Als ich so vor mich hin twitterte, traf ich einen Nerv. Eine Sache, von der anscheinend viele meiner Generation betroffen sind. Ist das schon ein Generationenkonflikt zwischen Eltern & Kind bzw. Oma und Enkelin?
Nie meldest du dich bei mir!
Ok, ich fahre wirklich kaum noch zu meiner Oma (weil weit und sehr stressig mit drei Kindern auf kleinem Wohnraum) und ich rufe sie selten an. Vor einer Weile war das häufiger, doch ich hatte keine Lust mehr zu hören, dass sie immer so selten angerufen wird (von Person XY, von mir usw). Das ist keine gute Basis für ein Gespräch und ist eher nervig. Ich habe vorher immer schon ein schlechtes Gefühl.
Mein Tweet löste eine bunte Diskussion aus:
Einige haben dasselbe Problem. Ich nenne es Problem, weil es mir persönlich Stress bereitet, den ich nicht haben will. Denn eigentlich strebe ich Entschleunigung an: Mich von den Dingen trennen, die mich belasten.
Nun trennt man sich ja nicht unbedingt von Omas, doch die Erwartungen der älteren Generationen sitzen mir im Nacken. "Ich solle doch mal Oma anrufen." Das erzeugt in mir Stress und genau das Phänomen, von dem ich mich lösen wollte: daran zu denken, was andere von mir erwarten.
"Das hat wohl mit sozialen Regeln zu tun: Respekt vorm Alter, jung grüßt alt zuerst und offenbar ruft jung immer alt an, während alt sich beschweren darf, wenn jung mal nicht anruft. Ist besch*, krieg ich aber nicht mehr raus. Ich nehme hin, dass sie hin und wieder sauer sind." - @KruStentier
Ich verstehe dieses Denken nicht. Genau so bin ich aufgewachsen, dennoch darf ich dieses "Konzept" Kind muss Ältere anrufen, statt auch andersherum, fragwürdig finden. Respekt sollte in beide Richtungen funktionieren und "Respekt vor den Älteren" natürlich auch den Jüngeren gegenüber gelten. Deswegen machen wir das doch alles mit dem aktiven Zuhören aus der Familienkonferenz!
"Die haben leider alle Telefone, die nur in eine Richtung funktionieren." - @Ruhrpottmom
Ich hasse telefonieren. Ein Grund mehr, warum ich selten anrufe (zum Geburtstag). Manchmal kann ich mich überwinden, bei der Kita-Platz-Suche, doch meistens gebe ich Telefonate an meinen Mann ab.
Mit meinen Eltern mache ich sehr häufig Video-Telefonie. Die Kinder lieben das und ich glaube auch meine Eltern. Zwischendurch schicken wir Telegram-Nachrichten mit Bildern und Alltagsschnipseln. Und das macht mir Spaß!
Auch Saschas Großeltern haben Internet zu Hause und Telegram. So bekommen sie auch Bilder ihrer Ur-Enkel zu sehen. Ich liebe es, wenn man sich Neuerungen öffnet, man bereit für Technik ist. Das wäre doch eine tolle Idee! Meine Oma mag es jedoch nicht versuchen, doch vielleicht bekomme ich sie noch liebevoll überzeugt. Den Video-Chat mit uns (via Eltern) fand sie auch toll!
Ich neige ja dazu, man merkt es wohl, immer erst stur zu sein. Erinnert mich daran, wenn mein Sohn sich mal wieder weigert, Flöte zu lernen, obwohl es Noten gibt.
Daher finde ich eine Antwort sehr schön, die mich dann doch ein wenig auf den Teppich zurückholte:
"Typischer Generationenkonflikt! Dein Missmut ist völlig verständlich. Allerdings hat die ältere Generation es noch so eingetrichtert bekommen und wird es sich auf die alten Tage nicht abgewöhnen können. Der Klügere sein. Nachgeben. Und es sich auf das Karma Konto schreiben ;)" -@Kiezgeplauder_podcast
Karma-Punkte kann man immer gebrauchen und die Oma habe ich auch lieb! Ich legte ein bisschen Sturheit ab und rief meine Oma vorgestern an. (Vielleicht wurde ich ja überrascht?) Nein. Sie sagte mir, dass sie auf einen Anruf letzte Woche gewartet hätte. Ich sagte, sie hätte ja auch anrufen können. Ein Fortschritt. Immerhin kann ich dazu stehen. Und lieb haben kann ich sie dennoch. 😉
Lies jetzt weiter in Mama
Verrückt, dass es schon drei Jahre her ist, seit ich über mein Bullet Journal und die Planung und Umsetzung schrieb. Inzwischen habe ich viel ausprobiert, sogar meine Planung einzig mit digitalen Notizen, Trello und Kalender, doch das klappte nicht. Ich brauche ein Bullet Journal im Notizheft, weil mich das glücklicher macht. Meine liebsten Bullet Journal […]
Mental Load gibt es, keine Frage. Doch Mental Load taucht aktuell überall auf, mir ist es zu viel. In den Blogposts und Artikeln steht, dass die Mütter den Großteil der Verantwortung und Organisation tragen. Ich kann es nicht mehr hören. Die Mental Load Debatte fühlt sich für mich eher nach Mimimi an statt nach Problemlösung: […]
Die 40-Stunden-Woche als Vollzeit-Definition muss endlich wegfallen! Wir kommen ins Straucheln bei der täglichen Care-Arbeit, obwohl wir uns diese sehr gut gemeinsam aufteilen. Wir hetzen von Arbeit zu den Kindern, die Kitas und Schulen haben mitunter kürzere Öffnungszeiten. Gesellschaft, Unternehmen, Lobbies, ändert euch endlich!
Hier ist es nicht anders. Meine Oma versuche ich wöchentlich anzurufen, aber manchmal klappt es nicht. Meine Schwiegeroma rufe ich seltenst an, sie redet mir zu lange und beschwert sich, das nervt mich. Ich denke, die Alten wollen niemandem zur Last fallen und nicht nerven, drücken ihre Bedürfnisse dann in den seltenen Telefonaten mit Unzufriedenheit aus.
Ich telefoniere auch nicht gerne und dann kriegt meine eigene Oma, die schon verwitwet ist und weit weg wohnt, meine Telefonzeit. Die Schwiegeroma kriegt dafür mehr Besuche/ Geburtstage live mit.
Hi Holly,
danke für deinen Kommentar!
Ich frage mich dann auch, was das Meckern bezwecken soll?
Jedenfalls nicht, dass man gerne wieder anruft. Dieses olle Gefühl mag ich nicht haben.
Dann mache ich lieber etwas anderes...
Besuche sind da eine schöne Alternative wenn es geht! <3
Liebe Grüße
Sarah
Muar, ich hasse telefonieren. Schon immer. Gehörte nie zu denen, die ewig am Telefon quastchen konnten. Sobald ein Telefonat ansteht, stehe ich unter Stress und ich merke beim Telefonieren, dass ich ungeduldig und leicht gereizt bin. Ich liebe das Zeitalter der Sprach - , Video - und Bildnachrichten, denn auch da kann man schnell mal ein Update geben. Wenn Schwiegereltern mal wieder verreist sind, machen wir auch Videochat. So ist es für die Kinder doch näher, als nur eine Stimme, die aus einem Apparat kommt.
Meine Familie sagt immer, sie rufen mich nicht an,w eil sie ja inzwischen wissen, dass ich nicht gerne telefoniere, aber es schwingt dennoch immer ein unangenehmer Unterton, gar ein leiser Vorwurf darin mit.
Juchu, Sari, du verstehst das. 🙂 Mir fehlt am Telefon auch die Mimik, um Missverständnisse zu verhindern (bei mir ein ganz großes Thema.)
Klar, den Kindern gefällt es auch besser. Vor allem, weil sie über Messenger "zaubern" können.
Sich also neue Gesichtsmasken suchen können. Haha.
Diese Vorwürfe, wozu das alles?