Boah, waren wir es satt, alles alleine machen zu müssen: Haushalt mit Kindern! Während die Söhne bestenfalls nach dem Essen ihren Teller abräumten und dann verschwanden. So geht das doch nicht, dachten wir und fanden eine schöne Lösung, auf die wir eher hätten kommen sollen. Eine Familienkonferenz ist die Antwort: Kommunikation mit Kindern. Wer nicht redet, bekommt auch kein Ergebnis!
Beim Frühstück saßen wir gemütlich zusammen und sprachen unser Problem an. Aus unserer Sicht machen wir die ganze Hausarbeit allein. Wir wünschen uns Hilfe, damit wir auch mehr Zeit für schönere Dinge haben: mit den Kindern spielen z. B. Das erzählten wir unseren Kindern und schlugen vor, mal alle Aufgaben aufzuzählen, die im Haus anfallen.
Vor allem der fast 5-Jährige war eifrig dabei und listete Aufgaben im Haushalt auf. Zuerst werden diese wie beim Brainstorming nur gesammelt. Zwischenrufe dazu "Das will ich machen!" lenkten wir auf später. Heraus kam eine ganze Liste mit Aufgaben.
Erst nachdem wir alle Aufgaben im Haushalt in einer Liste zusammenstellten, fiel das Verteilen an. Der Fokus lag hier auf Freiwilligkeit. Keiner soll etwas machen müssen, was er verabscheut (nur beim Putzen kommen wir wohl nicht drum herum). Abgesehen davon, dass keiner von uns gerne Hausarbeit verrichtet. Doch ich liebe Ordnung im Wohnzimmer, da muss zumindest eine gewisse Grundsauberkeit bestehen.
Die Söhne sprachen sich erstaunlich spontan für das Ein- und Ausräumen des Geschirrspülers aus. Hier bin ich gespannt, inwiefern das praktikabel ist. Doch es gilt: der Plan ist nicht fest, es kann getauscht werden. Dafür ist die Familienkonferenz (Werbelink) auch sehr wertvoll: im Gespräch mit den Kindern bleiben. Darüber schrieb ich bereits im Detail:
Wir waren uns einig, dass wir alle gemeinsam den Tisch decken und abräumen müssen. Anders schaffen wir es nicht, uns zwischen den häufigen Mahlzeiten den Kindern zu widmen. Zumal es sehr schnell geht, wenn man zu fünft den Tisch deckt!
Ich schlug vor, dass jeder seine eigene Wäsche in den Schrank packt. Das ist bei uns das größte Wäscheproblem: die vielen Kisten sauberer Wäsche, die alle ignorieren. Das Phänomen gibt es bei uns auch bei den Schuhen: stellt jemand seine Schuhe vor den Schrank, machen alle anderen es auch. Ab sofort gilt: diese sofort wegräumen!
Die Zimmer wandern wieder hoheitlich in den Aufgabenbereich der jeweiligen Bewohner. Der kleine Sohn wird noch etwas mehr Hilfe brauchen, als der große. Mir ist wichtig, dass sie diese erfragen. Wir helfen gerne, machen es aber nicht freiwillig allein. Wir wollen alle an einem Strang ziehen. So funktioniert Familie, vor allem mit drei Kindern!
Geordnet nach Personen ist die Aufgabenliste gar nicht mehr so riesig! Wir haben einen richtigen Haushalt-Organisationsplan für unsere Familie erstellt.
Wichtig war auch: die Kinder sollten Aufgaben bekommen, die überschaubar sind. Z. B. Wäsche hört nie auf, das ist deprimierend (dafür eröffne ich noch eine Eltern-Selbsthilfegruppe), doch ein Geschirrspüler ist schnell geleert.
Der kleine Sohn hat nur wenige Aufgaben, dafür übernahm er aber auch Verantwortung für seine Zimmerpflanze. Hier bin ich gespannt, wie oft er Lust hat, den Geschirrspüler auszuräumen. Ich schätze, die Anfangseuphorie ist hier schon vorbei...
Putzen ist unser Endgegner. Wir hassen es beide, wollen das aber auch nicht in fremde Hände geben. Also einigten wir uns darauf, dass jeder ein Bad putzt, ich das restliche Haus in Ordnung halte und Sascha aufwischt.
Es is übrigens nicht hilfreich, ein Kind zu ermahnen, es solle so und so putzen. Das sorgt dafür, dass es das gar nicht mehr machen will. Ich Doofnuss. Meckern ist eh keine gute Erziehungsstrategie, habe ich gemerkt. Immer, wenn wir wirklich mit den Kindern im Gespräch sind, erzielen wir viel bessere Ergebnisse, nein, überhaupt Ergebnisse. Wir erreichen sie direkt und bekommen mit, was sie bewegt.
Ob unsere Aufteilung gerecht ist? Die Hauptsache ist, dass wir damit glücklich sind. Ich bin es, wenn es sauber und ordentlich ist und Sascha, wenn er etwas zum Anziehen im Schrank hat. Hier wird sich allerdings noch zeigen, ob unser Plan realistisch ist. Da wir sehr konträre Arbeitszeitmodelle haben, könnte das noch ein Problem werden. Aber das lösen wir sicher auch zu gegebener Zeit.
In der Küche ist der zentrale Ort: hier treffen sich alle hungrigen Familienmitglieder, die "Was gibt's zu essen?" grummeln. Seit kurzem haben wir ein Whiteboard, das uns die laufende Woche zeigt. Alle wichtigen Termine unserer Familie, das Mittagessen sowie Dinge rund ums Haus (Müll wegbringen, der Katze Medikamente geben) sind dort vermerkt.
Geplant ist noch ein schöneres Erscheinungsbild (Handschrift!) mit einer extra Stiftfarbe für jedes Familienmitglied und natürlich soll auch unsere Haushaltsliste mit den Kindern dort angepinnt werden.
So sehen die Kinder sofort, was für den jeweiligen Tag ansteht und wir, bzw. Sascha, welche Mülltonne vor die Tür gestellt werden muss. Wer sich tiefer für das Thema Mental Load interessiert, sollte zudemunbedingt bei Patricia vorbeischauen:
Du hast darüber gebloggt oder würdest das gerne? Verlinke mich gerne und trage dich hier ein, ich teile passende Beiträge gerne in meinen Social Networks. Du auch? 🙂 Kommen genug Beiträge zusammen, erstelle ich gerne einen zusammenfassenden Blogpost. <3
Du kannst bis zum 11. Juli 2019 mitmachen!
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Hallo!
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LG
*edit bearbeitet wegen Werbung. Admin
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