Tatsächlich erwische ich mich sehr oft beim Sagen dieses Satzes: "Das ist das schönste Alter!". Doch kann man das überhaupt benennen? Gerade in der Kleinkindzeit entdeckt man immer mehr neue Fähigkeiten des Nachwuchses. Das Kind krabbelt, irgendwann läuft es und wirklich: es kommt der Tag, an dem es nicht mehr mit dem Sprechen aufhört. Doch was ist schöner: die Babyzeit, Kleinkindzeit oder das Schulalter? Auslegungssache.
Ich genoss die Elternzeit: ich, anfangs begleitet vom Mann, alleine mit dem Neugeborenen, um das ich mich plötzlich kümmern sollte. Ich stillte, spielte mit ihm, wechselte die Windeln und freute mich über das erste Lächeln, das mit galt. Auch die ersten brabbelnden Laute erweichten mein Herz, das meine Kinder schon am Tag der Geburt erobert hatten. Es war spannend zuzusehen, wie beide Söhne früh den Kopf hoben, um die sechs Monate krabbelten und saßen, um sich dann doch Zeit zu lassen, um zu laufen. Das Schöne an der Zeit sind die vielen kleinen und großen Entwicklungsschritte. Ich war dabei! Besonders der kleine Sohn, mit dem ich viel mehr Zeit verbrachte, als mit dem großen, ist auf mich fokussiert. Bin ich da, darf nur ich ihn trösten, stillen sowieso. Doch irgendwann hatte ich genug von der Babyzeit. Den Söhnen endlich beim Laufen zuzusehen und die ersten Worte zu hören, das wär's doch! Weg von dem Geschrei, das ich nicht unterscheiden kann und hin zu nächtlichem Durchschlafen!
Na bitte! Beide Söhne liefen als Kleinkinder und sprachen die ersten Worte mit ca. 14 Monaten. Ok, der Kleine lässt sich auch mit 19 Monaten sehr viel Zeit mit dem Sprechen. Egal. Doch die Zeit ist so schön! Die Kinder reagieren auf mich, sie spielen einfach los, finden schnell Freundschaften im Sandkasten, ahmen nach, lernen, mit Besteck umzugehen und sehen einfach zuckersüß aus! Diese kleinen nackten Beinchen auf dem Parkett - tap tap tap -, das tapsige Streicheln der Katzen, die echte Freude, die sie zeigen, wenn man zur Tür eintritt: Kleinkinder sind wunderbar. Doch irgendwann ist man ratlos: wie helfe ich meinem Kind, das sich selbst anziehen will, es aber noch nicht schafft, während wir es eilig haben? Vor allem mit zwei Kindern bin ich da schon mal genervt. Ok, Kleinkindzeit ist toll, wären da nicht dieses vollkommen anstrengenden Phasen. Und der Große ist schon so selbstständig...
Manchmal überkommt mich der Stolz, wenn mein großer Sohn mit 5 (fast 6) Jahren Kinderkreuzworträtsel löst, kreative Experimente (wuah, meine Küche!) macht, am PC Minecraft zock, darauf Buchstaben tippt oder Matheaufgaben löst (alles freiwillig). Ich liebe seine bunten Bilder, seine Liebe für Basteleien und Sandkästen und seinen Faible für Hörspiele. Mit ihm kann man stundenlang Bücher lesen und auch über diese reden. Er nimmt sich große Dinge vor, will nach seinem bestandenen Seepferdchen nun auch den Seeräuber und das Bronze-Abzeichen verdienen. Und das wird er auch. Er freut sich mindestens so sehr auf den Schulanfang wie ich, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er damit auch das Ende seiner sehr schönen Kita-Zeit assoziiert. Freunde zurücklassen, neue finden und hoffentlich mit alten Freunden in derselben Klasse starten. Schön ist auch, dass er klar kommunizieren kann, was ihm gefällt oder missfällt. Er argumentiert so gut, dass ich ich oft ins Stocken komme und selbst darüber nachdenke, was ich denn nun will. Konsequent (antik) sein oder kindbezogen und damit gemeinsame Lösungen in unseren Diskussionen finden. Ohne Meckern. Daran arbeite ich noch.
Es war klar, wie das Fazit ausfallen muss: jede Zeit hat ihre schönen und anstrengenden Seiten. Nochmal den Duft des Babys schnuppern, die ersten Stunden nach der Geburt erleben, sehen, wie sie ihre ersten Schritte machen oder stolz das Gerüst hochklettern. So viele erste Momente aber auch schöne Spielstunden, die man nicht vergessen will und hoffentlich auch nicht wird. Ich sehe meinen Kindern beim Aufwachsen zu, begleite sie durch viele Etappen wie Tagesmutter, Kita und auch die Schule, die neue Herausforderungen mit sich bringen wird. Gemeinsam mit meinem Mann bin ich für unsere Söhne da. Wir schauen zu, sehen nach vorne, genießen und machen mit. Familienleben.
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Irgendwie könnte es da auch um meine Familie gehen..
Wir haben auch zwei Söhne ( fünf und 15 Monate), selbstständig der eine, anhänglich der andere 🙂
Die Zeit hast du sehr schön beschrieben..
Ich bin sehr froh, dass ich zusammen mit meinem Mann dies alles meistern kann!
Huhu Lean,
witzig, dann sind unsere Söhne gleich alt. 🙂
Manchmal überlege ich wirklich, wie wir das nur alles aushalten. ^^
Meistens ist es jedoch schön (wenn man keinen Stress im Nacken hat oder sich selbst Stress macht...).
Liebe Grüße
Sarah
Interessante Überlegung, welches das schönste Alter ist. Wenn ich fremde Kinder im Kindergartenalter sehe, dann rutscht mir immer raus: "Das ist die schönste Zeit." Sie sind dann noch so neugierig, mutig und voller Leben. Alles so kleine Michels aus Lönneberga.
Bei meinem eigenen Sohn kann ich gar nicht sagen, welche Zeit ich am liebsten mag. Jede hat was. Und da klammere die Pubertät explizit mit ein. Es kursieren so viele Schauergeschichten von "Pubertieren", die ihre Eltern in den Wahnsinn treiben. Kann ich nicht bestätigen - was natürlich nicht heißt, dass es hier keine Diskussionen gibt. *g*
Huhu,
diese Sätze sagt man doch aber nur, wenn man gerade in einer schönen Situation steckt, z. B. die fremden Kinder niedliche Sätze sagen. Das "Schlimme" dahinter vergisst man leicht. 😀
Von der Pubertät wage ich noch nicht zu reden. Obwohl: kürzlich find ich ein Jesper Juul Buch an, in dem er schreibt, dass viele die Pubertät als sehr schlimm beschreiben, er das aber nicht so sieht.
Ein paar Jährchen habe ich ja noch. Erstmal die Zahnlückenpubertät durchmachen. Ach nee, die gibt es ja auch nicht laut Juul. 😉
Schön, dass du auch positiv davon sprichst! 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Ein interessanter Beitrag. Aber hat nicht jeder Lebensabschnitt etwas schönes.
Aber für mich persönlich ist die Baby- und Kleinkindzeit am schönsten. Dann sind die Kleinen noch unbekümmert und gehen einfach drauf los und entdecken neue Dinge.
Im Schulalter sind sie zwar auch noch unbekümmert, doch dann beginnt schon so langsam der Ernst des Lebens.
Hi Isabel,
ich freue mich auch auf den "Ernst des Lebens". Noch machen meinem Sohn Vorschulaktivitäten sehr viel Spaß.
Ich denke schon, dass das zumindest am Anfang so bleiben wird.
Liebe Grüße
Sarah
Hallöchen
Also deinen Beitrag kann ich nur empfehlen. Jeder sollte solche Meinungen haben wenn es um Kinder geht.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Sarah, du hast deinen Text zu unserer Blogparade eingereicht, aber leider nicht verlinkt. Bist du so lieb, das nachzuholen? Vielen Dank, Nicole von das Elternhandbuch
Hallo Nicole,
danke für die Erinnerung. Mein Text entstand schon vor der Blogparade. Jedoch habe ich gerne zur Auswertung verlinkt. 🙂
Viele Grüße
Sarah
[…] Sarah aus Berlin hat zwei schnieke Söhne und berichtet auf „Mamaskind“ sehr unterhaltsam über ihren Alltag mit den Jungs. Zu unserer Frage hat sie eine ganz klare Meinung. Sie beschreibt das schönste Alter im folgenden Text: https://bitte.kaufen/magazin/familie/entwicklung/das-ist-das-schoenste-alter/ […]
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[…] ein paar Jahren schrieb ich darüber, dass jedes Alter das Schönste ist. Das denke ich noch immer und doch hat jede Phase etwas Anstrengendes. Das gilt auch für […]
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