Sarah Depold
29. Januar 2016
(Aktualisiert: 26. Februar 2024)

Minimalismus in der Familie & Einkäufe

Wie viele sicher mitbekommen haben, misten wir zu Hause viel aus. Wir reduzieren stark unseren Besitz. Bücher flogen raus, DVDs und Blu-Rays verkauften wir, mein geliebtes SNES, mein GameBoy und nun auch meine Wii U gaben wir weiter. Das sind alles Dinge, an denen wir einmal hingen, die nun nur noch Ballast sind. Doch wie passen Neuanschaffungen in dieses Minimalismus-Konzept?

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Minimalismus trotz Neuanschaffungen?

Minimalismus in unserer Familie

Minimalismus ist Auslegungssache. Für manche bedeutet das, nicht mehr als 100 Dinge zu besitzen, für andere ist das breiter gefächert. Für uns als Familie heißt das, sich auf das Wesentliche zu beschränken, aber den Kindern auch zwischendurch mal eine Zeitschrift oder ein Buch zu kaufen.

Ich schmeiße alte Zeitschriften immer mal weg und verkaufe oder verschenke alte Bücher. Das Gleichgewicht passt also. Wir zählen nicht zu den Minimalisten, die nur ein paar Teile haben. Unser Geschirrspüler ist immer voll und darauf stapelt sich auch stets Geschirr. Anders funktioniert das mit zwei Kindern und drei Katzen auch gar nicht.

Die Wohnung wird leerer

Doch unsere Wohnung ist merklich leerer geworden. Wir stellten fest, dass wir auch ohne die angestaubten Bücher leben können, die wir nur noch digital auf dem Kindle lesen. Filme nehmen nur Platz weg und schauen wir sowieso via Netflix oder Amazon Prime Video. Plötzlich hatten wir acht Regale weniger. Es war so viel Zeug, an das ich mich nicht mal erinnere. Ein Zeichen dafür, dass es unnötig war. Wir können wieder atmen!

Konsequent überlegen wir, welche Maschinen und Spielzeuge wir tatsächlich noch brauchen. Unsere neue Mokkakanne macht zusammen mit dem Milchaufschäumer besseren Macchiato, als es der teure Vollautomat jemals konnte. Also weg damit! Selbst von den im Keller vergessenen Riesenspielzeugen wie Bagger, Tafel & Co. trennten wir uns. Mein Sohn hat dafür vollstes Verständnis. "Spiele ich nicht mehr mit, Mama." sagt er und freut sich über die Spielsachen, die wir im Wechsel in die Wohnung holen.

Brauchen wir das wirklich?

Bei Neuanschaffungen überlegen wir nun länger: Wofür würden wir das benutzen? Soll der Gegenstand uns lange dienen? Die Vergangenheit zeigt, dass wir anfangs oft euphorisch waren und der Reiz dann schnell verloren ging. Typisch für z. B. Brotbackautomat, Wassertrinkbrunnen & Großspielzeug für die Katzen und für mich leider immer noch bei neuen Nagellackfarben, die ich schließlich doch unpassend finde.

Dem großen Sohn versuchen wir den Wert von Dingen anhand von Vergleichen zu vermitteln. Für das Auto könnte er ebenso ein kleines Legoset kaufen etc. Das klappt ganz gut und auch er versteht, dass wir nicht alles kaufen können, allein, weil wir uns nicht zumüllen wollen und weil jede Anschaffung Geld kostet.

Das Problem: neue Technik

Wir sind Nerds. Das hat zwar schon ein wenig nachgelassen, man wird ja nicht jünger, und doch möchte ich gerne ein aktuelles iPhone haben. Zumindest alle zwei Jahre ein neues Gerät. Auch mein Spielecomputer sollte immer auf einem relativ aktuellen Stand sein und für den Mann durfte es nach langer Überlegung nun doch die neueste Xbox sein.

Ein iPad haben wir noch für den 5-Jährigen und einen Nintendo 3DS XL gibt es zudem bei uns. Ist die neueste Technik also ein Problem, wenn man vorbehaltlich minimalistisch leben will? Wir denken: nein. Wir verkaufen oder verschenken nicht benötigte Technik und Spiele.

Daher bleibt die Anzahl der technischen Geräte im Haushalt weitgehend konstant. Auch das werden "richtige" Minimalisten kritisch sehen, verfolgen doch einige von ihnen den Weg, Neuanschaffungen komplett zu vermeiden. Dennoch zähle ich mich zu den Minimalisten, trotz iPhone & neuestem MacBook. Wichtig für mich ist, dass ich erkannt habe, was mich glücklich macht. Das hat mir unter anderem Marie Kondo mit ihrem Buch Magic Cleaning* (Affiliate-Link) gut vermittelt: nur die Sachen behalten, die nicht belasten und die Wohlbefinden auslösen.

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33 comments on “Minimalismus in der Familie & Einkäufe”

  1. Hi Sarah,
    ein sehr cooler Artikel! Dieses Wochenende steht bei mir nämlich ausmisten ganz oben auf der To-Do! Dein Artikel bestärkt mich in jedem Fall, dies dann auch wirklich mal umzusetzen 🙂
    Liebe Grüße, Luisa

  2. Hab gleich die Vorlese Funktion ausprobiert. Was für eine schöne Stimme die Vorleserin hat. Acht Regale einsparen, was für ein Raumgewinn!

  3. Ich habe das auch grade gemacht. Waren am Ende knapp 10 Säcke voll Kleidung von uns Erwachsenen. Ich liebe es. Jetzt habe ich zwar deutlich weniger Sachen, aber eigentlich habe ich die anderen eh nie angezogen.

  4. Ach deshalb habt ihr euch vom SNES getrennt. Hatte mich schon gewundert. 🙂

    Ich denke was du schreibst ist richtig und wichtig. Auch wir kaufen ständig Kram, von dem wir denken dass es uns helfen oder glücklich machen könnte. Meistens stellen wir nach einiger Zeit fest, dass das Schwachsinn ist.
    Mittlerweile haben wir das eingesehen und eingeschränkt. Wir überlegen nun genauer und kaufen gezielter.
    Immerhin möchte ich auch mal dass meine Kinder mit Geld umzugehen wissen und nicht denken es wächst aufm Baum und die Eltern kaufen eh alles.

    Zum Vorlesen:
    Die Stimme ist wirklich sehr angenehm, allerdings wäre das keine Funktion die ich nutzen würde, weil mir die gute Frau viel zu langsam und "Computer"stimmig spricht. Dennoch eine tolle Idee.

    Sonnige Grüße.

  5. Toller Artikel. Da wir bald umziehen, miste ich auch schon aus. Alte Bücher, PSP 2!!! Spiele, wird alles rausgehen. Ich weiß gar nicht mal, ob das wer kaufen würde, evt geben wir es zum Obdachlosenverein oder es landet im Müll. Wer mag noch mit so einer schlechten Grafik Spiele spielen? Einige Bücher und alte Filme habe ich schon entsorgt. Was für ein gutes Gefühl. Mein Mann ist leider so ein Messi 🙂 Viele DVD´s (Serien) ahhh, ich finde auch das kann man sich heutzutage im TV oder online angucken, da braucht man nicht extra wieder Covers rumstehen haben.

  6. Wir sind auch Minimalisten, was zu Beginn dem Umstand geschuldet war, dass wir weder Keller noch Dachboden haben. Mittlerweile sind wir sehr froh drüber und bezeichnen uns als absolute Profis im Ausmisten.
    Bei unserer Tochter hat das noch nicht ganz funktioniert. Sie tut sich noch schwer, Dinge herzugeben. Aber das wird schon. 🙂
    Liebe Grüße
    Judith

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