Und fast alles klappt wunderbar (außer schlafen). Von Tag zu Tag hat unser Baby längere Wachphasen und erkundet mit den kurzsichtigen Augen seine Umwelt. Auch Stimmen werden täglich interessanter. Aber was tun, wenn er schreit? Ich berichte von Babyschreien und Stillproblemen.
Jedoch wächst mit seinem Interesse auch die Anzahl der Schreiphasen. Bisher sind diese recht kurz und meist in der Nacht. Die Intensität wird erfahrungsgemäß noch steigen. Vorsichtshalber habe ich mich erneut bei der Hebamme erkundigt, was ich machen kann, wenn unser Baby schreit. Eine Antwort: Stillen nach Bedarf.
Glücklicherweise klappt das Stillen bei Baby 2.0 sofort problemlos nach der Geburt. Beim ersten Sohn wurde ich direkt im Krankenhaus zu Stillhütchen gedrängt, den Schnuller haben sie ihm auch dort in den Mund gesteckt und mit Milchnahrung gedroht, sollte er nicht besser trinken.
Immerhin konnten wir die Flasche verhindern, wenn wir auch unerfahren Stillhütchen und Schnuller ohne Widerstand akzeptierten. Im Nachhinein ärgere ich mich immer noch darüber, das alles naiv hingenommen zu haben. Für den Moment waren die Stillhütchen eine gute Wahl.
Gerade beim ersten Kind wollte ich alles richtig machen und der Tipp meiner Hebamme mit den Stillhütchen war perfekt. Nach kurzer Übung klappte das damit ganz natürlich. Und irgendwann konnte ich auch ohne Stillhilfen stillen.
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Stillhütchen waren eine Hilfe, aber mussten auch besser gereinigt werden - besser als die Brust.
Beim zweiten und dritten Kind klappte das Stillen. Doch was hilft dir das, wenn es bei dir nicht läuft? Zuerst: Vertraue auf deine Hebamme. In manchen Orten gibt es auch Still-Cafés. Dort kannst du mit deinem Neugeborenen hingehen und dir Hilfe von Stillexpertinnen bekommen.
Wenn du wie ich mit wunden Brustwarzen zu tun hast, kannst du Silberhütchen versuchen. Dadurch kannst du den Gebrauch von Brustsalben ggf. sogar ganz vermeiden. Achte auf 100 % echtes 999er Silber wie bei diesem Produkt aus Deutschland:
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Auch meine erste Nachsorgehebamme, die mein erstes Baby akribisch vor und nach dem Stillen wog, um festzustellen, wie viel es getrunken hat, machte meine Stillerfahrung nicht leichter. Eher erzeugte sie dadurch noch mehr Druck. Auch sie sprach irgendwann vom Zufüttern.
Ich wollte aber stillen und vielmehr wollte ich Flaschennahrung verhindern. Stillen ist für mich bequemer und natürlich soll das jede Frau für sich entscheiden. Stillen war für mich die höchste Priorität. Das muss doch klappen!
Irgendwann haben wir in den Augen der Hebamme den Bogen bekommen, die Stillhütchen abgewöhnt (Kind nahm doch auch zu!) und wir wurden mit dem Thema in Ruhe gelassen. Ich stillte mein Baby 13 Monate lang, das zweite stillte ich zwei Jahre und das dritte drei Jahre.
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Die Hebamme würde ich mir rückwirkend besser passend vorab aussuchen. Heute kann man eher froh sein, überhaupt eine Hebamme zur Nachsorge zu finden. Es gibt nicht nur in Berlin einen Hebammenmangel!
Beim zweiten Baby wollte ich keine Stillprobleme mehr haben. Im Krankenhaus hatte ich zwar einen Notfallschnuller und Stillhütchen dabei, benötigte diese jedoch nicht. Ich war positiv eingestellt, dass dieses Mal alles super funktioniert. So war es auch. Mein Baby trank schon im Kreißsaal fleißig an der Brust - ohne Stillhütchen.
Tipp: Wenn es bei dir nur mit Stillhilfen wie Stillhütchen oder am Anfang gar nicht klappt, du aber stillen möchtest, bleib dran. Frage im Krankenhaus oder deine Hebamme um Hilfe.
"Schätzungen zufolge klappt es bei fünf bis zehn Prozent aller Frauen weltweit aus physiologischen Gründen nicht mit dem Stillen." - Quelle: National Geographic
Auch in den Tagen danach und zum Milcheinschuss gab es keine Probleme - Brustwarzensalbe sei Dank. Gelernt hatte ich mittlerweile, dass Stillen nach Bedarf heißt, ihn auch dann anzudocken, wenn er mit dem Mund sucht, obwohl nur eine halbe Stunde / Stunde seit der letzten Mahlzeit vergangen ist. Starre Stillzeiten sind out, was meine Oma verwundert aufgefasst hat.
Ich hatte die Creme und das klappte gut. Brustwarzensalbe ist eine Alternative zu SIlberhütchen.
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Jetzt, mit meiner mehrjährigen Erfahrung als Mama, versuche ich noch mehr auf die Zeichen zu achten, die das Baby schon vor dem Schreien gibt. Z. B. die typische suchende Bewegung des Kopfes mit offenem Mund, der offensichtlich die Milchbar sucht. Ich lasse ihn nicht erst Schreien, sondern lege ihn sofort an.
Sollte er Milch ausspucken und gleich nach dem Stillen erneut suchen, lege ich auch dann erneut an - nach dem Prinzip Angebot-Nachfrage. Ich denke mir, dass er das vermutlich einfach braucht. Besonders an heißen Tagen ist das häufige Anlegen auch zum Durst löschen hilfreich.
Quengelt er leise, bzw. brummt er im Bett vor sich herum, nehme ich ihn auch sofort auf den Arm und versuche ihn zu beruhigen. Sollte er nicht essen / trinken wollen, versuche ich ihn zu einem weiteren Bäuerchen zu bringen, streichele seinen Bauch, auch gerne mit Windsalbe und rede dabei leise mit ihm.
Der ultimative Tipp gegen Bauchweh ist der Fliegergriff! Was haben wir unsere Söhne und unsere Baby-Tochter, durch die dunkle Wohnung getragen. Dabei liegt das Baby gesichert auf dem Bauch auf einem Arm. Die andere Hand schützt das Köpfchen.
Was tun, wenn der Bauch beim Baby drückt? Mein erster Sohn schrie viel und hatte vermutlich Koliken. Das Kind weinte, wir fühlten uns hilflos. Ein wenig Linderung verschafften vordergründig Bauchmassagen und der Fliegergriff, den vermutlich nur Eltern kennen.
Beim zweiten Kind kannten wir das dann schon - aber es wurde nicht leichter. Wir - und unser Baby - mussten da dennoch durch. Es ist eine harte Zeit. Doch auch die schlimmen Nächte gehen vorbei. Bitte versuche keine Taktiken wie das Baby schreien lassen oder "Jedes Kind kann schlafen lernen". Diese sind furchtbar!
Stell dir vor, du brauchst Hilfe und deine einzigen Bezugspersonen lassen dich allein. Stattdessen: Setz dir Ohrenschutz auf, sei für dein Kind (abwechselnd) da, hole dir Hilfe, geh zu einer Familienberatung bzw. Kinderärztin oder Hebamme.
Die Hebamme empfahl mir Sport mit dem Baby zu machen. Dafür legt man das Kind nackt auf den Rücken und führt die Arme zu den Beinen und lässt das Baby in der Luft mit den Beinen Radfahren.
Hier sind ebenfalls Mamas oder Papas Hände auf dem Baby und geben gleichzeitig Nähe. Wenn etwas im Bauch quer hängt, hilft das Fahrradfahren (die Bewegung mit den Beinen) oft sehr gut.
Hand auflegen und leichte Massage half manchmal wirklich gut. Angenehm war für uns beide dabei auch Baby-Massageöl für den Bauch *, das eine verdauungsfördernde Wirkung haben soll.
So geht Bauchmassage beim Baby: Mit Öl den Babybauch im Uhrzeigersinn nach unten rechts (wo der Darmausgang ist) einreiben und leicht massieren. Man merkt schnell, ob das Kind es mag (weitermachen und nicht aufhören, die Stille muss man genießen) oder nicht (weiter herumtragen …). Nähe hilft bei diesen Beschwerden oft weiter. Du kannst sogar mit dem Tragetuch in der Wohnung umherlaufen!
Ein weiterer Bonus ist, dass du durch die Bauchmassage das Gefühl hast, etwas machen zu können, auch wenn dein Baby Bauchschmerzen hat. Als Mama finde ich den Gedanken tröstlich. Außerdem bist du nah bei deinem Baby und liebende Mama- oder Papahände sind ohnehin das Beste. ❤️
Manchmal reicht auch der Finger als Brustersatz, um das Baby zu besänftigen. Wichtig dabei: viel Nähe! Oft genügt ihm sein Beistellbett neben meiner Schlafstätte nicht aus. Dann darf er auch direkt neben mir im Familienbett (Bauanleitung) schlafen.
Ich stillte weiterhin voll, wozu auch meine Hebamme riet. Muttermilch regelt das meiste selbst. Der Kinderarzt / die Kinderärztin sollte befragt werden, wenn diese Beschwerden andauern.
In den Entwicklungskontrollung (die Früherkennungsuntersuchungen) kannst du diese Themen gut ansprechen. Ggf. kann Säuglingsspezialnahrung den nicht- bzw. teilgestillten Kindern helfen. Hier solltest du dir unbedingt Hilfe von Hebammen suchen.
Mein erster Sohn kam zeitgerecht zur Welt und schrie abends viel. Nicht so viel, dass ich ihn als Schreibaby betiteln würde, aber noch genug, um zu sagen, dass ihn etwas plagte.
Mein zweiter Junge, der sich natürlich auch ab und an abends bemerkbar machte, weinte vergleichsweise wenig. Er hatte weniger Bauchweh. Beide wurden rund sechs Monate voll gestillt, an der Ernährung kann es also nicht liegen.
Es wird beschrieben, dass Babys ein unreifes Verdauungssystem haben, die Darmflora muss sich noch entwickeln. Zu Beginn sind zu wenig Enzyme wie Laktase vorhanden. Diese sorgen dafür, dass Milchzucker (Laktose) gespaltet wird.
"Gibt es zu wenig Laktase, gelangt zu viel Laktose unverdaut in den Dickdarm des Babys. Dort lungern hinterhältige Bakterien, die sich an der Laktose satt essen und dann Gase erzeugen. Sie sind Verursacher von Bauchweh, Koliken, Blähungen und Verstopfungen." Weitere Infos auf Wikipedia
Allein das Wissen, dass du und dein schreiendes Baby nicht allein seid, hilft oft. Es geht den meisten Eltern so! Und es hat eine Ursache. Atme durch und denke daran: Du bist nicht allein. Du schaffst das. [Was ich gerne als Erstmama gewusst hätte!]
Pucken ist auch eine gute Idee, sollte dein Baby nicht zur Ruhe kommen, weil es sich durch wirre Handbewegungen selbst weckt. Hilfreich ist da unser Pucksack *. Die Arme werden bei diesem seitlich fest mit einem Tuch umwickelt.
Tipp: Du kannst wahlweise ein großes Tuch nehmen und dein Baby selbst pucken und die Arme an den Körper schmiegen. Pucksäcke sind jedoch bequemer, weil sie nicht von allein aufgehen und lose Enden erzeugen.
Pucksäcke hielt meine Mama für ganz seltsam. Doch für die Babys kann das wunderbar entspannend sein!
Danach sieht Baby aus, wie eine kleine Schmetterlingsraupe (passend zu unserer Raupe Nimmersatt Mottoparty). Für das Baby ist dies, anders als der umwickelte Anblick vermuten lässt, jedoch keine Qual, sondern wunderschön.
So wird ihm das Gefühl des engen Mutterleibes zurückgegeben. Das Pucken funktioniert zudem auch super mit einer Decke oder einem Tuch, muss nur ein wenig geübt werden. Wenn du es nicht glaubst, probiere es aus!
Klar, muss man sich auch beim zweiten Kind erst wieder einspielen. Absprachen mit dem Partner treffen, wer wann wickelt oder diese und jene Aufgabe übernimmt. Bist du allein, versuche dir ein Netzwerk aufzubauen. Das schreibt sich immer leicht, doch manchmal hilft es schon, sich mit anderen auszutauschen.
Durch die Nähe, das Pucken und das Stillen nach Bedarf bekommen wir das Schreien bisher aber relativ gut in den Griff.
Und Remo H. Lago schrieb in seinem Buch Babyjahre * auch erst von der schlimmen 6. Lebenswoche, in der das Schreien seinen Gipfel findet und erst dann wieder abflaut und nach der 12. Woche besser wird. Bis dahin haben wir ja noch ein wenig Zeit zum üben...
Ja, diese ersten 12 Wochen sind herausfordernd. Besonders dann, wenn du von Null auf ein Kind umsteigst. Es ist anstrengend, wie kaum ein Job der Welt. Aber du schaffst das. ❤️
Werdende Mamas kennen vielleicht die Vergesslichkeit, auch Schwangerschaftsdemenz, die sich, verursacht durch den kleinen Menschen im Bauch. Viel Denken ist in diesem Zustand nicht mehr. Bedauerlicherweise hält der Gehirnschwund auch noch in der Stillzeit an - die Stilldemenz folgt.
Weiterbildung in der Elternzeit, welch schöner Begriff. Auch ich nahm mir vor, mich ständig auf dem Laufenden in meinem Marketing-Job als SEO-Expertin zu halten. Das klappt gut, wenn auch ein wenig langsamer. Die wichtigen News habe ich neben einer Fachzeitschrift abonniert, auf Twitter bzw. Threads bekomme ich alles Weitere mit. So weit, so gut.
Nur was ist mit den anderen Plänen? Programmieren wollte ich nebenbei lernen und auch PHP interessiert mich. Das klappte im Mutterschutz noch recht gut, mit Baby, das nicht so oft schläft, kaum noch.
Programmieren lernt man nicht, indem man ein schickes Buch liest. Man muss das Wissen anwenden. Das klappt folglich nur in den Schlafzeiten des Babys (Mein Baby schlief jedoch nie).
Abends ist das schon gestörte Gehirn noch matschiger vom Tag mit Baby und Kita-Kind, das nachmittags betreut wird. Zeit für neue Projekte? Wenig. Also suche ich neue Hobbys wie Sketchnotes und mein Bullet Journal mit denen ich alles verbinden kann.
Man sagt ja, dass das Gehirn trainiert werden muss, um in Form zu bleiben. Bei mir ist aktuell Sparflamme angesagt. Einkaufslisten entstehen in Wunderlist, SEO-Notizen in Trello: Lies Haushaltsplan für die Familie, Termine stehen im Kalender - viel nachdenken muss man im digitalen Zeitalter nicht mehr. Das ist schlimm für das Stillgehirn!
Mir fehlt meine Arbeit und auch das Hineinversetzen in komplizierte Fälle oder auch das Denken selbst. Also gebe ich dem Gehirn Futter. Ich lese fachspezifische Blogs und vor allem englische Bücher (wenn auch meist Belletristik). Bloggen hilft übrigens auch relativ gut.
Ohne Zettel könnte ich dennoch nicht einkaufen gehen. Für so unwichtige Dinge ist kein Platz im Speicher. Ist das schlimm? Für mich nicht. Ich konzentriere mich auf die wesentlichen Sachen: Kinder und Weiterbildung - ohne neue Projekte. Die kann ich auch später noch angehen. Laut Wikipedia gibt es übrigens keinen wissenschaftlichen Nachweise für eine Stilldemenz. Mütter wissen es besser. 😉
Bei mir sind das eher harmlose Dinge. Bisher schaffte ich es glücklicherweise immer, mich nach dem Stillen und vor Öffnen der Tür zu bedecken. 😀
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