Sarah Depold
28. März 2018
(Aktualisiert: 12. Januar 2021)

Die Süßigkeiten-Box für Kinder

Wie nervig ist das Thema Süßigkeiten! Jeden Tag kam die Frage erneut auf: "Mama, darf ich etwas Süßes essen?". Eigentlich will ich immer "Nein, selbstverständlich nicht. Iss eine Möhre!" antworten, aber das ist auch keine Lösung. Wir probieren es derzeit mit einer Süßigkeiten-Box für die Kinder.

Selbstbestimmung & Eigenverantwortung

Ich möchte nicht mehr gefragt werden, wenn die Jungs naschen wollen. Gleichzeitig möchte ich auch nicht, dass sie unbegrenzt Zucker in Form von Süßigkeiten essen. Zusammen mit meinem 8-Jährigen machte ich sogar ein Zucker-Projekt, über das ich noch später schreiben werden.

Möglichkeiten für den Umgang mit Süßigkeiten

  1. Sie müssen weiterhin fragen, ob sie naschen können.
  2. Sie dürfen so viel essen, wie sie möchten.
  3. Wir haben keine Süßigkeiten mehr im Haus.
  4. Sie packen sich eine Süßigkeiten-Box für eine Woche.

Die ersten drei Punkte kommen nicht in Frage. Ich möchte nicht, dass sie bei jedem Stück Schokolade nachfragen. Ich tendiere oft zum Nein, müsste abwägen, wie viel sie kürzlich bereits aßen und eigentlich ist das alles zu anstrengend. Besonders kritisch ist an der Lösung, dass die Kinder nicht selbstbestimmt agieren können. Ich möchte auch nicht jemanden fragen, ob ich etwas Süßes essen darf!

Zugleich möchte ich auch nicht, dass sie unbegrenzt Süßigkeiten essen. Während der Große das schon beurteilen kann, was ihm guttut, ist das beim Kleinen fraglich. Nach der Überfressung am Candy-Buffet auf der Minecraft-Party mit unangenehmen Folgen gab es keinen Lerneffekt für den 3-Jährigen. Vermutlich ist er noch zu jung, um die Folgen abzuschätzen.

Keine Süßigkeiten im Haus haben ist quasi unmöglich. Manchmal wird vom Taschengeld etwas gekauft, oft gibt es Überbleibsel von Oma-Besuchen oder Geburtstagen und zudem kaufe ich mir auch gerne Zartbitterschokolade.

Da bleib nur die Süßigkeiten-Box, von der ich schon mehrfach gelesen habe.

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Süßigkeiten-Box für Schulkinder & Kita-Kind

Ich versprach mir, dass die Kinder einen besseren Umgang mit Süßigkeiten lernen. Wir lassen die Kinder einmal in der Woche die Box mit sieben Portionen Süßigkeiten füllen. Sie dürfen aussuchen, was sie essen möchten. Mein großer Sohn bastelte sogar Eisgutscheine, damit sie nicht nachfragen müssen, wenn sie das essen möchten. Wie in Familienkonferenz beschrieben, entschieden wir das alles gemeinsam. Die Kinder waren also ambitioniert mitzumachen.

Nach einigen Wochen wurde die Box beim Großen eher nebensächlich, obwohl sie, wie beim Bruder, anfangs fast sofort leer gefuttert war. Der 3-Jährige kann oder mag sich keine Süßigkeiten aufheben. Auch jetzt ist die Box oft schnell leer. Er sagt zu sich selbst:

"Das esse ich noch!"

Und schwupps, ist die Box leer und er fragt nach, wann sie wieder aufgefüllt werden kann. Beim Kleinen ist der Erfolg mit dem entspannten Umgang mit Süßigkeiten noch nicht eingetreten. Ob das noch kommt? Der 8-Jährige ist da schon besser unterwegs.

Meine Einschätzung

Das könnte funktionieren. Obwohl ich langfristig natürlich nicht möchte, dass sich jeder eine Box füllt. Jedes Kind soll langfristig lernen, was Süßigkeiten sind, machen und wie wir damit umgehen. Ein guter Umgang damit braucht keine eigenen Boxen, nur gute Vorbilder.

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Das fängt damit an, dass ich nicht immer Verbote erteile. Verbote machen Dinge wohlbekannt noch spannender. Kinder nehmen sich das, was sie benötigen - wenn man gesundes Essen anbietet. Meine Hoffnung ist, dass sich das auch mit den Süßigkeiten einpegeln wird. In der Theorie klingt das ganz nett. Ob das funktionieren kann? Auch hier ist das sicherlich eine Frage des Kindersalters. Beim Medienkonsum sind wir immerhin auch zurückgeschlittert: Weg mit dem Tablet für mehr Familienzeit.

Wie handhabt ihr Süßigkeiten?

Das würde mich sehr interessieren: wie wird in anderen Familien mit Süßigkeiten umgegangen?

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16 comments on “Die Süßigkeiten-Box für Kinder”

  1. Also bei uns haben die Kinder meistens ein Süsskramglas, das automatisch nachgefüllt wird von der letzten Kindergeburtstagseinladung, vom Strassenkarneval, Weihnachten, Ostern. Also es ergibt sich übers Jahr, dass immer was drinnen ist. Die Gläser stehen bei uns in der Speisekammer. Wenn die Kinder was Süsses wollen, fragen sie kurz und ich sage immer ja, es sei denn, es ist kurz vorm Essen oder sie hatten an dem Tag schon mehr Süsses als üblich, wenn es z.b. Kuchen oder Eis gab. Wir haben ihnen gar nicht gesagt, dass sie fragen müssen, sie tun es einfach. Es ist auch irgendwie klar, dass es nur eine Sache am Tag gibt. Manchmal handhabe ich das auch so, dass ich direkt dazu noch nen Apfel kleinschneide und dazugebe. Zur Kompensation 😉 Die Große (Grundschulkind) hat teils auch Süssigkeiten in ihrem Zimmer. Aber sehr übersichtliche Mengen und die halten wirklich EWIG! Dieses "System" hat sich einfach so entwickelt und es passt.
    LG Anni.

    1. Danke für den Einblick!
      Ich finde manchmal die leeren Verpackungen im Kinderzimmer. Heimlich essen finde ich dann auch nicht gut. Dann lieber fragen, wie bei euch. 🙂
      Cool, dass sie so zufrieden sind. 🙂

  2. Unsere dürfen 2 mal am Tag Süßes. Das Erste packe ich morgens in die Brotdose und das Zweite dürfen sie Nachmittags Zuhause. Nachdem sie gefragt haben, denn nach 17:00 Uhr ist mir das zu kurz vor dem Abendbrot. Das klappt so ganz gut. Natürlich fangen die an Ihr Taschengeld dafür auf den Kopf zu hauen, aber das gehört vermutlich dazu. Jeder hat hier eine Box, wo sie geschenkt bekommenes und gekauftes aufheben. Und wir haben eine gemeinsame große Box die von mir gefüllt wird, da dürfen alle dran. Mir ist wichtig, dass nichts davon in Ihren Zimmern gelagert wird, damit die nicht Abends nach dem Zähneputzen heimlich zugreifen. 🙂

  3. Die Idee finde ich super. Eine Ration für die Woche und das Kind entscheidet selber wann und wieviel es davon isst und im schlimmsten Fall hat es sein Kontingent bereits am Montag leer gefuttert *lach* Also Süßes ausschlagen grundsätzlich könnte ich nicht, weil ich ein viel zu schlechtes Beispiel dafür bin. Ich bin ja selber so eine Naschkatze *lach*
    Meine Eltern hatten damals auch eine Methode. Allerdings bekam ich da schon Taschengeld. Sie waren irgendwann auch so genervt, dass sie sagten, dass sie mir wöchentlich etwas mehr Taschengeld geben würden und ich mir mein Naschen dafür selber kaufen müsse. Dafür würden sie beim Einkaufen keine Süßigkeiten mehr kaufen. Hui, das war cool. Und leider war am Anfang das Geld viel zu scnell immer alle. Später habe ich dann das Geld lieber gespart und mir was Schönes davon gekauft. Geholfen hat es aber nicht, weil ich dann heimlich immer an Papas Vorräte gegangen bin. Einmal Naschkatze, immer Naschkatze!

    1. Mir hilft das Nachdenken nun tatsächlich auch, mein Essverhalten abends zu ändern. Nun greife ich mehr zu gesunden und nicht süßen Sachen. Vor ein paar Wochen noch aß ich jeden Tag Schokolade oder Kuchen. Ich habe nicht mal mehr den Wunsch, Süßkram zu kaufen.
      Als ich heute beim Bäcker wegen akutem Hunger auf einen Amerikaner zurückgriff, war der mir viel zu süß!
      Ich backe zuckerarm (ok, eher reduziert). Da fällt das sofort auf.
      Kleinigkeiten ändern viel.
      Das will ich vorleben. 🙂

  4. Unsere Kinder haben einen Süßigkeitentag und das ist der Samstag.

    Der Große (6) isst generell weniger Süßes und kann auch ganz gut stoppen. Die Kleine (3) könnte sich ausschließlich von Süßem ernähren... Hinzu kommt, dass der Große Probleme mit den Milchzähnen hat und wir sehr auf Zahnpflege bedacht sind, wozu auch gehört nicht ständig Süßes oder Säfte zu konsumieren. Daher haben wir in Abstimmung mit den Kindern den Süßigkeitentag eingeführt, an dem sie frei entscheiden können, wann sie wieviel aus ihren Boxen bzw. unserem Süßigkeitenschrank essen. Das klapp ganz gut.
    Unter der Woche gibt es nachmittags bei uns nur Obst, Salziges/Neutrales oder Nüsse.

    Natürlich gibt es Ausnahmen: wir backen und essen auch in der Woche manchmal Kuchen, gehen im Sommer häufig Eisessen, es gibt Kindergeburtstage, Einladungen, morgens Müsli zum Frühstück, etc., sodass sie auf "ihre Portion Süßes" kommen, aber eben nicht in Form von klassischen Süßigkeiten.

    Viele Grüße
    Sandra

    1. Hi Sandra,
      so gut es uns auch: der Große hat schon Probleme, da müssen wir noch besser aufpassen. Nur mit Putzen ist es nicht getan.
      Der Süßigkeiten-Tag klingt auch super, gerade weil dann nicht nur Süßkram durch die Zähne gespült wird.
      Allerdings holt sich der Große Süßkram, wenn er keinen bekommt. In der Schule, beim Kiosk, wenn Basar ist etc.
      Daher ist ein Verbot unter der Woche für uns leider nicht hilfreich.

  5. Mein grosser (jetzt 16) war nie so der süsskram-Kerl. Deshalb hatten wir immer ne Schublade voll frei zugänglich und am Ende musste Opa helfen damit die Sachen nicht schlecht wurden. Er hat eher gerne bei salzigen Sachen zugegriffen. Der kleine (1,5) darf bekommt noch keinen Zucker. Mal sehen wie der später so drauf ist. Ich denke dass die wochenbox schon ganz gut ist, nur würde ich wahrscheinlich die zusatzauflage einführen, dass halt nur eine der tüten/Portionen ausgewählt werden dürfen pro tag(so hatte ich das mal mit chipsportionstüten gemacht,das klappte gut). Sonst geht es ja nach dem fressflash mit der nervigen Fragerei 6 tage weiter 😁

    1. Hi Julia,
      das hat bisher ganz gut geklappt; wenn es alle war, war es alle. Dann fragte er zwar noch mehr, ließ sich aber mit der Erklärung beruhigen. Zucker vermeiden klappt hier eher schlecht Püppiline aß schon Kekskrümel vom Boden. ^^

  6. Hi,
    meine Töchter haben auch jeweils eine Box mit eigenem Süsskram. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal etwas dafür gekauft habe. Weihnachten, Ostern, Sankt Martin, Spontanbesuche..jedes Mal gibts Süßes geschenkt. Meine Beiden (7 & 8) sind von uns dazu angehalten, sich die Menge ihres Nachtisches selbst einzuhalten. Außer Lollis und Kaugummis ist alles erlaubt. Wie groß eine Portion ist, haben wir nach und nach zusammen erarbeitet. Das klappt hervorragend.
    Unsere Reglung:
    Zum Frühstück gibt es ein herzhaftes, ein süßes Brot im Wechsel.
    Sonstiger Naschkram erst nach dem Mittagessen. Immer auf Anfrage.
    Nach dem Abendessen teilt sich jeder eine Portion ein.
    In der Schule und fürs Turnen gibts keine Süßigkeiten.
    Bei Filmen gibt es kein Popcorn und keine Chips. Unser total geliebtes Ritual: Ein großer, gemischter Obstteller. Klingt spiessig, klappt aber richtig gut! Hauptsache naschen!

    Ich werde komischerweise nie gefragt, ob die Mädchen naschen dürfen. An Geburtstagen und Feiern läuft alles locker ab. Eis, Waffeln, Pfannkuchen, Milchreis, meistens kein Problem. Hauptsache, es ist keine Hauptmahlzeit. Ich bin auch der Meinung, das prinzipielle Verbote kontraproduktiv sind. Die Süßigkeiten sind bei uns frei zugänglich, aber eben nicht auf dem Silbertablett präsentiert.
    Wenn ich nachmittags gefragt werde und die beiden schon etwas Obst verdrückt haben, sehe ich kein Problem. Manchmal mache ich auch einen gemischten Naschi & Obst ins Zimmer fürs Lego Spielen. Der Teller ist am Ende gleichermaßen leer.

    Viele Grüße aus Köln

  7. Meine Mama hat das mit uns so gemacht, dass sie die Regel eingeführt hat, dass es Süßigkeiten nur nach dem Mittagsessen gab und ab 17.00 Uhr dann keine mehr, nur Obst.
    Das wussten wir auch alle, bei Obst müssten wir nie fragen und bei Süßigkeiten haben wir aber immer nachgefragt. Und wirklich gestört hat es uns nie.

    1. Hallo Jasmin,
      danke für deinen Kommentar!
      Ich würde gar nicht wollen, dass mich all meine drei Kinder ständig fragen. 🙂
      Inzwischen sind sie auch älter und wir essen auch nachmittags Süßes.
      Wir machen das ähnlich wie ihr:
      Abends essen wir nichts mehr.
      Liebe Grüße
      Sarah

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