu wollen, und keinen Ton herauszubekommen bzw. alternativ keine Luft zu bekommen. Das ist seltsam, denn ich war eine gute, leise Schülerin und ging eigentlich gern hin. Ich bin ja sogar selbst Lehrerin geworden!
In diesem Sommer kommt eine meiner Töchter zur Schule. Sie wird gerade erst 6 Jahre alt sein, was ich zu früh finde, aber, anders bei ihrer Schwester, konnten wir die Schulärztin nicht davon überzeugen, sie zurückzustellen. Nun wird sie also Schulkind, und freut sich natürlich wahnsinnig darauf.
Als Lehrerin weiß ich, dass sich alle Kinder auf ihre Einschulung freuen. Sie freuen sich über ihren Ranzen, über die Schultüte, über die Federtasche und darauf, dass sie endlich Lesen, Schreiben und Rechnen lernen werden.
Alle meine Schüler kommen mit Freude und großer Hoffnung zu uns und jedes verdammte Jahr sehe ich, wie diese Freunde und die Hoffnung schon in den ersten Wochen einen gehörigen Realitätsschock und Dämpfer erhalten, egal, wie engagiert und liebevoll die Klassenlehrerin versucht, es aufzufangen.
Das Regelkorsett der klassischen Grundschulen ist einfach zu eng, als dass auf innere Motivation und persönliche Interessensvorlieben eines einzelnen Kindes groß eingegangen werden kann.
Ich habe meine Tochter deshalb an einer winzig kleinen Schule angemeldet. Dort gibt es nur knapp 100 Schüler bis hoch zur 10. Klasse. Zehn Schüler pro Klassenstufe. Der Unterrichtsstoff wird allerdings nicht starr nach Alter angeboten, sondern nach Interesse und Niveau.
Es kann also vorkommen, dass ein Fünftklässler beim Einführungskurs Lesen mitmacht und ein Erstklässler im Mathekurs über Multiplikation und Division. Die Lehrer, die übrigens geduzt werden, haben die Lernentwicklung jedes Schülers genau im Blick. Zensuren gibt es keine.
Der Unterricht beginnt erst morgens um 9 Uhr. Es gibt ein frei zugängliches Telefon, mit dem die (kleinen) Kinder ihre Eltern anrufen dürfen, wenn ihre Sehnsucht zu groß wird und sie eine vertraute Stimme hören wollen.
Ein Doppelbett steht im Raum der Einschüler, falls der Schulalltag zu anstrengend für sie ist. Die Schüler müssen keine Lehrbücher kaufen - alles steht in der Schule für sie bereit, auch Stifte und Schreibblöcke.
Hausaufgaben bekommen die Kinder nicht. Das bedeutet natürlich auch, dass sie keine Schulranzen brauchen, denn sie tragen nichts von oder zur Schule, bis auf ihr Frühstück, das in einen kleinen Rucksack passt. Ich glaube, das war eine Enttäuschung für meine Tochter, denn natürlich gehört für sie der Ranzen zum Großwerden dazu.
Es gibt einen extra Tobe-Raum, einen Kreativraum zum Malen und Kneten, eine Töpferei, eine Steinwerkstatt. Die Schüler leiten alle Versammlungen, die Lehrer stehen nur begleitend zur Seite. Am Ende des Schultages räumen alle gemeinsam die Schule auf, es wird weggeworfen, gefegt und gewischt, damit am nächsten Morgen eine einladende Lernumgebung auf die Kinder wartet.
Meine Tochter hat bereits eine Woche im März an der Schule verbracht - sie sollte herausfinden, ob das offene System der Schule "etwas für sie ist", oder ob sie sich verloren oder unwohl fühlt. Sie mochte es dort, aber natürlich empfand sie die Tage trotzdem als anstrengend.
Doch als sie sich mit einem anderen Mädchen anfreundete, war es plötzlich wunderbar und leicht. Mit einem Freund an der Seite ist alles besser.... Ich bin gespannt, ob die große innere Motivation, Neues zu lernen, die meine Tochter sich bisher sechs Jahre lang bewahren konnte, an dieser speziellen Schule weiter lodert. Ich hoffe es inständig. Ich wünsche es ihr und mir. Heute in einem Jahr wissen wir mehr - ich werde berichten.
Vor der Einschulung fragte ich andere Eltern, wie sie die Einschulung ihrer Kinder erlebten:
Snowqueen - Blog: Gewünschtestes Wunschkind
Den Beginn macht Snowqueen vom Blog Gewünschtestes Wunschkind, die mir einen nachdenklichen Text schickte, der sich um ihre Tochter dreht. Dieses veröffentlichte ich vorab als Gastbeitrag: Schulerwartungen und Realität.
AlasKAgirl - Blog: alaskagirl.de
Er ist sehr selbständig geworden, kann sich alleine im Ort bewegen um Freunde zu besuchen oder draußen Roller zu fahren. Er packt selbst seine Taschen für Sport und Schwimmen und hat auch seine regelmäßigen Termine im Kopf. Ich finde das toll! Wenn das dieses #siewerdensoschnellgroß ist, hätte ich gerne mehr davon. Weiterlesen...
Grummelmama - Blog: grummelmama.de
Ich will nicht sagen, dass die Grundschule schlimm ist. Ist sie nicht. Sie ist nur neu und anders. Aber sie macht aus kleinen Kindern junge Menschen, die das Stillsitzen und Lernen üben und verinnerlichen müssen. - Weiterlesen...
Frl. Nullpunktzwo - Blog: nullpunktzwo.de
Mein Kind ein Schulkind?! Wie? Was? Jetzt schon?" dachte ich, als es mehr und mehr auf den Tag der Einschulung zuging. Andererseits hatte ich in den letzten Wochen und Monaten davor umso deutlicher mitverfolgen können, wie sehr mein Kind dem Kindergarten entwachsen ist und sich auf die neuen Impulse freut.
In den ersten Wochen war ich erstaunt, wie gut die Umstellung klappt - obwohl wirklich alle Gesichter unbekannt waren: Lehrer, Betreuer im offenen Ganztag und auch alle Mitschüler. Dazu viele neue Regeln und Abläufe, die jedoch sehr schnell verinnerlicht waren.
Dank wunderbarer Vorbereitung durch die Erzieher in der KiTa und ein wirklich motiviertes und engagiertes Team in der Grundschule war der Übergang in den neuen Lebensabschnitt für mich als Mutter wohl viel bedeutsamer als für mein Kind, dessen erstes und wirklich verdammt gutes Zeugnis ich nun in den Händen halte.
Schule muss Spaß machen und das Kind muss Spaß daran haben - dann ist alles so viel leichter!
Sven - Blog: Zwillingswelten.de
Bei uns liegt die Einschulung zwei Jahre zurück - zwei Jahre, die grundsätzlich wie im Fluge vergangen sind. Auch wir haben die Einschulung so überstanden jedoch würden wir im Nachging das eine oder andere anders machen. Der Sonderfall, Zwillinge einzuschulen, ist ein Punkt, aber nicht der Hauptpunkt. Wir haben uns damals für das Ganztagesmodell entschieden.
Der Gruppenzusammenhalt der Klasse ist im Vergleich zu anderen Klassen weitaus größer und die Kinder scheinen darin aufzugehen. Jedoch hakt es am dem Punkt der Hausaufgabenzeit. Die Aufgaben werden während der Schulzeit erledigt - sollte Luft geben - sind diese erledigt, wandert das Heft oder Aufgabenblatt zur Lehrerin. Als Eltern bekommt man keine Hefte etc., zu sehen - frühestens am Wochenende. Doch um da manches Mal unterstützen zu können, ist es zu spät, da die Probe bereits geschrieben ist oder die Luft verständlicherweise raus ist. In diesem Bereich muss sich noch viel ändern, denn gerade durch die Grundschule sollte man noch unbeschwert und ohne zusätzlichen Druck gehen können.
Alu - Blog: Große Köpfe
Das Kind kommt nun bald in die vierte Klasse, das ist quasi der Wahnsinn. Ehrlich gesagt frage ich mich an einigen Tagen wie wir das eigentlich geschafft haben, denn das erste halbe Jahr war wirklich die Hölle für die gesamte Familie. K1 kam irgendwie nicht an in der Schule.
Das frühe Aufstehen waren wir bereits gewöhnt, aber diese neuen Freiheiten, dieses komplett neue soziale Umfeld und so weiter, wir sind an manchen Tagen echt verzweifelt. Größere Mädchen machten ihr den Einstieg sehr schwer, nannten sie dumm und doof und ich hatte hier ein zauberhaftes, kleines Wesen sitzen, welches an einigen Tagen gar nicht mehr zur Schule gehen wollte. Das erste Halbjahr war wirklich hart, ganz im Ernst.
Umso glücklicher bin ich nun, dass das Kind wirklich angekommen ist. Sie ist Klassensprecherin, hat feste Freundschaften geschlossen und fühlt sich wohl. Ich glaube mit dem Beginn der zweiten Klasse lief es dann irgendwie einfach.
Die Devise lautet also: Immer als Gesprächspartner anbieten und Durchhalten.
Martin - Elternblog: bitte.kaufen/magazin/
Wir haben uns vor dem Schulstart viele Gedanken gemacht: Wird unser Sohn mit den Lehrern und Klassenkameraden klarkommen? Und sie mit ihm? Wird der kleine Freigeist vier mal 45 Minuten stillsitzen können? Was ist dran an den ganzen Horrorgeschichten aus dem Freundeskreis? Nun, um es kurz zu machen: letzten Endes war alles halb so wild.
Klar, es gibt heute (wie damals bei uns auch) idiotische, dumme und fiese Mitschüler, Eltern und Lehrer. Aber gerade in den ersten Klassen ist das noch die große Ausnahme. Der Übergang in die Schule ist heute wesentlich "weicher", als das bei uns noch der Fall war.
Es gibt (zumindest in Brandenburg) in der ersten Klasse keine Noten, sondern nur Smileys. Zum Lesen und Schreiben lernen lassen sich die Lehrer das ganze Schuljahr Zeit und außerdem wird anfangs in Druckbuchstaben und nach Gehör geschrieben (fand ich nicht so dolle, aber das verwächst sich). Also alles ganz geschmeidig.
Meine zwei wichtigsten Erkenntnisse aus den ersten vier Klassen meines Sohnes:
1) Lass dein Kind von Anfang an möglichst viel allein machen. Ob die Mappe gepackt ist und die Hausaufgaben gemacht sind, sollte man in der ersten Zeit zwar noch kontrollieren, aber auch nicht länger.
Wenn sich die Kinder erstmal dran gewöhnt haben, dass Mama und Papa sich um alles kümmern wird die Umgewöhnung später um so schwerer. Und wenn tatsächlich mal was vergessen wird, ist das auch kein Beinbruch. Wenn es Fragen gibt, sei es zum Stoff oder zu Fragen des sozialen Miteinanders, ist ein offenes Ohr der Eltern natürlich Pflicht.
2) Viele Lehrer (nicht alle), teilen die Kinder in Kategorien ein. Wenn dein Kind aufgrund einiger unglücklicher Vorkommnisse in die Kategorie "Arschlochkind von Asi-Eltern" rutscht, hilft oft ein Gespräch mit dem Lehrer.
Selbige entspannen sich dann auch sichtlich, wenn man nicht mit dem Anwalt droht, sondern anbietet, das Problem gemeinsam mit dem Lehrer lösen zu wollen. Ein freundliches Gespräch wirkt oft Wunder.
Ich wünsche jedenfalls allen Eltern, die in diesem Jahr ein Kind einschulen, viel Glück, Coolness und eine(n) nette(n) Klassenlehrer(in).
Vielen Dank für eure Einsichten, Tipps und Wünsche. Abenteuer #schulkind - wir kommen!
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Bald ist Schulanfang! Oder auch das Kita-Ende. Bald hast du ein Schulkind zu Hause! Und da Abschiede immer etwas schwerfallen, habe ich für mein Kinder einen Countdown zum Schulanfang erstellt. Diesen kannst du dir in zwei Varianten kostenlos herunterladen: Als Kalender mit Türchen oder als Raupe zum Ausmalen.
Hallo Sarah,
vielen Dank für diesen schönen und informativen Blogbeitrag.
Hat sehr spaß gemacht ihn zu lesen.
Liebe Grüße
Klara