Man kennt das. Man feiert Kindergeburtstag rund um Pokémon, Ritter & Drachen, Unterwasser und Monster und dann das: die anderen Kinder sind (fast) alle so erstaunlich höflich und freundlich. Sie sagen bitte und danke, fragen mitunter sogar, ob sie etwas helfen können. Dann denke ich an meine Kinder und wundere mich: sind sie woanders auch so?
Das ein oder andere Mal saßen mein Mann und ich nach einer Feier verblüfft da. Waren diese Kinder wirklich so lieb und hilfsbereit? Sind unsere Söhne auch so, wenn sie woanders zum Spielen sind? Zumindest der große Sohn war schon auf viele Kindergeburtstagen eingeladen. Erst kürzlich erhielten wir das Lob der Mutter seiner Freundin, dass er ein ganz toller Junge ist, so wissbegierig und weit im Lesen. Stimmt alles, nur was ist aus dem Jungen geworden, der noch Stunden zuvor mit Türen knallte und mir böse Wörter an den Kopf warf?
Woanders ist alles anders?
Als wir den 7. Geburtstag des Sohnes mit dem bisherigen Höchststand an Kindern (8) feierten, ging das ohne viel Geschrei. Die Kinder kannten sich überwiegend und spielten super zusammen. Sie meisterten die Aufgaben gemeinsam, aßen, tranken und waren einfach toll. Ist das der Gruppeneffekt, den es in der Schule ebenfalls gibt? Dort steht immerhin eine Lehrerin, der sie den größten Respekt erweisen. Gilt der ebenfalls den Eltern der Freunde gegenüber? Vermutlich.
Auch ich bin in einer fremden Umgebung abwartend im Verhalten. Schuhe in der Wohnung ausziehen? Wo darf ich mich setzen? Wo ist das Klo? - Eine essenzielle Frage! Und so wird es auch den Kindern gehen: Neue Wohnung, neue Regeln und dann auch noch für sie fremde Erwachsene in der Nähe. Eigentlich toll, dass sie sich da von ihrer besten Seite zeigen.
Irgendwo habe ich es gelesen oder gar in der Schule gehört - ich habe mein mündliches Abitur in Psychologie absolviert (und vieles vergessen) - wenn die Kinder sich sicher fühlen, zeigen sie ihre Gefühle und ihr wahres Verhalten. Das gilt dann, wenn die Bindungspersonen in der Nähe sind oder sie sich in der Umgebung geborgen fühlen.
Je mehr die Kinder auftauen, desto explorativer (erforschender) werden sie. Meine Jungs waren in neuen Situationen auch immer erst bei mir, brauchten eine Zeit, sich auf das Neue einzustellen und gingen dann Stück für Stück weiter weg. Sie wussten, dass ich da bin. Je größer sie wurden, desto offener wurden sie und mein großer Sohn blieb mit vier Jahren auch zum ersten Mal alleine auf einem Kindergeburtstag. Dort lief es super, sagten die Eltern des anderen Kindes. Ob sie mir sagen würden, wenn es nicht so wäre und mein Sohn der Spielverderber wäre?
Das traut man sich ja nicht zu sagen, doch was ist, wenn das andere Kind sich anders als die anderen verhält? Sich z. B. ständig in den Mittelpunkt stellt und das Spiel der anderen stört? Wie vermittelt man da? Darf man seinem Kind sagen, dass das andere Kind nicht mehr kommen darf (die meisten werden dies wohl verneinen?). Und was ist, wenn das komische Kind mein eigenes ist, das sich woanders fies aufführt?
Würden Eltern wirklich offen darüber reden, wenn sich mein Kind daneben verhielt? Über Olles spricht man nicht, schrieb ich vor kurzem. Und ich glaube, das gilt auch für die Kinder-Events. Ich berichtete den Eltern jedenfalls nicht von dem peinlichen Malheur, den das Besuchskind bei uns hatte. Auch sagte ich den anderen Eltern natürlich nicht, dass ihr Sohn der Regelbrecher schlechthin war und Spiele störte.
Ich entschied mich dazu, dem Kind in der betreffenden Situation zu sagen, was geht und nicht geht. Die Eltern hätten Stunden später auch nicht helfen können. Vielleicht war es einfach die Aufregung. Und ich hoffe, dass meine Kinder sich an die ungeschriebenen Regeln halten, die es in anderen Wohnungen gibt. Wir leben sie vor.
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Wir haben auf dem letzten Kindergeburtstag am Anfang diese Spinner verteilt. Ich habe noch nie so einen harmonischen Kindergeburtstag erlebt!
Wahnsinnig abweichend von den vorhergehenden Jahren.
Dort war es meist so wie du es im Artikel beschreibst.
Gruß aus Weißensee