Bei uns hat die Betreuung ein wenig früher angefangen. Unseren Sohn bekamen wir mitten im Studium. Mein Mann (damals noch Freund) war in der Bachelorphase seines Informatik-Studiums und ich konnte noch kurz vor der Geburt alle Vorlesungen in BWL abschließen bevor wir Eltern wurden. Beide waren wir neben dem Studium als Werkstudenten tätig.
Klar war, dass ich ein Jahr in Elternzeit gehe und irgendwie nebenbei meine Bachelorarbeit im Bereich SEO schreibe. Danach folgte der große Umzug nach Berlin, Einblicke in die Start-Up-Szene und glückliches Arbeiten im Homeoffice. Es war ein langer Prozess, herauszufinden, wie wir arbeiten wollen und was richtig für ist: Familien und Job!
Für meine Bachelorarbeit, die ich für ein Unternehmen schrieb, durfte ich im Homeoffice arbeiten. Im Anschluss sollte ich dort als Online Marketing Manager angestellt werden - hätte mich mein vorheriger Chef, nicht wieder abgeworben, sodass ich weiterhin in meinem Wohnort arbeiten konnte und nicht pendeln musste.
Das war auch eine gute Entscheidung. Auf dem 10 minütigen Weg zur Arbeit konnte ich den Sohn bei der Tagesmama abliefern, hatte früh und immer pünktlich Feierabend, konnte mein gesammeltes Wissen des Studiums und der Bachelorarbeit (SEO lernt man leider nicht im Studium, nur durch eigene Weiterbildung) anwenden und bekam auch Anerkennung. Unter den vier Angestellten war noch eine weitere (Teilzeit-) Mama, die ebenfalls von der Nettigkeit des Arbeitgebers profitierte. So mussten wir einzelne Kinderkranktage nicht umständlich zur Krankenkasse schicken, sondern bekamen den Tag quasi erlassen. Da ich nur 30 h arbeitete, konnte ich bequem nach der Arbeit Haushalt & Co. erledigen, das Kind abholen und bespaßen und mich abends noch weiterbilden. Für mich war das perfekt.
Auf einmal war die Angst da, keinen Kita-Platz zu bekommen, obwohl uns dieser sicher versprochen wurde. Die Kita sagte uns ab. So schlug die Mitarbeiterin im Jugendamt einen Tagesmutterplatz vor, den wir aber sofort in Anspruch nehmen müssten, da er sonst an andere Eltern vergeben wird. Unser Sohn war gerade 8 Monate alt.
Über eine Tagesmutter hatten wir vorher noch nicht nachgedacht, fanden jedoch das Betreuungskonzept besonders für ganz kleine Kinder ideal. So beschlossen wir, unseren Sohn mit 8 Monaten zur Tagesmutter zu geben. Ich konnte an meiner Bachelorarbeit schreiben, mein Freund, mittlerweile mit Abschluss, sich seinem Masterstudium und weiterführenden Werkstudententätigkeit bei DaWanda widmen.
Irgendwie hat das alles funktioniert, irgendwie haben wir funktioniert. Zusammen mit Eltern und Großeltern, die gerne bei Krankheit oder anstehenden Prüfungen aushalfen, haben wir unsere Abschlüsse sehr gut hinbekommen. besonders, wenn man neben dem Studium arbeitet und dazu ein Baby hat, kann die Situation sehr anstrengend werden. Gut, dass wir so große Unterstützung bekommen haben.
Als ich fertig mit Studium war, begann ich 30 h zu arbeiten und litt eine wenig unter der Tatsache, dass mein (mittlerweile) Mann erst zum Abendessen zuhause war und wir wenig gemeinsame Zeit mit unserem Sohn hatten, der mit 1 - 2 Jahren noch sehr früh ins Bett ging. Auch für den Mann war es eine harte Zeit, Familie, Studium und Job (pro Strecke > 1 h pendeln!) unter einen Hut zu bringen.
Und dann beschwert sich auch noch die Ehefrau, dass sie so viel allein regeln muss. Seine Masterarbeit hat er fast vollständig während seiner Zeit im Zug geschrieben. Im Nachhinein war das Pendeln für ihn doch nicht so schlecht, da er unabhängig von Kindergeschrei schreiben und zuvor auch lernen konnte. Dennoch hat auch er sein Kind vermisst.
Etwas musste sich ändern. Wir mussten Prioritäten setzen, entscheiden wir uns für mehr Zeit mit Kind und den Umzug nach Berlin (1h von unserer Familie entfernt) oder bleiben wir in Brandenburg, wo ich einen Job und auch Eltern mit Garten hatte, wo ich viel Zeit verbrachte, mein Mann jedoch weiterhin mind. 2 -3 h pro Tag im Zug verbringt.
Da wir aus unserer Wohnung schon nach 11 Monaten ausziehen mussten (durch Bauschlamperei verursachter Schimmel), hatten wir eine Hürde weniger: wir entschieden uns für die Großstadt und zogen vor zwei Jahren ins schöne Berlin-Wilmersdorf, nah genug an der Familie um sie auch am Wochenende sehen zu können, sofern wir denn wollten.
Mein damaliger Chef bot mir an, solange von zuhause aus zu arbeiten, bis ich einen Job in Berlin gefunden hatte (danke!!!), den ich auch nach kurzer Suche fand. In dem Start-Up begann ich mit 30 h pro Woche, während mein Mann Vollzeit arbeitete.
Da wir froh waren, überhaupt einen Kita-Platz in Berlin bekommen zu haben (Kinderladen, gruseliges Konstrukt), nahmen wir auch den Anfahrtsweg mit U-Bahn und Bus in Kauf. Das hieß für Papa und Kind früh aufstehen um Punkt 7 Uhr an der Kita zu sein und für mich Punkt halb 3 das Büro zu verlassen, damit wir die vereinbarte Betreuungszeit einhalten konnten und Busverspätungen entgehen konnten. Das war zwar auch Stress, bedeutete insgesamt mehr Familienzeit für uns.
Mit dem Kitawechsel, wegen schlimmer Umstände bzw. schlechten Managements: Mitarbeiterkündigungen auf Grund von Zigarettendrehen auf dem Spielplatz, Kinder wurden in der Kita vergessen, während alle schon draußen waren etc., hatten wir auch nur noch einen 5-minütigen Fußweg und konnten der Arbeit entspannter entgegen sehen. Allerdings mit veränderten Öffnungszeiten der Kita: frühestens 8 Uhr bringen und spätestens 17 Uhr abholen, da ich mittlerweile auf 35 h aufgestockt habe.
Glücklicherweise ist unser Arbeitgeber (wir arbeiten in einer Firma) sehr kulant, was Gleitzeit angeht. Mein Mann darf bereits um 7 Uhr mit der Arbeit beginnen, was für Entwickler sonst eher unüblich ist. Das heißt aber auch, dass er um 16 Uhr die Arbeit verlässt, um rechtzeitig in der Kita zu sein. E-Mails werden auch in den Abendstunden gecheckt, um wichtige Bugs / Probleme auch von zuhause aus beheben zu können. So kommen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber entgegen, finde ich super!
Das heißt weiterhin: unser Kind ist ein Vollzeit-Kita-Kind. Für ihn bedeutete es, das erste Kind zu sein, das in der Kita ankommt und meist eines der letzten, das abgeholt wird. Bis zum Abendessen haben wir also noch ca. eine Stunde Zeit, die wir gemeinsam spielend oder bastelnd verbringen.
Im Anschluss folgen Waschen, Zähne putzen, Sandmann gucken und Spielen bis halb 8. Dann beginnt unser Einschlafprogramm: erst lese ich etwas vor, dann der Papa. Insgesamt haben wir unter der Woche folglich nicht so viel gemeinsame Zeit mit dem Kind, jedoch wollen wir auch auf unsere Jobs nicht verzichten, die wir gerne ausüben. Es ist stets ein Spagat zwischen Job, Familie und Hobbys, die ja auch noch vorhanden sind.
Ich könnte mir nie vorstellen, lediglich Hausfrau zu sein, weil ich sehr gerne arbeite, mich mit anderen über den Job austauschen will und das einfach zu meiner Selbstverwirklichung gehört.
Noch grün hinter den Ohren begann ich in Berlin als SEO Manager in einem Start-Up zu arbeiten. Zu Beginn fand ich alles super: wir sind langsam gewachsen, kannten uns alle weitgehend, jeder machte alles (also leider auch Customer Support, was mir gar nicht liegt!). Ich hatte wirklich tolle Kollegen / Chefs, die mir sagten, wenn ich das Kind abholen muss, soll ich pünktlich losgehen. Unser Firmenmeeting wurde extra für mich vorgezogen. Mein Ziel ist definitiv Kind und Karriere.
Vermutlich unterscheidet sich meine Vorstellung jedoch von Konzernbossen oder Beratern, die in Start-Ups umherwuseln. Denn ich möchte nicht 60 h / Woche im Büro hocken und meine Familie zur Mittagszeit kurz anrufen und die neuesten Fähigkeiten der Kinder abfragen. Ich möchte mein Können im Job zeigen und gleichzeitig Mama sein, sonst bin ich nicht ausgeglichen.
Als es allerdings um eine Head of Stelle ging, war ich in dem Start-Up als "nur" Teilzeitkraft (= 35 h / Woche) leider raus. Head of würde ja bedeuten, mehr als 40 h zu arbeiten, wurde durch die Blume deutlich. Und auch bei einer späteren Gelegenheit würde der Job an eine nicht-schwangere Kollegin vergeben. Dennoch denke ich, dass bei geeigneter Qualifikation auch eine leitende Stelle in Teilzeit möglich ist, gerne auch als Jobsharing. Mit meiner SEO-Kollegin (auch selten: ein rein weibliches SEO-Team) in der aktuellen Firma habe ich mir die Arbeit sehr gut geteilt, ich 35 h / Woche, sie 40 h. Das macht auch keine großen Unterschiede zeitlich gesehen. Jeder hatte seinen eigenen Bereich, bei Krankheit oder Urlaub übernahm die andere. Perfektes Modell, tolles Team. Auch die Gleitzeit half mir sehr gut: an manchen Tagen begann ich bereits um 7 Uhr zu arbeiten und konnte früh Feierabend machen. Das musste ich auch, durch die Fahrzeit hätte ich es sonst nicht pünktlich zur Kitaschließzeit geschafft.
Ich wünsche mir von Arbeitgebern, mehr auf den Bedarf der Arbeitnehmer einzugehen. Warum müssen es immer Vollzeitstellen oder ortsabhängiges Arbeiten sein? Seit ich Mama bin, bin ich noch viel durchorganisierter. Man könnte ja am nächsten Tag ausfallen. Meine Arbeit ist gut nachvollziehbar - im Zeitalter der Cloud / Google Drive / Dropbox etc. auch sehr nützlich. So kann ich auch von zuhause schnell in die E-Mails reinschauen. Ich schätze jedoch, dass die Teilzeit-Welle längst nicht alle Unternehmen erreicht hat, obwohl sie so viel Positives bietet. Also liebe Unternehmen, warum probiert ihr das nicht aus?
Am liebsten wäre ich wieder nur 10 - 12 Monate in Elternzeit geblieben, einen Platz haben wir allerdings erst für September 2015 bekommen, zum Glück sind wir auf rechtzeitig auf Platzsuche gegangen. Wieder eine Tagesmutter, da in Sohnemanns Kita so viele Geschwisterkinder vor ihm einen Platz bekamen und wir erst 2016 dran sind. Glücklicherweise hat sich zwischendurch ergeben, dass der kleine Sohn vorzeitig in dieselbe Kita gehen darf, wie der große Bruder.
In der Elternzeit habe ich mir vorgenommen, Programmieren zu lernen (hilfreich auch als SEO-Manager) und mich stets auf dem laufenden im SEO-Bereich zu halten. Dafür lese ich meine Fachzeitschrift (Website Boosting, sehr zu empfehlen!) und SEO-Blogs. Nebenbei frage ich immer mal wieder bei meinen SEO-Kollegen in der Firma nach, was sie gerade machen. Wenn ich wieder alles machen darf, also erst nach der Geburt, werde ich auch ab und zu vor Ort Besuche machen, um die Neuerungen zu sehen.
Ich bin gespannt, wie mein Job nächstes Jahr aussehen wird, besonders im Start-Up gibt es schnell viele Änderungen, die Flexibilität erfordern. Ich hoffe, dass wir das gebacken bekommen, auch mit zwei Kindern. Doch später änderte sich das Wohlfühl-Ambiente in dem Start-Up und ich zog nach der Elternzeit weiter und fand ein tolles Familienunternehmen. Das war ein toller Onlineshop rund um Baby, Kids und Family. Eine sehr gute Entscheidung.
Ich habe Glück mit meinem Job und meinen Arbeitgebern, denn ich darf Home Office machen und zu Meetings in den Store gehen. Das kommt mir auch gelegen, wenn einer meiner Söhne krank ist. Ich kann trotzdem arbeiten, theoretisch jedenfalls. In der Praxis ist das ein klein wenig komplizierter und erfordert Hilfe des Partners und Organisation der Aufgaben.
Mir wird sofort heiß und kalt, wenn mein Telefon klingelt. Mich ruft nämlich nie jemand an. Nur die Kita und dann weiß ich Bescheid: mein Kind ist krank! Das ist besonders dann ungünstig, wenn ich einen Präsenztag im Shop habe und ich fest eingeplant bin oder Dinge besprechen will. Dann versuche ich hektisch den Mann zu erreichen, dass er doch bitte den Sohn abholt. Wir schreiben via Messenger eifrig hin und her - hat er keinen wichtigen Termin, macht er früher Schluss und eilt dem kranken Kind entgegen. Die Zeit muss natürlich nachgearbeitet werden, was in einem 40-Stunden-Job ein Jonglieren ist. Immerhin will der Sohn Nähe und Kuscheln statt mit einem bunten Buch in der Ecke zu sitzen. Das klappt also nur in den Abendstunden oder den in nachfolgenden Tagen. Vereinbarkeit von Job und Familie wird erschwert, wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt, das müssen nicht mal die Eltern sein!
Als ich die Lesung von Patricia besuchte, verließ er das Büro sogar noch vor seinem wichtigen Vortrag, um mir den Besuch des Events, der auch Teil meiner Arbeit ist, zu ermöglichen. Ohne Flexibilität und Verständnis von Arbeitgebern und Kollegen wäre das nicht möglich. Wir sind sehr glücklich, dass wir so arbeiten können, was natürlich durch unsere Jobs (Entwickler / SEO) auch in der Ferne sehr gut funktioniert. Fakt ist: Kranksein kommt immer ungelegen! Nur warum das meist an meinen Präsenztagen sein muss, weiß ich nicht. Doch mit Organisation bekommen wir das gut geregelt.
Einen Babysitter oder Oma und Opa in der Nähe haben wir leider nicht, sodass wir alles zu zweit abfangen müssen. Das klappt aber super! Mit gemeinsamen Absprachen und Betreuung der Kinder geht alles. In den meisten Fällen hole ich den kränkelnden Sohn von der Kita ab, füttere ihn und hoffe, dass er lange Mittagsschlaf macht. Durch meine Teilzeitarbeit kann ich die Stunden natürlich viel besser nacharbeiten, als es der Mann kann. So sitze ich auch schon mal abends am Rechner, während mein Mann die Kinder bettfertig macht. Selbst an einem Samstag habe ich schon offene Aufgaben nachgeholt. Dafür sind wir auch unseren Arbeitgebern gegenüber ein wenig flexibel. Ist etwas kaputt, wird Website halt auch an Silvester kurz vor Mitternacht gefixt, eine Schulung an einem Sonntag besucht oder auf dringende E-Mails nach Feierabend geantwortet. Das stört nicht, sofern man selbst glücklich ist, man wertschätzt wird und man mit den Leistungen entsprechend zufrieden ist. Beidseitig.
Komplett illusorisch: am Rechner sitzen, während das kranke Kind ganz artig spielt. Das klappt vielleicht, wenn die Kita das Kind mit einem Schnupfen und plötzlich bester Laune nach Hause schickt, nicht aber mit einem Kind, das Schmerzen hat und die Eltern braucht. Das muss man herausfinden. Manchmal mache ich zwischendurch kleine Klickibunti-Aufgaben, also jene, für die man nicht vollkommen konzentriert sein muss. Wichtige Dinge lege ich lieber in die Abendstunden, in die eigentliche Freizeit, die dann eben mal ausfällt. Freizeit vom kranken Kind gibt es dann, wenn man schläft. 😉
Die Kinderkrankentage mussten wir so zum Glück noch nicht für 2.0 benutzen. Beim ersten Sohn ging das gar nicht anders, da wir beide Vollzeit arbeiteten. Mehrere Tage nacharbeiten war somit nicht machbar. Die Tage nahm immer der, der weniger verdiente, weil die Abzüge wirklich sehr wehtun. Man braucht nicht zu raten, wer das bei uns ist. Krankentage gehen auch auf die Kosten der Arbeitnehmer, dann überlegt man sich natürlich zweimal, wie krank das Kind nun ist, und ob es wirklich unbedingt zu Hause bleiben muss.
Nicht falsch verstehen: ein richtig krankes Kind schicke ich nicht zur Kita, aber die Unterscheidung in Schnupfen und richtige Erkältung wird da umso schwieriger, wenn Geld eine Rolle spielt. Daher bin ich noch sehr froh über meine Teilzeitregelung: ich kann die Kinderkrankentage noch gut abfangen, ohne dass das vom Gehalt abgezogen wird. Das können vermutlich nur die wenigstens Eltern so handhaben.
Der bürokratische Aufwand ist auch nicht ohne: man muss zum Arzt rennen und Scheine an Krankenkasse und Arbeitgeber senden. Ist nervig, kostet Zeit und könnte sinnvoller investiert werden. Z. B. in die Betreuung des kranken Kindes. Und nun toi toi toi, dass alle gesund bleiben!
Ich hatte auch Glück mit meinem Mann, der nicht nur ein guter Partner, sondern auch ein toller Vater ist. In Erziehungsfragen sind wir uns meist einig, Streitthemen werden zumindest von seiner Seite sachlich diskutiert. Ihr kennt das. Wie sieht es mit der Arbeitsteilung zu Hause und im Krankheitsfall aus? Andrea vom Blog Runzelfüßchen fragte in ihrer Blogparade "Superväter und Normalomütter" nach.
Nach der ersten Schwangerschaft konnte ich im Studium bequem ein Semester Urlaub (= Elternzeit) nehmen, während der Mann weiter studierte und nebenbei arbeitete. Die Frage, wer zu Hause bleibt und sich um das Baby kümmert, stellte sich also nicht. Es war gut so, ich konnte stillen, hatte bereits alle Prüfungen geschrieben und hatte tatsächlich Zeit, mich mit der Bachelorarbeit zu befassen. Dass mein Sohn mit 8 Monaten schon zur Tagesmutter sollte - die Kita konnte plötzlich keinen Platz mehr versprechen - erschien erst zu früh, war dann jedoch perfekt. Zu Hause mit Kind kann es ziemlich einsam werden und ich wollte arbeiten. Und Mama sein.
Beim zweiten Kind waren wir beiden in festen Arbeitsverhältnissen, mit unterschiedlichem Verdienst. Das bedeutete, dass ich wieder hauptsächlich die Elternzeit übernehmen würde und mein Mann zumindest zwei Monate: den ersten und den 12. Lebensmonat. Finanziell würde das gar nicht anders gehen, ich würde nicht abpumpen und gleichzeitig im Büro arbeiten wollen und abstillen war auch keine Lösung. Der Hauptgrund: ich freute mich auf die Zeit mit dem Baby zu Hause. Auch auch dieser Stelle kein Konflikt. Geplant sind 14 Monate Elternzeit für mich.
Als wir beide in Start-Ups arbeiteten, blieben wir meist abwechseln zu Hause, als der erste Sohn krank war. An manchen Tagen konnte ich den Sohn sogar bei einer der Omas abgeben. Damals, als wir noch in Brandenburg wohnten. In Berlin sind wir auf uns gestellt. Von den Arbeitgebern wurde uns kein Stein in den Weg gelegt. Auch nicht, wenn der Mann (untypisch?) mit dem kranken Kind daheim blieb. DaWanda ist sicherlich ein guter Arbeitgeber.
Mein Chef ließ mich wenige Tage "Kinderkrank" nicht einmal zur Krankenkasse schicken, sondern gab sie mir quasi frei. Weniger Verwaltungsaufwand für alle, mehr Motivation seitens des Arbeitnehmers und kein Gehaltsverlust. Denn: wer zu Hause bleibt bekommt nur ca. 66 % des Nettogehaltes. Trotzdem verteilten wir die Last auf alle Schultern gerecht.
Bei meinem Arbeitgeber darf ich bequem zu Hause arbeiten bzw. die Fehlzeit auch abends nachholen, wenn meine Kinder krank sind. So wünsche ich mir das von Arbeitgebern. Ich bin so glücklich, muss nicht auf Gehalt verzichten und sie nicht auf meine Arbeit, denn die hole ich nach.
Das bekam mein Mann auf der letzten Familienfeier zu hören und erzählte mir das stolz. Tatsächlich ist er das. Er steht nachts auf und wickelt, wenn ich zu müde zum Aufstehen bin. Er nimmt beide Kinder in Empfang, nachdem er von der Arbeit kommt und ich eine kleine Pause von Gesprächen mit Kita-Kind und Baby brauche.
Im Haushalt hilft er zudem ein bisschen mit, auch wenn ich mich bemühe, dass alles fertig ist, wenn er Feierabend hat. Klappt nur nicht immer. Auch ok. Wir führen also eine gleichberechtigte Partnerschaft. Alles andere wäre für mich langfristig auch keine Lösung.
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