Wenn man sich überlegt, dass das Baby erst 9 Monate alt ist, ist man sich als Kinderloser über das Verhalten vielleicht erstaunt. Eltern werden dieses frühe Aufkommen des eigenen Willens kennen. Mein kleines Baby kann nämlich schon jetzt einen Bockanfall bekommen, wenn es etwas nicht bekommt. Z. B. den geliebten Türstopper.
Die Türstopper zählen definitiv zu den nicht ganz ungefährlichen Dingen unseres Haushaltes. Im Kinderzimmer konnte ich das schwere Metallding bereits gegen eine kuschlige, schwere Eule ersetzen. Im Schlaf- und Wickelzimmer schützt noch ein kleiner Metallklotz den gläsernen Schrank vor der Tür. Der Babysohn liebt es, den Türstopper umzuschmeißen und ihn durch die Gegend zu kullern. Wäre er nicht so verdammt schwer, hätte ich nichts dagegen. Ein Wunder, dass er sich noch nicht seine winzigen Finger eingeklemmt hat. Täglich stelle ich also den Klotz ein paar Ebenen höher, wenn mein Baby in der Wohnung krabbelt und setze ihn wieder ab, wenn ich lüfte. Mehrmals am Tag. Die Lösung könnte so einfach sein: ein einfacher Keil könnte die Tür offen halten, ohne eine kleine Gefahr für das Baby zu sein.
Was soll mit den anderen potentiellen Gefahren für das Baby passieren? Blumentöpfe, Kabel, Gardinen, Katzenstreu, kleines Spielzeug und vor allem: Katzen. Wir beschlossen, dass der kleine Sohn alle Räume der Wohnung erkunden darf. Während ich den Haushalt mache, wuselt er neben mir durch die Zimmer, in meinem Blickfeld. Jedoch kann ich ihn nicht vor allen Dingen beschützen: eine Katze, die er eben noch streicheln konnte, kann auch zeigen, dass es ihr reicht, schlimmstenfalls durch Kratzen. Kleinteile wurden schon oft aus dem Mund geholt. Das lässt sich mit einem Lego-begeisterten großen Bruder nicht verhindern. Aber auch Gemüseschalen und Katzenfutter wurden schon erfolgreich aus seinem Mund gerettet.
Und das Baby? Bekommt einen ausgeprägten Bockanfall. Das Weinen, das bei Hunger oder Schmerzen einen flehenden Ton hat, klingt dann sehr wütend. Er beschwert sich, dass ihm sein Spielzeug weggenommen wird. Entferne ich den Türstopper während der Kleine auf ihn zukrabbelt, ändern sich seine zarten Gesichtszüge noch in der Krabbel-Bewegung. Ihm gefällt es nicht und er äußert sich lautstark. Ihn in diesen Momenten selbst ausprobieren zu lassen, ist keine Alternative, da der Lerneffekt nicht vorhanden ist. Das merke ich an seinem Verhalten gegenüber den Katzen: er liebt es, sich in ihr Fell zu kuscheln, merkt aber noch nicht, wann sie genug haben und muss von mir gerettet werden, wenn ich es rechtzeitig schaffe. Mein 5-Jähriger Sohn kann die Zeichen auch nur in manchen Fällen deuten. Das muss dieses lebenslange Lernen sein, von dem alle sprechen.
Dennoch werde ich die Katzen nicht wegsperren, denn sie sind nicht aggressiv. Wichtig ist mir, dass die großen Gefahren wie Steckdosen, Sturzauslöser etc. gesichert sind. Wir haben keinen Eckenschutz und auch keine Schubladen- und Schranksicherungen. Bisher lässt er sich meist mit einem "nein" von seiner Tat abbringen. Unseren Staubsaugroboter kann indes nur eine Kiste schützen, der ist einfach zu interessant, wenn er auf seine Saugtour (nicht zu verwechseln mit Sauftour!) geht. Auch Fernbedienungen, Spiele-Controller und unsere iPhones sind Objekte der Begierde, die er eigentlich nicht haben darf. Eigentlich. Siegt die Müdigkeit, wird diese Einstellung aber hinfällig. Schlaf oder zumindest ein bisschen Dösen lässt die Konsequenz hinfällig werden.
Die Bockanfälle kann man nicht verhindern, sie werden erfahrungsgemäß leider zunehmen. Auch wenn es dazu gehört, für mich ist der Umgang mit diesen nicht leicht und strapaziert meine Nerven ganz ordentlich. Noch ist es ein zarter Beigeschmack auf die irre Zeit, die noch kommen wird. In drei Monaten wird mein Baby ein Kleinkind, dann geht es erst richtig los...
Wie geht ihr mit Dingen um, die euer Baby nicht haben darf? Werden eure Babys und Kleinkinder auch schnell wütend oder lassen sie sich durch etwas anderes ablenken?
Lies jetzt weiter in Baby- & Kinderentwicklung
Wie das Kind trocken werden kann, ist eine brennende Frage. Ich weiß gar nicht, wie oft ich selbst googelte, wann ein Kind trocken sein sollte. Ich nehme die Antwort vorweg, die ich als Dreifachmama so bestätigen kann: Es kommt drauf an, nämlich aufs Kind. Wie das bei uns und anderen war, erzähle ich dir in […]
Das Kind will nicht schlafen oder steht immer wieder auf? Das kann belastend sein! Das erwartet man ja höchstens bei Babys, dass sie abends schreien und nicht einschlafen. Man denkt an Koliken und dass das nach 12 Wochen besser wird. Wurde es auch - bei einem unserer Kinder. Die anderen beiden schlafen bis heute abends […]
Vorpubertät oder erste Anzeichen der Pubertät - egal, wie man es nennt, die Pubertät beginnt hier mit zehn Jahren. Von körperlichen Anzeichen bis zu den noch deutlicheren: Etwas hat sich im Verhalten geändert. Und damit auch die Dinge, die mein Sohn tut. Ich habe das Gefühl, dass die Kinder heute früher damit starten. Und das […]
Bei uns wird ebenfalls gebockt. Das bedeutet, dass er sitzender weise heult und sich weigert die Augen aufzumachen. Dabei kullern dann auch 2-3 Tränen aus den Augen. Ignoriert man dieses Verhalten, dann ist das ganze prozedere auch nach einer halben bis ganzen Minute vorbei.
Gesteigert sieht es so aus, dass er sich auf den Boden schmeißt. Dann dauert das unter Umständen eine Minute länger, aber danach können auch schon wieder Faxen gemacht und sich kaputt gelacht werden.
Hi Hanna,
ich musste immer aufpassen, nicht zu lachen, wenn der große Sohn anfing zu bocken. Und auch jetzt beginnt diese interessante Zeit. Ich weiß gar nicht, was sich die Natur dabei gedacht hat, Kinder zum Bocken zu bringen. 😀
Vor allem das auf den Boden schmeißen. Zum Glück geht das vorüber. Ich bin sehr dankbar, dass ich schon einen großen 5-Jährigen habe, der dem Kleinen oft ein gutes Beispiel ist.