Wir befinden uns im "Lockdown-Light" und schon kommen erste Anfragen: Wie feiern wir Weihnachten mit der Familie in der Corona-Zeit? Auf jeden Fall anders als sonst: im noch kleineren Rahmen oder vielleicht nur online.
Meine Eltern fingen selbst davon an: Wenn alles so bleibt wie bisher, steigende Zahlen, Empfehlungen zur Verringerung der Kontakte, würden sie eher von einem gemeinsamen Fest absehen. Uff. Aber das haben wir doch immer... Das zählt nicht mehr.
Diesen Gedanken finde ich vernünftig, wenn er auch schmerzlich ist. Ein Weihnachten ohne Eltern? Ohne Oma und Opa? Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Es kommt darauf an, wie der Lockdown-Light wirkt, ob die Zahlen zurückgehen. Deshalb werde ich mich an die Empfehlungen halten, als Laie kann ich die Situation nicht einschätzen.
Unsere Omas und Opas werden wir eher nicht besuchen, da wir als potenzielle Virenschleuder eher die Gefährder sind. Das geht so schnell: Zack, gab es in der Herbstferien einen Corona-Fall in der Klasse meines Sohnes. Die Lehrerin hatte einen positiven Corona-Test.
Nur die erste Sitzreihe musste in Quarantäne - was ich immer noch seltsam finde. Und: diese Kinder wurden auch nicht getestet. Logisch, dass es so zu keinen weiteren Fällen kam. Wir waren kurz danach alle sehr schlimm erkältet, angefangen bei meinem Sohn. Das kann natürlich Zufall sein, doch einen Test haben wir bei Erkältungssymptomen nicht machen lassen (wo auch?) Wir hatten keine lebensbedrohlichen Symptome.
Immerhin zeigt diese Simulation von El País sehr bildhaft, wie Aerosol verteilt wird, wenn keine Maske getragen wird (nach unten scrollen für Animation). Patient 0 ist hier passenderweise auch die Lehrkraft:
An Heiligabend ist eigentlich ein Essen mit meinen Eltern bei uns zu Hause geplant. Ob das stattfindet, entscheiden wir gemeinsam kurzfristig. Das Wichtigste ist: die Familie schützen.
Die letzten Monate trafen wir uns nur draußen, was zu Weihnachten recht schwierig ist. Nicht unmöglich, denke ich da an ein schönes Beisammensitzen an der Feuerschale, doch ziemlich sinnfrei bei der Kälte.
Ehrlich gesagt, ist es nicht möglich, die Familie nicht zu umarmen. Gerade die kleinen Kinder kuscheln so gerne, da ist Nähe vorprogrammiert. Als ich meine Oma im Sommer das letzte Mal sah, sagte ich auch: "Keine Umarmung" - um sie zu schützen. Kurz darauf umarmte sie mich und meinte: "Ach was!"
Ich kann es verstehen, unsere Eltern und Großeltern wollen die Verbindung halten, uns bei sich haben, die Enkel knuddeln. Nichtsdestotrotz ist und bleibt es kompliziert. Vielleicht wird es auf weitere Kontaktbeschränkungen hinauslaufen?
Schwierig finde ich auch: Woher weiß ich, dass die anderen gesund sind? Dass nicht von der Familie das Virus zu uns gebracht wird? Das kann ängstlich klingen, darf es auch, angesichts der Entwicklung. Vom Kleinreden der Corona-Pandemie halte ich nichts.
Der Besuch des Weihnachtsmarktes 2020 fällt auch aus:
Seelisch stelle ich mich also auf ein Fest ohne Verwandtschaft ein. Deshalb haben wir die Online-Wunschlisten der Kinder auf bitte.kaufen auch so gefüllt, dass wir die wichtigsten Geschenke besorgen. Also die Dinge, die sich die Kinder am meisten wünschen.
Meine Mama schlug vor, im Fall des Wegbleibens einfach ein Paket zu schicken oder die Sachen gleich zu uns zu senden. Vielleicht machen wir dann ein digitales Auspacken via Zoom?
Das wäre eine sehr sichere und seltsame Methode, wie man in der Corona-Zeit Weihnachten mit der Familie feiern kann. Auf jeden Fall hätte ich dann kein mulmiges Gefühl.
Sofern wir uns doch zum Feiern mit der Familie entscheiden, dann auf jeden Fall einzeln. Wir werden an der Regel festhalten, die nur einen anderen Haushalt erlaubt.
Mit einem Tag Pause werden wir unsere Eltern sehen und unsere Großeltern eben anrufen. Wie gesagt, bin ich hier noch sehr unsicher: Was bringt es, wenn man nacheinander feiert und sich doch alle hintereinander sehen (und garantiert keinen Abstand halten).
Hier müssen wir noch klären, wie wir das handhaben. Mein Mann sieht das alles entspannter als ich. Vielleicht auch, weil er nicht täglich die Nachrichten verfolgt.
Jetzt haben wir so lange Social Distance betrieben, dann kann man das zu Weihnachten auch noch weitermachen. Kontakt halten finde ich wichtig, aber nicht mit Umarmungen und vor allem: nicht um jeden Preis.
Gesundheit geht vor und das gegenüber der Familie durchzusetzen ist sicher nicht bei allen logisch nachvollziehbar. Stress an Weihnachten ist vorprogrammiert. Dann lieber von vornherein transparent kommunizieren, was wichtig ist und dazu stehen.
Da wir gerne Schrottwichteln machen und natürlich nicht alle Freunde zu uns einladen können bzw. wollen, hab ich mir etwas überlegt. Ich werde ein postalisches Schrottwichteln auf die Beine stellen!
Dazu bekommt jeder eine Adresse zugewiesen, an die er ein Schrottgeschenk schicken darf. Schrott wird hier definiert als Sache, die man im Haushalt hat, aber nicht mehr braucht.
Geplant ist zudem das Auspacken im Videocall - mit allen Freunden! Das könnte lustig werden. 🙂 Das findet dann selbstredend ohne Würfeln statt, aber sicherlich ist das ein oder andere witzige Geschenk dabei. Letztes Jahr hat sich jemand riesig über ein Fleischthermometer gefreut!
Weitere Ideen zum Tele-Schrottwichteln: Gemeinsam dabei essen, Kerzen anzünden und wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen lassen.
Damit die Weihnachtszeit ohne unsere Freunde nicht so trostlos wird, verabreden wir uns selten nur vereinzelt (mit einem Haushalt) bzw. spielen wir Online-Spiele in der Corona-Zeit.
Neu dabei - und nur für Erwachsene: Among us (iPhone, Android, Steam), das kostenfrei mit Werbung auf Smartphones erhältlich ist und bei Steam 3,99 € kostet. Man spielt im Team und muss herausfinden, wer der Mörder ist, der heimlich alles abmetzelt. Witzig, wenn man in der Abstimmung den Verdacht via Zoom von sich ablenken kann.
Mit drei Kindern ist man eh nicht allein. Für den Kontakt zu den Omas und Opas machen wir viele Videocalls. Das kann selbst die 3-Jährige schon, die zu gerne "zaubert" - also Face-Filter anwendet. Und wer weiß, vielleicht sieht es im nächsten Jahr dann schon besser aus. 🙂
Ein "So haben wir es immer gemacht" lasse ich eh nicht mehr gelten. Man muss mit der Zeit gehen, mit neuen Entwicklungen - auch unabhängig vom Weihnachtsfest in der Corona-Zeit.
Besinnliche Tage zu Hause mit der Familie und den Liebsten, die eben online dazukommen. Es ist kein Ersatz für den echten Kontakt und doch eine Lösung für den Übergang. Möge er nicht mehr lange anhalten.
Ändert ihr etwas? Bleibt alles beim Alten und ihr seht Familie und Freunde? Ich freue mich über den Austausch hier. 🙂
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Wir haben unsere Eltern seit den Sommerferien nicht mehr gesehen (und davor nur Weihnachten, normalerweise wären wir ab und an ein Wochenende in die alte Heimat gefahren. Aber wir waren auch in Sommer vorsichtig und es ist zu weit, um sich nur für eine Stunde draußen irgendwo zu treffen. Wir halten uns die Möglichkeit offen, uns ab dem ersten Ferientag eine Woche zu isolieren und erst dann zu den Eltern zu fahren, auch wenn wir so natürlich nicht Heiligabend zusammen sein können. Aber wer weiß, wie die Situation bis dahin aussieht. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass wir in unserer Familie das alle ähnlich einschätzen.
Hallo mihani,
das finde ich eine gute Lösung und super vorausschauend.
Ich drücke euch die Daumen, dass alles klappt und bleibt gesund! <3
Liebe Grüße
Sarah
Wir verbringen sonst Heiligabend immer in Berlin mit der Familie meines Freundes: Insgesamt 7 Erwachsene und 5 Kinder. Danach fahre ich immer mit meiner Tochter zu meiner Mutter in den Norden, die weiter keinen Besuch hat. Manches Jahr ist sie auch schon über Weihnachten in den Urlaub gefahren und wir haben sie dann über Silvester besucht.
Dieses Jahr treffen wir seit Oktober andere Leute nur noch draußen. Einzige Ausnahme sind die Kitafreunde meiner Tochter, weil sie sowieso 5 Tage pro Woche eng zusammen sind. An Heiligabend werden wir zu dritt zu Hause sein und am Tag darauf fahre ich mit meiner Tochter zu meiner Mutter. So ist derzeit der Plan. Komplett allein lassen möchte ich sie auf keinen Fall, und die Familie meines Freundes hat hier sehr viel mehr familiäre Anbindung untereinander als meine Mutter. Also verzichte ich lieber auf die Freund-Familie.
Hi Julia,
danke für deine Gedanken!
Stimmt, man darf auch die andere Seite nicht vergessen: Familie, die keinen Kontakt haben, ihn aber brauchen. <3
Schöne Lösung.
Bleibt gesund! <3
Liebe Grüße
Sarah
Wir verbringen Weihnachten zu Dritt quasi allein. Die Jahre davor flogen wir über die Feiertage von Zürich nach Dresden, wo die Schwiegermutter/Oma und Freunde leben.
Wann wir sie alle wieder sehen werden? Ungewiss und von so vielen Faktoren abhängig. Kein unnötiges Risiko eingehen, lautet hier die Devise.
Unschön hin oder her...
Macht es euch hübsch!