Das Kind will nicht schlafen oder steht immer wieder auf? Das kann belastend sein! Das erwartet man ja höchstens bei Babys, dass sie abends schreien und nicht einschlafen. Man denkt an Koliken und dass das nach 12 Wochen besser wird. Wurde es auch - bei einem unserer Kinder. Die anderen beiden schlafen bis heute abends nicht ein. Uffz. Eine Ideensammlung für Eltern, die auch unter nicht schlafenden Kindern leiden. Kommentiert gerne eure Geschichten!
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Ganz oft noch bekomme ich E-Mails und Nachrichten, wenn es um das ewige Thema Babyschlaf geht. Mein Baby schlief damals auch nicht oder viel zu wenig. Das Baby geht inzwischen zur Schule und was soll ich sagen? Es hat sich nicht viel geändert.
Man möchte das nicht hören als Eltern. Man googelt verzweifelt nach Tipps zum Einschlafen für Kinder, versucht mitunter vielleicht Einschlafmethoden, die in die verbotene Abteilung der Bibliothek gehören, und doch hilft nichts.
Mir hat als Babymama vor allem der Austausch mit anderen Mamas geholfen. "Ach, dein Baby schläft auch nicht?" Obwohl nichts in der Situation helfen konnte, beruhigte mich zumindest das Wissen, dass auch deren Kind nicht schlafen will. Was heißt: Vielleicht wollte es ja schlafen, aber es konnte nicht? Die Ursachenfindung gestaltet sich sehr schwierig, die Kinder sagen ja nichts!
Natürlich haben wir alles getan, was im Rahmen der bedürfnisorientierten Erziehung machbar war. Schreien lassen haben wir die Babys nie, wenn sie Nähe brauchten. Auch wenn ich es verstehen könnte: Besser als durchzudrehen, lieber kurz rausgehen. Das hilft zumindest ein wenig, wenn keine Unterstützung vor Ort ist.
Ganz klar war für uns: Wir brauchen ein Ritual. Das hatten wir natürlich längst. Unser erstes Kind schlief mit 12 Wochen gefühlt durch, selbstredend im eigenen Bett - im Kinderzimmer! Alles richtig gemacht? Nein, man steckt nicht drin und jedes Kind ist anders.
Jetzt mit über 10 Jahren Rückblick auf diese Situation kann ich heute nur milde lächeln. Wir haben bei den Babys und Ritualen nichts anders gemacht, ich habe alle Babys lange gestillt.
Die Familie kann ganz schön durcheinander gerüttelt werden, wenn ein weiteres Kind kommt. Der Wechsel auf zwei Kinder hat uns ganz schön mitgenommen. Denn dieses Kind schlief einfach nicht ein. Trotz stillen, Dauerstillen, unendlichen Tragenächten und Schlaf im Familienbett.
Wir agierten sogar immer weiter bedürfnisorientiert, ich las viele gute Bücher. Buch kaufen* So sehr, dass die ältere Generation die Nase rümpfte - was ja ein gutes Zeichen ist. 😉 Wir machten das, was unser Sohn brauchte. Dennoch: Das Kind will nicht schlafen.
Aus dem abendlichen Waschprogramm mit Zähne putzen und vorlesen wurde ein Abenteuer, das immer mehr zum Kampf wurde. Nicht für die Kinder, für sie war es ein Spaß. Oh, vorlesen! Machen sie gerne mit, um danach wieder aus dem Bett aufzustehen. Orrr!
Während das älteste Kind genervt ist und meist vor den kleinen Kindern einschläft, turnen die beiden (4 und 7 Jahre) hier spät abends noch rum. Wir haben uns inzwischen mit der Situation abgefunden. Die Regeln sind klar: Leise spielen ist erlaubt, toben nicht mehr.
Wir fordern ganz klar unsere freie Zeit ein, was nicht immer ruckelfrei klappt. In letzter Zeit weniger. Kein Wunder, es sind Ferien, die Familiendynamik ist ganz anders. Sie wollen nicht schlafen. Was sich mit den Jahren immer deutlicher zeigte: Sie wollen nicht allein im eigenen Bett schlafen.
Und dabei ist es vollkommen egal, ob die Kinder 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder sogar 7 Jahre alt sind: Das muss man sich vor Augen halten! Je nach Kind hängen sie eben am gemeinsamen Familienbett oder gemeinsames Einschlafen. Mein großer Sohn wollte das in dem Alter schon längst nicht mehr! Und nun, wenige Jahre später, geht er bereits allein ins Schwimmbad!
Und genau das muss man in der Situation betrachten: Die Kinder werden groß. Wir können sie dabei begleiten. Es gibt einige anstrengende Phasen. Nicht schlafende Kinder gehören auf jeden Fall zu den anstrengendsten - vor allem, wenn sie jeden Tag / jeden Abend stattfinden.
Ich weiß, dieser Satz hilft niemandem, mir wurde er auch schon gesagt: Genieße es, solang das Baby klein ist. Wer jeden Abend kämpft, kann damit nichts anfangen. Man kann die schönen Momente dennoch genießen. Ich tat das jedoch nicht, wenn ich angeschrien wurde oder zum hundertsten Mal kuscheln kommen sollte. Realität.
Aber wie kurz ist diese Zeit im Vergleich zu einem Menschenleben?
Es sind meist nur wenige Jahre, in der Kinder diese akute Aufmerksamkeit der Eltern brauchen und auch wollen. Später erinnert man sich vor allem an die schönen Momente (deswegen bekommt man ja auch nur ein weiteres Kind: weil man die Geburt verdrängt hat. :D).
Also kann ich dir dazu nur eins sagen: Halte durch, hol dir Hilfe (Freunde, Familie, Nachbarn, oder auch bei Kinderschlaf-Exptert:innen bzw. bei der Familientherapie.
Dabei ist das Kinderzimmer so toll! Wir haben im Zuge des Homeoffices in der Pandemie sogar wieder ein gemeinsames Kinderzimmer eingeführt. Wir haben coole Bettenburgen gebaut, Höhle gezaubert, coole Nachtlichter (Super Mario Stern!*) besorgt. Nachtlicht kaufen*
Wir haben Deko aufgehängt, die Kinder durften mithelfen, damit ihr gemeinsames Zimmer DER Wohlfühlort wird. Wir fingen an, im Kinderzimmer Spiele zu spielen (statt nur im Wohnzimmer), wir zogen Lieblingsbettwäsche auf, wir legten sogar Luftmatratzen ins Zimmer, damit sie darauf schlafen können.
Es half nichts. Das Kind will nicht schlafen, weder im eigenen Bett noch im Kinderzimmer.
Aber weiß du, wo sie schlafen? Auf den Kindermatratzen, die wir auf die Erde im Schlafzimmer gelegt haben. Auf der Couch, wenn wir abends noch eine Serie schauen. Dort schlafen sie irgendwann ein, nachdem wir 100 Mal sagten: "Ihr schlaft heute in euren eigenen Betten!"
Das hilft natürlich gar nichts. Und mir ist auch total bewusst, warum sie das tun. Sie machen das nicht, um uns den letzten Nerv zu rauben, sondern weil sie Nähe zu ihren Eltern haben wollen. Sie achten eben auf ihre eigenen Bedürfnisse: Nähe, Geborgenheit und Sicherheit.
Und vielleicht hätte es uns klar sein müssen, dass sie niemals in diesem neu hergerichteten gemeinsamen Kinderzimmer - so weit weg vom Schlafzimmer - schlafen werden. Aus Versehen haben sie dort schon durchgeschlafen. Diese Male kann ich an einer Hand abzählen. 🖖
Das Problem ist nur: Wir haben auch Bedürfnisse. Nach Ruhe, Stille und Disney+ auf der Couch, wo wir heimlich Schokolade und Chips essen können. Das ist Frieden, die kleinen Dinge, die schon seit Jahren nicht richtig geachtet werden.
Was hilft also, wenn das Kind nicht schlafen will? Die Phase durchstehen und sich mit anderen Eltern austauschen. Und sich abwechseln, alternativ ein Netzwerk aufbauen. Wir haben inzwischen eine liebe Babysitterin, die alle zwei Wochen auf unsere Kinder aufpasst. Diese Stunden helfen echt!
Versuchen, ein festes Ritual zu etablieren. Vorlesen beruhigt alle, Eltern und Kind, bringt abendliches Kuscheln mit sich und manchmal schlafen Kinder dabei ein. Ansonsten kann Nähe helfen: Nochmal weiter kuscheln, in den Arm nehmen, singen und bei älteren Kindern einfach da sein. Ansonsten hilft nur: Akzeptanz, so schwer das klingt. Die Situation annehmen und das Beste draus machen.
Ich habe früh angefangen, dabei zu lesen. Nicht (immer) auf dem Smartphone surfen, sondern tatsächlich beim ewigen Einschlafprozess etwas für mich zu machen. Und ehrlich: Manchmal sagte ich: "Ich geh kurz aufs Klo!" und dann war das Kind eingeschlafen. Es wusste, dass ich wiederkommen würde. Versprechen immer halten!
Oft klappt das aber nicht, dann hilft nur die Schokolade (Rezept: Ofenschokolade!) in der "Ich komme gleich wieder!"-Pause. Nicht gesund und man darf sich nicht erwischen lassen...
Ist das Kind ein Baby oder noch jünger? Dann da sein. Notfalls aufteilen und in Schichten abwechseln, damit nicht beide Eltern dauernd angeschrien werden. Das zerrt an den Nerven. Bist du allein, versuch Hilfe zu bekommen. Bau dir ein Netzwerk auf (Freunde, Bekannte, Nachbarn?). Manchmal freuen sich andere, aushelfen zu können. Wertvolle Momente, um durchzuatmen.
Wenn man selbst gestresst ist und den Stress, bzw. das abendliche Schreien, schon erwartet, kann sich die Situation sonst selbst hochschaukeln. Das will niemand!
Neben Ritualen kann bei älteren Kindern auch eine Familienkonferenz helfen. Das klappt mit älteren Kita-Kindern und Schulkindern super. Dabei setzt man sich mit dem einen Kind zusammen und fragt explizit nach, was beim Schlaf helfen kann. Manchmal helfen Lösungen, an die Erwachsene nicht denken! Aktives Zuhören und auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen.
Die erste Frage ist: Wozu bist du bereit? Da wir abends nur eine Stunde fernsehen wollten - das war uns wichtig - bestanden wir auf freie Zeit. Wir wollten also nicht (mehr) stundenlang am Kinderbett sitzen, bis vor Erschöpfung die Kinderaugen zu fielen. Eine Lösung der Kinder war es, ihre Matratzen ins Wohnzimmer - weg vom Fernseher zu drehen. Wir stellten leiser, für alle vorübergehend eine gute Lösung. Für andere ist es vielleicht okay, dass die Kinder leise spielen, nach dem Zubettgeh-Ritual. Was passt zu eurer Familie?
Es ist kompliziert. Vielleicht hilft ein Blick auf die Umstände: Ist das Zimmer weit weg von den Eltern? Ist vielleicht ein neues Geschwisterchen eingezogen, das immer bei den Eltern sein darf? Hat sich etwas im Leben geändert (Kita, Schule, Trennung, Freundschaft usw.)? Alles kann Einfluss haben, auf den Kinderschlaf und das Verhalten (erneutes Einnässen, Kommunikationsprobleme usw.). Manchmal kommt alles zusammen vor.
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