Wir haben wirklich, wirklich Glück mit unserem Sohn: er geht sehr gerne zur Schule. Er freute sich schon damals zur Einschulungsuntersuchung und bei der Schulbesichtigung darauf, bald ein Schulkind zu sein. Und auch am Tag der Einschulung war er bester Laune und freute sich auf den Montag. Mal ehrlich, welches Kind freut sich schon auf Montage? Unser Sohn, noch immer. Denn dann darf er wieder zur Schule gehen! <3 Dementsprechend läuft auch sein Lernfortschritt in der Schule: sehr gut.
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Als Mama neige ich oft dazu, (zu) hohe Erwartungen an meine Kinder zu stellen. Erwartungen, dass mein Sohn das Baby gefälligst lieben soll, dass er alleine sein Zimmer aufräumt, kräftig im Haushalt mithilft und vor allem in der Schule gute Leistungen zeigt. Und das tut er tatsächlich, bis auf eine Ausnahme. Ist ihm eine Aufgabe zu langweilig, macht er nur das Nötigste, unangestrengt. Z. B. Nutzen sie in der Schule den Zifferntrainer, ein kleines Matheheft, in das sie schnöde Zahlen in winzige Kästchen aneinanderreihen sollen. Es ist wirklich langweilig, ohne Herausforderung. Doch hier fühle ich mich dazu aufgefordert ihn zu ermutigen:
Mach doch auch die nächste Reihe noch. Danach bekommst du das spannendere Rechenheft!
Hilft natürlich nichts und ist auch Quatsch. Es ist nicht meine Aufgabe, ihn zu mehr anzutreiben, sondern lediglich darauf zu achten, dass er seine Hausaufgaben macht. Ob diese richtig sind, kontrolliert seine Lehrerin, die auch auf den Lernstand achtet. Das muss ich als Neu-Schulmutter noch lernen: weniger einmischen, mehr dem Kind vertrauen. Manchmal würde ich ihm den Stift entreißen und zeigen, wie leicht eine 8 zu schreiben geht. Kein Wunderding, immerhin mache ich das seit 23 Jahren. Er erst seit wenigen Wochen professionell, sozusagen. Also: atmen, vertrauen und an seiner Seite sein, wenn er Hausaufgaben macht.
Seine Lieblingsfächer sind tatsächlich Deutsch, Mathe und Lebenskunde. Kunst mag er nicht so, weil sie dort nur mit dem Tuschkasten malen, Musik und Singen ist wohl nicht so seins und Sport? Ganz ok. Lebenskunde mag er, weil sie dort viel basteln, sagt er. Ich mag es, weil sie dort verschiedenen Religionen und Weltanschauungen von oben betrachten. Ohne das Sektenhafte, was ich oft in Texten im Internet von Gläubigen finden. Ich möchte, dass er sich seine eigenen Gedanken dazu machen kann. Englisch steht leider noch nicht auf dem Lehrplan. Schade!
Damals wurde es uns angepriesen: Die Kinder machen nach dem Unterricht und Essen in der Mensa gemeinsam Hausaufgaben in der Hortbetreuung, die hier teurer ist, als die Kita. Denn Berlin ist nun kostenfrei für Kitakinder ab 2 Jahre, nächstes Jahr auch für die 1-Jährigen. Aber nein, mein Sohn möchte dort keine Hausaufgaben machen. Er spielt lieber. Das kann ich sehr gut verstehen, denn dort sind seine (neuen) Freunde, zu Hause hat er Ruhe. Er fand wirklich sehr schnell neue und alte Freunde. Vor allem bei den 2. und 3. Klässlern. Doch ich zitterte vor den Hausaufgaben und befürchtete einen rapiden Geduldsabfall bei mir. Nichts geschah.
Mein 6-jähriger Sohn packt täglich sorgsam seine Tasche aus, bringt Brotdose und Trinkflasche in die Küche, isst ggf. mit mir noch einen Happen und setzt sich dann an die Hausaufgaben. Freiwillig! Er möchte, dass ich daneben sitze und fragt mich so manche Lösung ab. Ich ermutige ihn, selbst zu überlegen. Das klappt super. Ein gutes Mama-Sohn-Team! Uns hilft vermutlich auch, dass den kleinen Sohn nun mein Mann abholt. Exklusivzeit, bevor der stürmische Bruder nach Hause kommt. Er genießt es. Und ich bin erstaunt, wie gut das klappt!
Es hilft vermutlich auch, dass er nur sehr wenige Hausaufgaben bekommt, niemals über's Wochenende. Vielleicht 2 - 3 x pro Woche. Wenn ich es richtig verstehe, ist das alles in einem recht freiwilligen Rahmen. Sie sollen Hausaufgaben machen, können aber entscheiden, wie viele Seiten der Hefte sie durcharbeiten. So macht mein Sohn beim Zahlenschreiben nur das Minimum, schaffte jedoch bei den Deutschheften an einem Nachmittag 15 Seiten. Ich stoppe ihn nicht, sondern erfreue mich an den Lese- und Schreibkünsten.
Wie ich nach dem ersten Elternabend schrieb, lernen sie "Lesen durch Schreiben", anscheinend von Jürgen Reichen entwickelt.. Klingt verrückt, doch es funktioniert. Er hat keine Lesefibel bekommen, so sehr ich meine Tobi-Fibel 1993 geliebt habe. Das wunderte mich anfangs. Wie soll mein Sohn so lesen lernen? Erstaunlicherweise klappt das. In seinem aktuellen Deutschheft soll er Wörter Schreiben, in seinem Lies Mal Heft mit dem Küken (Amazon Affiliate-Link) geht es ums Lesen und Verstehen. Er kann lesen! Verrückt.
Sehr viel üben sie in der Schule das "e", das als letzter Buchstabe in Wörtern schnell beim Schreiben untergeht. Es klappt immer besser. Für mich wichtig: nicht korrigieren, damit seine Lehrerin merkt, wo die Fehler sind. Wenn er mich fragt, wie ein Wort geschrieben wird, sagte ich ihm, er soll es laut sagen. Dann klappt das meist super. Er macht das toll!
Darauf freue ich mich: dass er selbst ankommt und mit mir lesen möchte. Vermutlich fühlt er sich noch zu unsicher und Fehler machen mag er gar nicht. Ich kann mir vorstellen, dass er deshalb noch nicht selbst lesen möchte. Ich warte, bis er bereit ist.
Bis dahin lese ich jeden Abend vor, zusammen mit meinem Mann. Aktuell lesen wir Die Kinder aus Bullerbü, in der Buch: Kinder von Bullerbü (Amazon Affiliate-Link). Ich erinnere mich noch an die Zeit, wie ich in meiner Bude mit meiner Taschenlampe saß und eben dieses Buch las. <3 Bald wird er auch in diesen Genuss kommen. Freiwillig.
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Bald ist Schulanfang! Oder auch das Kita-Ende. Bald hast du ein Schulkind zu Hause! Und da Abschiede immer etwas schwerfallen, habe ich für mein Kinder einen Countdown zum Schulanfang erstellt. Diesen kannst du dir in zwei Varianten kostenlos herunterladen: Als Kalender mit Türchen oder als Raupe zum Ausmalen.
Hallo Sarah,
Es freut mich sehr, wie prima es bei euch läuft. Du kannst sehr stolz auf deinen Sohn sein.
Es verpasst mir aber auch einen Stich, weil unser Schulstart doch ganz anders war und der Kuschelbär auch jetzt noch nicht wirklich die Freude am Lernen kennengelernt hat.
Seid froh, dass bei euch alles gut ist. Es kann auch ganz anders laufen.
Viele Grüße
Mama Maus
Unser Großer liest ja schon und ich kann Dir versprechen, es bringt so viel Freude.
Er freut sich auch schon auf die Schule, allerdings befürchte ich, dass er erstmal doch etwas Theater machen wird, da er sich immer sehr schwer von uns lösen kann. Ich bin gespannt.
[…] natürlich noch immer. Somit wurde dieser Raum der Mittelpunkt unseres Familienlebens. Nach der Schule macht Sohn 1.0 hier Hausaufgaben während Sohn 2.0 meist malt oder […]