Eigentlich sollte man das nicht Training, sondern Kennenlernen nennen. Wie einst unsere Mamas und Omas, entschlossen auch wir uns zu einem frühen Töpfchenkennenlernen. D.h. der (noch) Windelracker wird zu bestimmten Zeitpunkten auf sein neues Froschtöpfchen gesetzt.
Update: Bei meinem zweiten Sohn sehe ich das Töpfchentraining nicht mehr als hilfreich, sondern als unnötig an: Sauberkeitserziehung: Kein Töpfchenstress für Kinder!
Bei uns hat er die Ehre, nach dem Nachtschlaf (bei der Tagesmama nach dem Mittagsschlaf) auf den Topf zu dürfen. Das fing schon im frühen Sitzalter an. Natürlich nur für ein paar Minuten und ganz ohne Druck. Unser Knirps lernt es, regelmäßig diesen wundervollen Ort zu nutzen und dabei stillzuhalten, wobei ihm Letzteres nur mühsam gelingt. Dennoch begann diese Regelmäßigkeit schon mit etwa 10 Monaten. Sie lernen den Topf kennen, sehen, dass auch die anderen Kinder darauf sitzen bleiben und auch dafür gelobt werden, wenn sie erfolgreich waren. Wie bei der Konditionierung klappt das Lob-Modell sehr gut.
Seine Erfolgsquote steigt dabei nahezu täglich. In den vergangenen drei Tagen war Pullerfritze zwei Mal erfolgreich. Wie das geht? Ohne Druck und viel Liebe und Zureden natürlich! Quatsch! Das ist reiner Zufall - oder für Opa: Rainer Zufall. Selbstredend wurden nach Blick auf die Pfütze umfangreiche Lobsänge auf das Knirpsenkind erhoben.
Kritiker können nun anbringen: “Das Kind kann doch erst ab xy Monaten seinen Körper steuern und bewusst das Pipi-Bedürfnis wahrnehmen!” Gegenargument: Omas und Uromas Kinder waren früh trocken und mussten nicht mehr im Alter von drei Jahren mit Windelpaket bepackt sein. Wir warten ab - ohne Stress - ohne Druck aber mit viel Lobsang nach erfolgreicher Topfnutzung.
Es sollte auch kein Problem sein, wenn mal etwas daneben geht. Schließlich denkt das liebe Kind nicht immer an die neue Windelfreiheit. Beim Spielen, Buch ansehen oder auch mal zwischendurch: von Zeit zu Zeit wird auch was in die Hose gehen. Dank Waschmaschine sollte dies nicht weiter schlimm sein. Das Kind muss erst lernen, regelmäßig an das Pullern zu denken. Und auch für die Eltern ist dies ein Lernprozess, denn sie sind in der Pflicht, das Kind zu erinnern bzw. aufs Töpfchen zu setzen.
Jetzt, wo das Kind über 3 Jahre alt ist und schon sehr lange allein auf die Toilette geht, bin ich immer noch der Meinung, dass frühes Töpfchentraining eine gute Entscheidung ist. Natürlich geht auch heute im Eifer des Spielens etwas daneben, das ist aber sehr selten geworden. Im Vergleich zu den Windelkindern (von denen es auch noch 3-Jährige gibt!), wird jedoch eine Menge Geld gespart und nebenbei das Kind zur Selbstständigkeit erzogen.
Immerhin gibt es auch Eltern, die früh Windelfrei praktizieren und bereits bei Neugeborenen auf Windeln verzichten. Dies geht zwar über mein persönliches Verständnis hinaus, zumal Neugeborene vermutlich durchaus aktiver sind, als 3-Jährige, allerdings finde ich es eine tolle Leistung von Eltern, die das durchsetzen können und ihr Baby so gut verstehen können.
P.S. Ich hätte in meinen Jugendtagen nie gedacht, dass Eltern sich so kitschig aufführen: sich freuen über die “stink”normalen Dinge des Alltags…
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